Sonntag ist kalendarischer Herbstanfang – Jahreszeiten am Grenzpunkt: Tag-und-Nacht-Gleiche

Sonntag ist kalendarischer Herbstanfang - Jahreszeiten am Grenzpunkt: Tag-und-Nacht-Gleiche

Am Sonntag, den 22. September 2024, um 14:43 Uhr beginnt kalendarisch der Herbst 2024 – und das Wetter passt sich an. Punktgenau wird der Altweibersommer an diesem Tag vom Frühherbst abgelöst. Zum Start in die neue Woche übernehmen Tiefs die Wetterregie.  Ein rauer Wind könnte dann Ende der Woche die aufkommende Herbststimmung so richtig in Schwung bringen. 

Am Sonntag, den 22. September um 14.43 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit beginnt der Herbst 2024. Tag und Nacht sind dann astronomisch gesehen überall auf der Welt gleich lang. Deshalb wird dieser Zeitpunkt auch als „Tag-und-Nacht-Gleiche“ bezeichnet. Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline: „Am Sonntag wechselt dann auch das Wetter vom Spätsommer in den Frühherbst. Bereits am Sonntagabend nähern sich von Westen dichte Wolken und Regenschauer. Sie kündigen den Wetterumschwung an. Zu Beginn der neuen Woche übernehmen Tiefausläufer die Wetterregie. Zunächst wird es im Südwesten und Westen unbeständiger. 

Anschließend machen sich Wolken und Schauer auch in den anderen Landesteilen wieder bemerkbar. Dabei gehen auch die Temperaturen überall etwas zurück. Sie bleiben aber immer noch auf einem der Jahreszeit entsprechenden Niveau von 15 bis 20 Grad. Nach aktuellem Stand macht sich Ende der kommenden Woche sogar ein Sturmtief auf den Weg zu uns.“ 

Meteorologischer Herbst schon im vollen Gange 

Meteorologisch hat der Herbst bereits am 1. September begonnen. Das hängt jedoch nicht vom Wetter ab. Die Meteorologie teilt die zwölf Monate des Jahres in exakt vier Zeiten, womit die neue Jahreszeit jeweils am ersten Tag des dritten Quartalsmonats beginnt. Der kalendarische beziehungsweise astronomische Herbst- und Frühlingsanfang wird durch die Tag-und-Nacht-Gleiche definiert.  

Die jahreszeitlichen Unterschiede bei der Dauer von Tag und Nacht hängen mit der Neigung der Erdachse zusammen. Weise: „Im (Nord)-Sommer wendet die Erde der Sonne die Nordhalbkugel zu, im (Nord)-Winter dann die Südhalbkugel. Dadurch schwankt die Tageslänge in Mitteleuropa zwischen etwa 8 Stunden im Dezember und bis zu 17 Stunden im Juni. Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt. Zum Herbstanfang und zum Frühlingsbeginn werden beide Erdhalbkugeln dagegen gleichermaßen von der Sonne erreicht, Tag und Nacht dauern nun überall etwa 12 Stunden.“ Ab der Tag-und-Nacht-Gleiche werden die Tage auf der Nordhalbkugel um bis zu fünf Minuten pro Tag kürzer. Auf der Südhalbkugel aber werden die Tage im Gegenzug länger, dort beginnt der Frühling.  

Sonne wärmt immer weniger 

Aber nicht nur die Tageslänge ändert sich, wenn sich die nördliche Erdhalbkugel immer mehr von der Sonne abwendet. Die Strahlen der Sonne treffen dann zunehmend flacher auf die Erde und wärmen nicht mehr so stark. Die Temperaturen sinken zwar stetig, aber gerade zu Herbstbeginn ist es trotzdem oftmals noch angenehm warm. Als reizvollen Nebeneffekt taucht der niedrige Sonnenstand kunterbunte Blätter in ein leuchtendes Farbenmeer.