SAE Corona: Krisenstab nach drei Jahren aufgelöst

SAE Corona: Krisenstab nach drei Jahren aufgelöst
Nach 194 Sitzungen verabschiedet OB Reiter den städtischen Krisenstab Corona im Rahmen einer kleinen Feier im Rathaus (Foto: Michael Nagy/Presseamt)

Nach 194 Sitzungen über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren hat Oberbürgermeister Dieter Reiter den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) Corona zum heutigen 31. März aufgelöst. Im Rathaus kamen die Mitglieder des SAE noch einmal zu einem letzten Treffen zusammen, bei dem OB Reiter den Teilnehmer*innen des Krisenstabs und insbesondere den zahlreichen bei der Bewältigung der Pandemie beteiligten Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung für ihren Einsatz dankte. Die Arbeit des Krisenstabs konnte nun eingestellt werden, da die staatlichen Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie weitestgehend entfallen sind. Das Robert Koch-Institut schätzt die derzeitige Gefährdung durch CO-VID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als moderat ein.

Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Auch wenn viele von uns die Pandemie schon verdrängt haben, sie hat uns doch über drei Jahre vor bisher nie da- gewesene Herausforderungen gestellt. Und nur durch das Zusammenwirken und das Engagement von so vielen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren haben wir die Krise alles in allem gut gemeistert. Leider sind aber dennoch 2.571 Menschen allein in München an Corona gestorben. An sie will ich heute erinnern. Sie fehlen.

Und viele kämpfen heute noch mit den Folgen der Krankheit – ihnen wünsche ich Kraft und Zuversicht, dass sie hoffentlich auch irgendwann mit Erleichterung zurückblicken können.
Allen, die in diesen letzten drei Jahren alles gegeben haben, oft auch auf Wochenenden oder Feierabende verzichten mussten, möchte ich an dieser Stelle nochmal herzlich danke sagen. Ohne Sie wären wir nicht so gut durch diese schwierige Zeit gekommen. Das gibt Mut und das stärkt unsere Gemeinschaft, ob als Stadtverwaltung oder Stadtgesellschaft insgesamt. Danke und Respekt für diesen unermüdlichen und selbstlosen Einsatz.“

Am 27. Januar 2020 hatte die München Klinik Schwabing einen Patienten aufgenommen, der sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatte. Es war der erste Patient Deutschlands mit dieser Diagnose. Da in Deutschland weitere Fälle auftraten und sich die Corona-Infektionen auch in Norditalien ausbreiteten, berief OB Reiter bereits einen Tag später den SAE Corona ein. Dieser sollte gewährleisten, dass Maßnahmen der Stadt schnell und koordiniert veranlasst werden. Die erste Sitzung des Krisenstabs in regulärer Besetzung fand am 2. März 2020 statt. Bereits an diesem Tag nahm auch das Bürgertelefon seinen Betrieb auf, das täglich von 8 bis 18 Uhr Fragen zum Coronavirus beantwortete.
Zeitnah folgten zahlreiche Maßnahmen: Am 11. März ging die Corona-Teststation auf dem Areal der früheren Bayernkaserne in Betrieb, am 16. März eine Drive-In-Station für Corona-Tests auf der Theresienwiese. Auf den Weg gebracht wurden in der Anfangsphase der Pandemie auch zahlreiche Hilfsmaßnahmen, um Bürger*innen und in Not geratene Unternehmen finanziell zu unterstützen.

In der Folgezeit koordinierte der SAE Corona unter anderem auch die Umsetzung zahlreicher staatlicher Vorgaben, etwa für Kultur- und Sportveranstaltungen oder zum Besuch von Schulen und Kindertagestätten. Auch die Organisation der Contact Tracing Teams sowie des kommunalen Impfzentrums – von dessen Einrichtung im Dezember 2020 bis zur Schließung Ende 2022 – fiel in den Aufgabenbereich des SAE Corona.
Außerdem mussten für die Stadtverwaltung selbst zahlreiche Regelungen erlassen werden, um die Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten und die erhebliche Mehrbelastung der pandemiebedingt besonders geforderten Dienststellen bestmöglich auszugleichen. Die erste Dienstanweisung Corona trat am 2. März 2020 in Kraft und musste in der Folge insgesamt 42 Mal an die sich stets wechselnden Anforderungen angepasst werden.