So verlief die Super League Triathlon Championship Series 2022 im Olympiapark

So verlief die Super League Triathlon Championship Series 2022 im Olympiapark
Foto: JMitchell / Super League Triathlon

DIE INTERNATIONALE TRIATHLON-ELITE ZU GAST IN MÜNCHEN: BEI DER SUPER LEAGUE TRIATHLON CHAMPIONSHIP SERIES IM MÜNCHNER OLYMPIAPARK AM HEUTIGEN SONNTAG DOMINIEREN DIE FAVORITEN

Der Australier Matt Hauser und die britische Athletin Georgia Taylor-Brown siegen beim spannenden „Enduro“ Format in München. Das Rennen am heutigen Sonntag war der zweite von ingesamt fünf internationalen Stopps der Triathlon Elite Weltmeisterschaft. 

Nach dem erfolgreichen Auftakt der Super League Triathlon Championship Series vergangenes Wochenende in London war die internationale Triathlon Elite am heutigen Sonntag zu Gast im Münchner Olympiapark. Ein spektakulärer Rennkurs inmitten der einzigartigen Kulisse des Olympiaparks, ein ultraspannendes Format und Weltklasse Athlet:innen sorgten für pulsierende Stimmung unter den angereisten Triathlon-Fans. 
 
Auch wenn der verregnete Sonntag und die nasse Strecke nicht gerade ein einladendes Bild abgaben, hatte es der Renntag in sich. In München wurde in dieser Saison erstmals im „Enduro“ Format gestartet, bei dem alle Athlet:innen hintereinander insgesamt drei Triathlons absolvieren, sprich: Swim-Bike-Run, Swim-Bike-Run, Swim-Bike-Run – ohne Pause. Wer nach einer der Disziplinen mehr als 90 Sekunden hinter den oder die Führende/n rutschte, scheidete automatisch aus. Dazu kam die Rutschpartie am Grashügel auf dem Weg aus der Wechselzone am Coubertinplatz hinunter zur Schwimmstrecke im Olympiasee. 

Die Britin Georgia Taylor-Brown holt sich den ersehnten Sieg im zweiten Rennen der Championship Series 2022. 
 
Der Triathlon-Sonntag begann mit dem Rennen der Elite-Damen, indem die Britin Georgia Taylor-Brown ihre dominante Form ausspielen konnte. Der Superstar des Teams „Bahrain Victorious Scorpions“ und die Championship Series Weltmeisterin aus dem letzten Jahr führte bereits nach dem ersten Wechsel der insgesamt dreimaligen Swim-Bike-Run Abfolge und ließ sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Ihr Ziel stand fest: die Führung der Gesamtwertung übernehmen. 
 
Taylor-Brown sagt: „Ich hatte nie das Gefühl das Rennen unter Kontrolle zu haben. Mein Ziel war es im ersten Triathlon Gas zu geben, um das Rennen besser einteilen zu können. Das hat funktioniert. Aus dem Rennen in Jersey im letzten Jahr wusste ich, dass man weniger Fehler macht, wenn man in der Wechselzone mehr Zeit und Ruhe hat. Das Rennen hat sich heute gut angefühlt. Die Tatsache, dass es auch gestern schon nass war und wir unter den gleichen Bedingungen trainieren konnten, hat geholfen. Dadurch wusste ich genau welche Linie ich in den Kurven in welcher Geschwindigkeit fahren musste.“
 

Platz zwei und drei machten die Teams „Cheetahs“ und „Rhinos“ untereinander aus. Die Britin Sophie Coldwell kam schlussendlich vor der US-Amerikanerin Taylor Spivey über die Ziellinie. Spivey sicherte sich nach dem zweiten Platz in London bereits ihren zweiten Podiumsplatz in Folge.

Einen starken fünften Platz erkämpfte sich die deutsche Nummer Eins und aktuelle Vize-Europameisterin Laura Lindemann, die mit einer „Wildcard“ am Rennen in München teilnehmen durfte: „Nachdem ich beim ersten Schwimmen erst einmal ins Rennen kommen musste, ging es dann aber Stück für Stück voran,“ erklärt Lindemann. „Es hat Spaß gemacht aufzuholen. Ich konnte meine Stärken ausspielen. Ein cooles Format.“ 
 
Allerdings waren die nassen Bedingungen auch eine Herausforderung für die Athlet:innen. Die Siegerin aus London, Cassendre Beaugrand war auch in München in der ersten Runde noch als Führende aus dem Wasser gekommen, wurde aber auf der Radstrecke so weit nach hinten getragen, dass sie schließlich als eine der ersten ausschied.  

Der Australier Matt Hauser stürmt zum ersten Platz vor Favorit Hayden Wilde und sichert sich damit die Führung in der Gesamtwertung. 
 
Im Rennen der Elite-Herren zeigt der Australier Matt Hauser am heutigen Triathlon-Sonntag eine außergewöhnliche Leistung und schockiert damit den Favoriten Hayden Wilde, der in London noch dominieren konnte. Mit seinem Sieg in München übernimmt Hauser die Gesamtführung im Rennen um den Weltmeistertitel der Super League Triathlon Championship Series. 
 
Über insgesamt dreimal 300 m Schwimmen, 4 km Radfahren und 1,6 km Laufen musste Hauser immer wieder kämpfen, um an den Führenden dran zu bleiben. Erst durch eine phänomenale Tempoverschärfung auf der letzten Etappe konnte er sich schließlich im Laufen gegen den Portugiesen Vasco Vilaca und den Neuseeländern Hayden Wilde durchsetzen, die zwar beide in den Genuss eines Short Chutes kamen, ihn aber nicht zu ihrem Vorteil nutzen konnten.  
 
Den Short Chute für den Zweitplatzierten Vasco Vilaca hatte zuvor sein Teamkollege im Team „Rhinos“ Valentin Wernz, der einzige Deutsche im Feld gewinnen können, weil er als schnellster Radfahrer in der ersten Runde aus der Wechselzone kam. Der deutsche Triathlet, der in diesem Jahr an allen fünf Stopps der Championship Series teilnimmt, war begeistert von seinem Heimrennen in München: „Trotz des Regens hatten wir eine bomben Stimmung. Das hat Spaß gemacht. Die Zuschauer haben super oft meinen Namen gerufen, das motiviert umso mehr!“

Für den Sieger Matt Hauser, der am vergangenen Wochenende in London Zweiter hinter Wilde geworden war, weil er fälschlicherweise eine Zeitstrafe kassierte, ist der Sieg in München die wohl beste Art und Weise seine Emotionen los zu werden: „Es war sicherlich nicht schön heute. Ich musst mit einigen Dämonen kämpfen, besonders auf der zweiten Radetappe. Aber mein letztes Schwimmen war gut und ich bin froh den Sieg für mein Team, die „Eagles“ nach Hause gebracht zu haben,“ erklärt Hauser. Er sagt weiter: „Auf der letzten Laufrunde ging es um alles oder nichts und ich konnte bergab meine langen Beine einfach laufen lassen. Ich gehe schwer davon aus, dass Malibu nächste Woche noch mehr Schmerzen verursachen wird. Aber ich liebe das Meer und die Wellen und hoffe darauf ein paar Body Waves zu erwischen, die mich weiter nach vorne spülen.“  
 

Am nächsten Samstag kehrt Super League Triathlon in die USA zurück. Das dritte Rennen der Championship Series wird am 17. September in Malibu ausgetragen. Danach folgen Toulouse am 2. Oktober sowie das große Finale in NEOM am 29. Oktober 2022.