Schweizer Hersteller Stromer und Green City setzen auf das E-Bike für Pendler

Immer mehr Berufspendler steigen vom Auto auf ein E-Bike um. Doch Städte und Kommunen hängen mit dem Ausbau der Infrastruktur hinterher und auch die europäische Gesetzgebung, z.B. zur Benutzungspflicht von Radwegen, ist nicht einheitlich. Dabei könnten deutschlandweit rund 30 Millionen Pendler die Strecke zur Arbeitsstelle mit dem E-Bike zurücklegen und das Auto stehen lassen. Sie wären ökologisch und ökonomisch sinnvoll unterwegs und oftmals schneller am Ziel, als mit Auto oder dem öffentlichen Personennahverkehr. Hinzu kommt der Sport- und Fitness-Aspekt.

Stromer setzt mit seinen schnellen E-Bikes genau auf diese noch kleine, aber stetig wachsende Zielgruppe: Die Pendler, die den täglichen Weg zur Arbeit schweiß-, stress- und emissionsfrei mit dem E-Bike zurücklegen möchten. Als weltweit erster Hersteller, der digital vernetzte E-Bikes anbot, zählen die Stromer E-Bikes heute mit Reichweiten bis zu 180 Kilometer zu den leistungsstärksten am Markt. Diese Tatsache motiviert, auch längere Distanzen mit dem E-Bike zurückzulegen. So ist etwa ein durchschnittlicher Arbeitsweg von etwa 14,4 Kilometern sehr komfortabel und mit nur einer Akkuladung pro Woche zu bewältigen. Damit bietet Stromer gute Voraussetzungen dafür, dass künftig noch mehr Pendler vom Auto auf das E-Bike umsatteln.

Großes Potential: Mehrheit der Auto-Pendler könnte künftig aufs E-Bike umsteigen 82 Prozent der täglich 30 Millionen Pendler haben einen Arbeitsweg von unter 25 Kilometern, jede/r zweite deutsche Pendler fährt sogar weniger als zehn Kilometer zur Arbeit. Zu diesem Ergebnis kam eine von der Rose Versand GmbH durchgeführte Studie.

Trotz dieser Zahlen verwunderlich: 62 Prozent der Pendler greifen immer noch auf das Auto
oder das Motorrad als Transportmittel zurück – und fahren zudem meist alleine in ihrem Fahrzeug. Dabei eignen sich diese mittleren Distanzen ideal für die Fahrt mit dem E-Bike. E- Bikes unterstützen Radler bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Die Strecke lässt sich damit ohne erschöpfende Kraftanstrengung und durchgeschwitzte Klamotten zurücklegen.

An einem einzigen Arbeitstag legen alle deutschen Pendler zusammen rund 835 Millionen Kilometer zurück. Eine Strecke, die der 21.000-fachen Umrundung der Erde entlang des Äquators entspricht. Legt man einen Benzinverbrauch von acht Litern pro 100 Kilometer zugrunde, ergibt das einen täglichen Benzinverbrauch von  fast 70 Millionen Litern Benzin und circa 156 Tausend Tonnen des klimaschädlichen CO2.

E-Bikes haben das Potenzial, den wachsenden Pendlerverkehr zu reduzieren. Sie sind leise, abgasfrei, schonen das Klima, tragen zur Stauvermeidung bei und sparen Platz in den immer enger werdenden städtischen Räumen. Zum Vergleich: Auf einen PKW-Stellplatz passen im Vergleich sechs E-Bikes. Durch die elektrische Motorunterstützung lassen sich auch längere Distanzen ähnlich zügig wie mit dem Auto zurücklegen. Zudem spart der Fahrer bei 20 bis 30 Cent Stromkosten auf 100 Kilometer deutlich gegenüber einem PKW mit Verbrennungsmotor.

Unabhängigkeit und sportlicher Fahrgenuss
Mit einem E-Bike ist man vollkommen unabhängig von Fahrplänen oder Fahrgemeinschaften. Auch die lästige Parkplatzsuche entfällt. Und mehr noch: Insbesondere die Fahrten auf  Wegen außerhalb der viel befahrenen Verkehrsstraßen bieten echten Genuss, frische Luft und freie Fahrt. Termine, Einkäufe oder Besorgungen lassen sich mit entsprechenden Gepäcksystemen genauso leicht erledigen, wie mit dem Auto. Selbst weniger gut trainierte Personen bewegen sich mit einem Elektrobike mehr. Vor allem wenn sie damit zur Arbeit  und zurück fahren. Sich nach Feierabend nochmal aufzuraffen, um Sport zu betreiben ist nicht jedermanns Sache. Fährt man jedoch mit dem Elektrobike zur Arbeit, absolviert man  ein Mindestmaß an Bewegung ganz automatisch. Hersteller wie der Schweizer Premium- Anbieter Stromer haben längst das Potential erkannt: „Das E-Bike sehen wir als einen wesentlichen Teil einer zeitgemäßen Mobilität, gerade für Pendler aus dem mitwachsenden ‚Speckgürtel’, die ihre Wege emissionsfrei, gesundheits- und sogar stimmungsfördernd zurücklegen können“, erklärt Tomi Viiala, Vice President Sales und Marketing bei Stromer.

