Stadtrat beschließt Fachstelle „Inklusion und Gesundheit“

Stadtrat beschließt Fachstelle „Inklusion und Gesundheit“

Der Gesundheitsausschuss des Stadtrates hat heute die Einrichtung einer Fachstelle „Inklusion und Gesundheit“, angesiedelt im Gesundheitsreferat, beschlossen. Hier wird künftig die inklusive Gestaltung des Münchner Gesundheitswesens gebündelt und konzeptionell weiterentwickelt. Zu den Aufgaben zählen die Entwicklung und Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Teilhabe an den Gesundheitsleistungen sowie Gesundheitsförderung und Prävention für Menschen mit Behinderung. Die Fachstelle wirkt als Ansprechpartnerin für sämtliche gesundheitlichen Einrichtungen und agiert als Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bezüglich der Aktionspläne für München. Sie wird bis Ende des Jahres ihre Arbeit aufnehmen.

Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Ich bin froh, dass wir mit der Fachstelle Inklusion und Gesundheit endlich über ausreichend Kapazität verfügen, um die Münchner Gesundheitseinrichtungen bei einer inklusiven Ausgestaltung zu unterstützen und zu begleiten. So sind immer noch beispielsweise viele Arztpraxen in Gebäuden untergebracht, die über keinen barrierefreien Zugang verfügen oder es fehlt an Hilfsmitteln wie einen Hebelifter oder Leitsysteme für Menschen mit Sehbehinderung. Zudem ist es uns nun möglich, unsere Präventionsangebote verstärkt auf die Münchner*innen mit Behinderung auszuweiten und dabei die gesundheitliche Versorgungssituation gemeinsam mit den Behindertenverbänden auf den Prüfstand zu stellen. Denn Gesundheitsförderung und Prävention sind besonders bei Menschen mit Behinderung von entscheidender Bedeutung.“

Menschen mit Behinderung sind ganz besonders auf eine gute Gesundheitsversorgung angewiesen. So treten beispielsweise viele Erkrankungen bei Menschen mit Behinderungen häufiger und früher auf. Schmerzen und Krankheiten von Menschen mit kognitiven oder komplexen Behinderungen werden oft nicht rechtzeitig erkannt und dann erst später behandelt, zudem sind die Krankheitsverläufe oft komplizierter. In München leben zirka 112.000 Menschen mit einem amtlich anerkannten Schwerbehinderungsgrad von mindestens 50 Prozent. Dies sind 7,2 Prozent der Münchner Gesamtbevölkerung.