Schlag gegen Kinderpornografie in München: Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchen mehrere Wohnungen

Symbolbild

Ermittler haben am vergangenen Montag, 21.11.2022, die Wohnungen und Häuser von 16 Verdächtigen durchsucht. Sie sollen Kinderpornografie besessen und teilweise auch verbreitet haben. Zwei von ihnen wird zudem schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen.

Viele dieser Straftaten waren zuvor von gemeinnützigen Organisationen über das Bundeskriminalamt (BKA) gemeldet oder über soziale Medien bekannt geworden. Unter den Tatverdächtigen waren demnach Männer im Alter zwischen 19 und 64 Jahren. Im Kampf gegen Kinder- und Jugendpornografie durchsuchten nun rund 60 Einsatzkräfte der Polizei auf richterliche Anordnung 16 Wohnungen und Häuser in der Stadt und im Landkreis München. Die Durchsuchungen fanden vor allem in den Münchner Stadtteilen Allach, Bogenhausen, Hadern, Laim, Neuaubing, Neuperlach, Obergiesing und Sendling sowie in Garching bei München, Kirchheim bei München, Krailling, Neubiberg, Taufkirchen und Unterhaching statt.

Die Ermittlerinnen und Ermittler stellten über 150 elektronische Speichermedien oder Smartphones sowie persönlicher Computersysteme sicher und werden diese digitalforensisch nach inkriminierten Dateien auswerten. Die Ermittlungen des zuständigen Kommissariat 17 (Sexualisierte Gewalt gegen Kinder / Kinderpornografie / Jugendpornografie) unter Sachleitung der Staatsanwaltschaften München I, München II sowie des bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg errichteten Zentrums zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) dauern an.

Informationen zum Kommissariat 17

Als unmittelbare Reaktion auf ein zuletzt gestiegenes Fallaufkommen im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie wurde im April 2022 bei der Münchner Polizei das Kommissariat 17 zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder sowie Kinder- und Jugendpornografie eingerichtet. Schon zwei Jahre zuvor ging eine spezialisierte Ermittlungsgruppe bei der Kriminalpolizei wirksam und zielgerichtet gegen solche Straftaten vor und wurde nun zu einem eigenen Kommissariat ausgebaut. Ein wichtiges Ziel dieser kriminalpolizeilichen Ermittlungen ist auch Opfer möglichst schnell zu identifizieren, um sie aus ihrer Situation befreien zu können.