Querungshilfen für Kinder und Rollstuhlfahrer – Münchner Projekt zeigt: Jeder will hier über die Straße

Foto: Anja Herre

Sehen und gesehen werden: Das ist die Idee hinter den sogenannten Querungshilfen, die die Umweltorganisation Green City e.V. im Auftrag des Bezirksausschusses im Münchner Stadtteil Ludwigvorstadt-Isarvorstadt für Kinder an schlecht einsehbaren Straßen aufgebaut hat. Die Stadtverwaltung hat nun eine Verlängerung des Pilotversuchs genehmigt, so dass die Pflanztröge von der Baaderstraße in die Geyerstraße auf Höhe der Hausnummer 44 umziehen konnten – und dort noch bis Freitag, 27. Oktober, vor allem Kinder beim Überqueren der Fahrbahn sichtbarer machen.

Münchner Kinder wünschen sich, dass ihr Schulweg sicherer wird. Das geht aus einer Kinder- und Jugendversammlung im November 2015 des Stadtteils Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt hervor, in der Kinder verschiedene Probleme ansprachen. Ein großes Manko: Am Straßenrand sind ihre Schulwege meistens zugeparkt. Das hat zwei bedenkliche Folgen: Die SchülerInnen müssen eine Straße betreten, die sie auf den ersten Schritten nicht einsehen können. Und: Auch sie werden nicht rechtzeitig gesehen. Zusammen mit den Kindern und dem Bezirksausschuss 2 hat die Umweltorganisation Green City e. V. eine Lösung herausgearbeitet: An besonders schwer einsehbaren Straßen wie der Baaderstraße 79 wurden Ende September Querungshilfen aufgestellt: Pflanztröge, die den Kindern einen sichtbaren Vorsprung auf die Straße gewähren und eine Rampe, die Menschen auf Rollstuhl und Eltern mit Kinderwägen eine einfachere Querung ermöglicht. Seit Kurzem wird nun die Querung Geyerstaße auf der Höhe der Hausnummer 44 getestet und die Auswertung von Passanten-Befragungen an beiden Standorten zeigt bisher: Das Projekt kommt gut an! 85 von 96 Befragten hatten eine positive Meinung über die Querungshilfen und sogar Optimierungssmaßnahmen vorgeschlagen.

Die Pflanztröge wurden von Kindern aus dem Stadtteil in der Glockenbachwerkstatt gebaut und künstlerisch gestaltet. Gefördert wird das Projekt vom Referat für Raumplanung und Bauordnung, unterstützt von Baureferat und Kreisverwaltungsreferat. Mehr Informationen gibt es unter www.greencity.de.