Stadtrat beschließt neues Verkehrssicherheitskonzept für München

Symbolbild

München, 24.04.2018. Der Stadtrat hat im Kreisverwaltungsausschuss heute dem neuen Verkehrssicherheitskonzept für die Landeshauptstadt zugestimmt und das Kreisverwaltungsreferat mit der Umsetzung beauftragt. Die Maxime „Vision Zero“, also das erklärte Ziel von null Verkehrstoten und Schwerverletzten, wird zum Leitkonzept des Münchner Verkehrsmanagements. Neue Auswertungsmethoden und eine digitale Unfallkarte sollen beim Entschärfen von Unfallschwerpunkten helfen.

„Jeder Mensch, der im Straßenverkehr verletzt wird oder gar zu Tode kommt, ist ein Mensch zu viel. Alle Maßnahmen, sei es die temporäre Beschilderung von Baustellen, das Testen neuer Regeln für Radlerinnen und Radler, die Planung von Ampelschaltungen und Fußgängerübergängen oder strategische Konzepte für das künftige Verkehrsmanagement, stehen unter dem großen Leitkonzept Sicherheit. Für ein gleichberechtigtes, umsichtiges und sicheres Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und dem motorisierten Verkehr in München“, sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle. „Leider zeigt gerade die Unfallstatistik des zurückliegenden Jahres, dass man für die Sicherheit im Straßenverkehr nie genug tun kann.“

Die Anzahl der getöteten Personen ist im vergangenen Jahr im Stadtgebiet von 15 auf 22 gestiegen. Es gab einige sehr schwere Unfälle mit mehreren Getöteten. Die Zahl der Schwerverletzten ist um zehn Prozent gestiegen, mehr als 700 Menschen sind im Münchner Straßenverkehr schwer verletzt worden. Die Gesamtzahl der Unfälle ist zurückgegangen. Es gab also weniger, aber schwerere Unfälle. Die Polizei verweist für das Jahr 2016 auf einen deutlichen Anstieg der Geschwindigkeitsunfälle sowie einen leichten Anstieg der Unfälle unter Drogeneinfluss. Radfahrer und Fußgänger sind als ungeschützte Verkehrsteilnehmer besonders gefährdet. Dazu kommen die Gefahren im Straßenverkehr durch Ablenkung mit Smartphones und Kopfhörern bei allen Verkehrsteilnehmern.

Künftig sollen alle Unfalldaten und begleitenden Umstände in einer digitalen Unfallkarte des Stadtgebiets erfasst, Unfallschwerpunkte ermittelt und effiziente Verbesserungsmöglichkeiten ausgewertet werden. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die verstärkte Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Kreisverwaltungsreferat, Polizei, Münchner Verkehrsgesellschaft, Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie dem Baureferat zu allen Fragen der Verkehrssicherheit. Ziel ist ein integriertes Verkehrssicherheitsmanagement. Die Möglichkeiten der digitalen Unfallkarte ergänzen und unterstützen die bestehende Verkehrssicherheitsarbeit und Maßnahmen wie etwa Schulweghilfe, Tempo 30 vor Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen und weiteren sozialen Einrichtungen, kommunale Geschwindigkeitsüberwachung mit neuen Laser-Messfahrzeugen, den Einsatz von Dialog-Displays oder Verbesserungen bei der Führung des Radverkehrs im Straßenraum.