Sozial- und Gesundheitsreferat fordern Fortführung der kostenlosen Bürgertests

Symbolbild

Mit Blick auf den Herbst fordern das Sozial- und das Gesundheitsreferat, weiterhin kostenlose Bürgertests bereitzustellen. Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Kostenlose Bürgertests sind insbesondere unverzichtbar, damit Menschen, die zum Beispiel in stationären Pflegeeinrichtungen leben, regelmäßig und häufig Besuch von Verwandten und Freunden bekommen können. Eine Beschränkung der kostenlosen Tests auf vulnerable Gruppen reicht nicht aus. Das Risiko, dass Besuche oder ehrenamtliche Kontakte dann unterbleiben, ist zu groß. Eine Vereinsamung der betroffenen älteren oder pflegebedürftigen Menschen ist nicht zu verantworten.“

Für die besonders vulnerablen Zielgruppen muss umgehend eine stabile Lösung gefunden werden, wie Kontakte in größtmöglichen Maß aufrechterhalten werden können und Teilhabe unterbrechungslos ermöglicht werden kann. Vor dem Hintergrund des Pflegepersonalmangels ist es aus Sicht der beiden städtischen Referate nicht vertretbar, die Testdurchführung wieder auf die Schultern der Einrichtungen zu legen. Zudem müssen auch Angehörige vulnerabler Gruppen, die selbständig leben, weiterhin ungehindert die Möglichkeit der Teilhabe an der Gemeinschaft haben (z.B. Nutzung der Angebote der Altenhilfe, des Sozialen Mittagstischs und der Seniorenbildungsangebote).

Schiwy: „Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zwingt immer mehr Menschen zum Sparen und drängt sie in die Armut. München hat mit den Mittagstisch- und Teilhabebudgets darauf reagiert. Wenn nun aber vor der Inanspruchnahme dieser Angebote ein Covid-Test selbst gezahlt werden muss, konterkariert das diese freiwillige Leistung der Stadt.“ Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Gerade in der derzeitigen Situation, in der das gesellschaftliche Leben nach der langen Zeit der Corona-Beschränkungen wieder so richtig Fahrt aufnimmt, müssen die kostenlosen Bürgertests, die in München stadtweit in einem breiten Angebot zur Verfügung stehen, beibehalten werden. Denn die Infektionszahlen werden wohl in den nächsten Wochen weiter ansteigen, und alle Bürger*innen sollen weiterhin ein Recht darauf haben, niederschwellig und ohne finanziellen Aufwand zu erfahren, ob sie infiziert sind und womöglich für andere eine Gefahr darstellen. Zudem war und ist es für die Einschätzung des Infektionsgeschehens äußerst wichtig, dass die Bevölkerung einen einfachen Zugang zu Testmöglichkeiten hat.“