
Ein auf der Flucht verlorenes Handy führte zu einem Ladendieb. Ein 19-Jähriger hatte am Montagabend (25. Juli) in einem Laden im Hauptbahnhof Whisky-Dosen entwendet. In einem anderen Fall attackierte ein 77-Jähriger vor der Bahnhofsmission einen Sicherheitsmitarbeiter.
Kurz nach 18:30 Uhr wurde der Bundespolizeiinspektion München ein Randalierer in einem Ladengeschäft im Tiefgeschoss des Münchner Hauptbahnhofes gemeldet. Ermittlungen ergaben, dass ein 19-jähriger Libyer vier Dosen „Jack Daniels“ entwendet hatte und anschließend geflüchtet war. Bei seiner Flucht verlor er im Lebensmittelladen ein mitgeführtes Smartphone. Dieses nahm ein Mitarbeiter des Ladens an sich, um es der Bundespolizei zu übergeben. Noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte kam der Libyer zum Laden zurück, um sein verlorenes Handy zurückzuholen. Es kam zu Streitigkeiten zwischen dem Ladenmitarbeiter und dem Dieb, in dessen Folge der Libyer eine volle Dose in Richtung des Kopfes des 24-jährigen Ladenmitarbeiters warf. Die Dose verfehlte ihr Ziel, zerbrach an der dahinterliegenden Wand. Im weiteren Verlauf beleidigte der Libyer den Ladenmitarbeiter und eine Kundin. Umstehende Passanten, ein 16-jähriger Deutscher und eine 25-jährige Polin, hielten den gewalttätigen Dieb bis zum Eintreffen einer Streife der Bundespolizei fest. Nach einer durch die Staatsanwaltschaft angeordneten Blutentnahme konnte der 19-Jährige die Wache freien Fußes verlassen. Gegen ihn wird von der Bundespolizei wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Diebstahl und Beleidigung ermittelt. Der Vorfall war aufgrund des stark frequentierten Zwischengeschosses und durch die Hilfe der Passanten öffentlichkeitswirksam.
Gegen 08:15 Uhr kam es in der Bahnhofsmission am Gleis 11 des Münchner Hauptbahnhofes zu einer körperlichen Attacke gegen einen Sicherheitsmitarbeiter.
Ein 77-jähriger Deutscher befand sich an der Essensaus-gabe vor der Bahnhofsmission. Aufgrund eines bestehen-den Hausverbotes wurde er vom 26-jährigen Security-Mitarbeiter des Platzes verwiesen. Der Wohnsitzlose 77-Jährige zeigte sich uneinsichtig. Es folgte zunächst eine lautstarke, verbale Auseinandersetzung. Anschließend kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, bei der der 77-Jährige den Sicherheitsmitarbeiter mit der Faust sowie mehrmals mit seinem mitgeführten Hut gegen den Kopf schlug. Der 26-Jährige blieb äußerlich unverletzt. Bei der Durchsuchung des nicht alkoholisierten Wohnsitzlosen wurde ein Schraubenzieher, griffbereit in dessen Jackentasche aufgefunden; er kam jedoch nicht zum Einsatz. Der 77-Jährige musste einen Zustellungsbevollmächtigten benennen und konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Wache freien Fußes verlassen. Gegen ihn wird von der Bundespolizei wegen Körperverletzung und Hausfriedensbruch ermittelt. Er trat in der Vergangenheit bereits mehrfach aufgrund von Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung, gilt als gewalttätig und als psychisch verhaltensgestört.