Stadt plant Räume für junge Menschen im Freien

Die Stadt plant schnellstmöglich neue Angebote für junge Menschen im öffentlichen Raum zu schaffen. Entsprechende Vorschläge einer stadtweiten Arbeitsgruppe unter Federführung des Sozialreferats wurden heute vom Feriensenat beschlossen. So sollen möglichst schnell umsetzbare Lösungen für die Nutzung des öffentlichen Raumes durch junge Menschen realisiert werden, die auch unter pandemischen Bedingungen tragfähig sind.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Ich freue mich sehr, dass die von mir angestoßene Arbeitsgruppe trotz der durch die Pandemie sehr schwierigen Rahmenbedingungen viele Ideen und Maßnahmen entwickeln konnte. Wichtig vor allem für den Herbst ist es, weitere Spiel- und Sportanlagen mit Unterständen und mobilen Toiletten auszustatten. Schon jetzt gibt es rund 60 solcher Jugendunterstände, die das Baureferat in den städtischen Grünanlagen betreibt, die sehr gut genutzt werden. Nun sollen noch zehn weitere dazukommen.“

Skateanlagen, Bolzplätze, Street- und Basketballanlagen sind bei Jugendlichen als Treffpunkte ohnehin bekannt und werden genutzt. Die Unterstände und Toiletten sollen das „sich Treffen“ und Verweilen auch in den Abendstunden, bei schlechtem Wetter und in der kalten Jahreszeit noch attraktiver machen. Die Beschaffung und Aufstellung der zehn Unterstände ist sukzessive ab Ende September/Anfang Oktober dieses Jahres möglich. Die Bereitstellung von einmalig rund 250.000 Euro erfolgt aus dem Sachmittelbudget des Stadtjugendamtes in 2021. Auch die Zurverfügungstellung und tägliche Reinigung einer mobilen Toilette finanziert das Sozialreferats aus dem eigenen Budget.

Die Arbeitsgruppe hat sich auch intensiv mit der Frage befasst, wie jungen Erwachsenen Freiflächen zur Verfügung gestellt werden können, auf denen sie auch langfristig selbstorganisiert Veranstaltungen durchführen können. Geplant sind zum Beispiel Veranstaltungen im Theatron des Olympiaparks und am Ostufer des Lerchenauer Sees im August. Die Form und der Umfang solcher Veranstaltungen sind hierbei jeweils abhängig von den aktuellen Corona-Bedingungen und -Verordnungen. Geprüft werden unter anderem verschiedene Parkhäuser, um auch Flächen anbieten zu können, die wetterunabhängig bespielt werden können.

Weitere jugendkulturelle Angebote in 2021 wie „Kunst im Quadrat“ auf der Theresienwiese, die jugendkulturelle Bespielung des Tribünen-Kopfbaus, die POP UP STAGE des Kreisjugendrings München-Stadt, diverse künstlerische Aktionen junger Kollektive, Zwischennutzungen zum temporären Ausprobieren und Experimentieren sowie weitere Projekte im Bereich Film, Musik, Theater und Tanz werden über Projektmittel des Stadtjugendamts (mit)finanziert.

In einem vierwöchigen Pilotprojekt im Bereich des Maximilianplatzes soll zudem versucht werden, bestehende Hotspots wie die Türkenstraße zu entlasten. Die Nähe zu den benachbarten Clubs ermöglicht eine Bestuhlung und das Angebot von Musik, Toiletten wären nutzbar, auch eine Umzäunung mit Einlasskontrolle ist hier gut möglich.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Sobald die Infektionslage dies wieder zulässt, ist die Öffnung von Clubs entscheidend. Bis dahin brauchen wir aber dringend Angebote, die junge Menschen auch als attraktiv empfinden und annehmen. Weder Jugendliche noch junge Erwachsene lassen sich einfach von einem Ort zu einem anderen „umdirigieren“. Ich würde mich deshalb freuen, wenn die Clubbetreiber vor Ort sich an dem Pilotprojekt am Maximiliansplatz beteiligen und entsprechende Konzepte entwickeln.“ Bürgermeisterin Verena Dietl und Sozialreferentin Dorothee Schiwy appellieren darüber hinaus an die Stadtgesellschaft, ein Miteinander der verschiedenen Bedürfnisse, vor allem in den Sommermonaten, zu ermöglichen.

Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Während der Pandemie waren vor allem junge Menschen stark isoliert: Digitaler Unterricht und keine Freizeitgestaltung, die jugendgerecht war. Das hat Spuren hinterlassen. Junge Menschen brauchen konsumfreie und unreglementierte Orte. Im Moment gibt es diese Orte pandemiebedingt nur im öffentlichen Raum. Die Landeshauptstadt München appelliert daher an alle Münchner*innen mit Toleranz und Respekt auf Jugendliche und junge Menschen in unserer Stadt zuzugehen, wo immer möglich einen konstruktiven Dialog zu suchen und Konflikte im gemeinsamen guten Miteinander anzugehen. Gleichzeitig bitten wir die Nutzer*innen des öffentlichen Raums, Rücksicht zu nehmen auf das Umfeld ihrer Treffen und vor allem die Belange der Anwohner*innen.“