Ein Fall für Politik und Justitia
Doch noch hat die Legislative die Weichen nicht optimal gestellt: Rechtlich gesehen sind E- Bikes keine Fahrräder, sondern Kleinkrafträder. Fahrer müssen ein  Versicherungskennzeichen anbringen und brauchen einen Moped-Führerschein (Klasse AM, Krafträder bis 50 ccm, Höchstgeschwindigkeit bis 45 km/h). Zudem müssen sie einen geeigneten Schutzhelm tragen. E-Bikes dürfen in Deutschland nicht auf Radwegen gefahren werden. Auch die Regelung für Einbahnstraßen, die in Gegenrichtung für Fahrräder freigegeben sind, ist für E-Bike-Fahrer negiert. Waldwege, bei denen ein Schild das Befahren mit Motorkrafträdern verbietet, für Radfahrer freigegebene Fußgängerzonen und Fahrradabstellanlagen dürfen von E-Bikes nicht befahren werden. Auch der Transport von Kindern in Anhängern ist ausschließlich für Fahrräder und somit auch für Pedelecs, nicht jedoch für die schnelleren E-Bikes erlaubt. In der Schweiz beispielsweise differieren die Regelungen. So dürfen bzw. müssen E-Biker den Radweg nutzen und auch der Transport für Anhänger ist anders geregelt. Selbst welche Art von Helmen getragen werden soll, ist derzeit noch nicht flächendenkend geregelt. „Speziell als E-Bike-Anbieter wünschen wir uns in  erster Linie europaweit einheitliche und faire Richtlinien, um für uns und unsere Kunden Klarheit zu haben“, so Tomi Viiala.

E-Bikes haben gerade in Ballungsgebieten mittel- bis langfristig das Potential, eine sehr weit verbreitete Alternative zum PKW bzw. öffentlichen Verkehrsmitteln zu werden. „Es sind politische Entscheidungen und Rahmenbedingungen nötig, um förderliche Impulse zu  setzen, um diese Entwicklung schneller und in größerem Umfang voranzubringen. Wichtig ist auch der konsequentere Ausbau von Radwegen, die auch von E-Bikes genutzt werden  dürfen, wie der geplante Radschnellweg Ruhr quer durchs Ruhrgebiet“, konstatiert Andreas Schuster, Leiter im Bereich Mobilität beim Green City e.V.

NGOs wie der Münchner Green City e.V. weisen Wege
Die Umweltorganisation Green City e.V. ist überzeugt: Für München könnten sich E-Bikes als Segen erweisen. Im Hinblick auf die, mit Autos verstopften, Innenstädte wäre eine Entwicklung hin zu mehr E-Bike-Mobilität sowohl für die Anwohner als auch für die Pendler eine wohltuende Entwicklung. Die Stadt und das Umland werden in den nächsten Jahren 400.000 Neubürger begrüßen können. Derzeit pendeln rund 500.000 Berufstätige im Großraum München. Mit Dachau, Germering und Unterschleißheim liegen die drei wichtigsten Pendlerstädte im Umkreis von 25 Kilometern um die Metropole und bieten perfekte Bedingungen für das Pendeln mit dem E-Bike. Doch die Stadt München steigt zu zögerlich auf den Trend auf. Radschnellwege werden in langen Prozessen geplant, das Integrierte Handlungskonzept zur Förderung der Elektromobilität in München (IHFEM) schließt E-Bikes bewusst aus. Doch auch über eine Novellierung des IHFEM wäre eine Förderung durch eine Initiative wie in Berlin mit dem Projekt ‚E-Bike Pendeln’ denkbar. Siebzig Berufspendler erhalten für insgesamt acht Wochen E-Bikes, mit denen sie ihren Arbeitsweg zurücklegen und auch in ihrer Freizeit unterwegs sein können – ein Weg, den sich Schuster auch gut für München vorstellen kann.