Stadtratsbeschluss in München: Der Gasteig zieht 2020 um

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Foto: © Gasteig München GmbH / Matthias Schönhofer

Für die Dauer von voraussichtlich fünf Jahren wird das Kulturzentrum auf einen Standort weiter südlich an der Isar umziehen. Das beschloss am heutigen Mittwoch der Stadtrat der Landeshauptstadt mit großer Mehrheit. Die Umzugskisten packen werden alle großen Kultur- und Bildungseinrichtungen der Stadt, die im Gasteig beheimatet sind: Stadtbibliothek, Volkshochschule, Musikhochschule sowie Münchner Philharmoniker. Auch der Großteil der mehr als 1.700 Veranstaltungen, die jährlich in den Sälen des Hauses stattfinden, ist vom Umzug betroffen.

„Das ist eine klare Entscheidung für Kultur und Bildung“, sagt Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner. „Dieser Beschluss ist der entscheidende Baustein für unser Vorhaben, den Gasteig fit für die Zukunft zu machen. Die Generalsanierung wird unser Haus zu einem der modernsten und attraktivsten Kulturzentren Europas machen. Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das uns die Stadt mit diesem eindeutigen Votum entgegenbringt.“

Bereits im April 2017 hatte der Münchner Stadtrat nach der Erstellung eines detaillierten Nutzerbedarfsprogramms grünes Licht für weitere Planungen zur Generalsanierung des Gasteig gegeben. Dazu gehörten neben einem Architekturwettbewerb auch die verstärkte Suche nach einem Interimsquartier.

Diese war nun erfolgreich: Die Institutionen im Gasteig finden für die Zeit der Generalsanierung ein neues Zuhause auf einem Gelände der Stadtwerke München, ein Stück flussaufwärts an der Isar. Das Areal mit einer denkmalgeschützten ehemaligen Trafo-Halle und mehreren Industriebauten, in denen heute schon viele Kreative und Handwerker arbeiten, wird so umgestaltet, dass ein Miteinander von gewachsenen Strukturen und neuen Kulturangeboten möglich werden soll. Für die Um- und Neubauten und die gesamte fünfjährige Interimszeit hat der Stadtrat 90,4 Millionen Euro genehmigt.

Der größte Neubau am neuen Kulturstandort im Münchner Stadtteil Sendling wird ein Konzertsaal in Holzmodulbauweise mit 1.800 Plätzen. Die Philharmonie aus Holz soll rund 30 Millionen Euro kosten und nach dem Rückumzug in den generalsanierten Gasteig weiter veräußert werden.

Die auf bis zu 450 Millionen Euro geschätzte Generalsanierung des Gasteig wird eine der größten Kulturbaustellen Europas werden und soll Ende 2020 in Angriff genommen werden. Über den laufenden Architekturwettbewerb soll im Mai 2018 eine Jury entscheiden.