Stadt nimmt leerstehende Hotels beim Ausbau von Flexi-Heimen in den Blick

Attraktivere Zuschüsse, gesicherte Mieteinnahmen: Die Stadt München will mehr private Investoren für die Unterbringung wohnungsloser Menschen gewinnen. Dazu sollen die Förderrichtlinien für die Flexi-Heime im Planungsausschuss am Mittwoch, 9. Februar, angepasst werden. In diesen Wohnprojekten leben Alleinstehende, Paare und Familien in abgeschlossenen Appartements mit eigenem Bad und Küche, bis sie eine Wohnung gefunden haben.

5000 Menschen sollen künftig in den Flexi-Wohnheimen eine Unterkunft finden, gut 1300 Plätze gibt es bisher. Um den Ausbau zu beschleunigen und auch private Investor*innen für die Projekte zu gewinnen, macht die Stadt München nun ihre Förderrichtlinien attraktiver. Künftig bemisst sich die Baukostenförderung nicht mehr je Bettenplatz, sondern je Quadratmeter Nutzfläche. Damit sind neben der Appartementfläche auch Gemeinschaftsräume, Räume für Verwaltung, Pforte, Hausmeister, Personaltoiletten und Lager sowie Balkone, Loggien und Terrassen förderfähig. Bis zu 75 Prozent der Kosten können angeben werden. Wer eine Förderung in Anspruch nimmt, darf bei Erstvermietung höchstens von 8,20 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche verlangen. Damit berechnet sich auch die Miete nicht mehr pro Wohnplatz. Zudem erschwert die Stadt die Umwandlung der Gebäude etwa in normale Miet- oder gar Eigentumswohnungen. Auf städtischen Grundstücken beträgt die Bindungsdauer 80 Jahre, auf privaten 40 Jahre. Zunächst stehen im Fördertopf gut 50 Millionen Euro zur Verfügung, die bei Bedarf aufgestockt werden.

Derzeit gibt es in München sechs Flexi-Heime mit 824 Plätzen. Weitere vier Heime mit 525 Plätzen befinden sich in Planung bzw. im Bau: an der Radlkoferstraße, an der Ständlerstraße und zwei in Freiham Nord. Nur vier der zehn Unterkünfte wurden bisher privat errichtet.

Dazu sagt Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion:
„Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: 5000 Plätze sollen bis 2025 in den Flexi-Heimen entstehen. Mit den neuen Fördermitteln wollen wir mehr private Interessenten für das Projekt begeistern. Sie bekommen das Geld von der Stadt nicht nur bei Neubau, sondern auch bei Umbauten. Hier haben wir vor allem Hotelbetriebe und Boardinghäuser im Blick, die durch die Corona-Pandemie leer stehen. Sie könnten neu genutzt werden, damit wohnungslose Münchnerinnen und Münchner ein richtiges Zuhause auf Zeit bekommen.“