Schmerzen verstehen und behandeln

Schmerzen verstehen und behandeln

Aktionstag gegen den Schmerz: Interdisziplinäre Schmerzambulanzen und Kliniken am Klinikum der LMU laden am 4. Juni 2019 zu Informationsveranstaltung ein.

Mit Vorträgen, Patientenseminaren, Infoständen und praktischen Demos zum Thema „Schmerzen verstehen und behandeln“ beteiligen sich die Interdisziplinären Schmerzambulanzen und Tageskliniken des Klinikums der LMU München am bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“. Am Dienstag, 4. Juni, von 17 bis 19.30 Uhr können sich Schmerzpatienten und deren Angehörige in der Pettenkoferstraße 8a unter anderem zu Kopfschmerzen, HWS-Syndrom, Rücken-, Nerven- und Gelenkschmerzen sowie Fibromyalgie informieren und mit Experten ins Gespräch kommen.

Fünf Schmerzexperten geben in Kurzvorträgen Antworten zu Fragen, die Schmerzpatienten und deren Angehörige interessieren. Außerdem werden einige moderne und naturheilkundliche Verfahren wie akute und operative Schmerztherapie sowie Akupunktur, Nervenblockaden und Atemtherapie praktisch vorgestellt. Darüber hinaus gibt es an diesem Tag eine zentral gesteuerte bundesweite Aktion: eine kostenlose Patienten-Hotline von 9 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 0800 18 18 120. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.schmerzambulanz-muenchen.de.

Immer mehr junge Leute leiden unter chronischen Schmerzen
Etwa 23 Millionen Deutsche (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen. Bei sechs Millionen von ihnen sind die chronischen Schmerzen so deutlich ausgeprägt, dass sie sich im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt fühlen. Die Zahl derer, die unter chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen und unter damit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen leiden, liegt in Deutschland bei 2,2 Millionen, darunter sind zunehmend junge Menschen. Die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland ist jedoch lückenhaft. Information, Beratung und Aufklärung der Patienten sind daher die Ziele des 8. bundesweiten „Aktionstags gegen den Schmerz“.

Schmerzprogramm vereint moderne Schulmedizin und effektive komplementäre Verfahren
„Zu einer guten und wirksamen Therapie gehört ein umfassendes Konzept, das neben viel Information vor allem aktivierende nichtmedikamentöse und möglichst nebenwirkungsarme Verfahren berücksichtigt“, sagt Prof. Dr. Dominik Irnich, Leiter der Interdisziplinären Schmerzambulanz Innenstadt des LMU Klinikums. In den 90er-Jahren wurde das Münchner Naturheilkundliche Schmerzprogramm entwickelt; seit 2001 werden chronische Schmerzpatienten am Klinikum der LMU im Rahmen dieses Schmerzintensivprogrammes versorgt. Dieses integrative Schmerzprogramm vereint moderne Schulmedizin und effektive komplementäre Verfahren (Naturheilverfahren, Akupunktur, Qi Gong). Grundlage des Konzeptes ist ein umfassendes Krankheitsverständnis, bei dem das individuelle Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Faktoren betrachtet wird. „Darüber hinaus ist es ausgesprochen wichtig, dass man allen Schmerzpatienten auf Augenhöhe begegnet und sie in ihrer jeweiligen Situation und ihren Lebensumständen ernst nimmt“, sagt Irnich.

Kostenlose Telefon-Hotline am „Aktionstag gegen den Schmerz“
Am „Aktionstag gegen den Schmerz“ machen die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. – mit über 3.500 Mitgliedern die größte wissenschaftliche Schmerzgesellschaft Europas – und ihre Partnerorganisationen auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden. Bundesweit finden in etwa 300 Praxen und Kliniken, in Apotheken sowie Pflegeeinrichtungen Aktionen, Infotage und Vorträge statt. Von 9 bis 18 Uhr ist zudem eine kostenlose Telefon-Hotline eingerichtet. Dort beantworten mehrere Dutzend Experten Patientenfragen rund um das Thema Schmerz.