Start der Herbstwandersaison

Start der Herbstwandersaison

Die aktuelle Kaltfront hat den schönen Spätsommer beendet. In den Bayerischen Alpen schneit es derzeit teils bis unter 2000 Meter herab. Die Sonne wird sich in den nächsten Tagen aber wieder zurückmelden, und dann beginnt für viele die perfekte Zeit zum Wandern. Schließlich steht der Herbst für klare Luft, gute Fernsicht und bunt gefärbte Bäume. Bei der Tourenplanung sind allerdings einige Dinge zu beachten: Die Tage sind kurz und die Temperaturunterschiede groß, hier und da kann auch Schnee liegen, und die Hütten schließen bald – um nur einige Charakteristika zu nennen. Der DAV liefert hilfreiche Tipps für gelungene Herbsttouren.

Sommer 2018: Eine gute Bergsaison

Der Hitzesommer 2018 hat besonders viele Menschen ins Gebirge gebracht und den meisten Hütten des Deutschen Alpenvereins viele Gäste beschert. Durchweg ziehen die Hüttenwirte eine sehr positive Zwischenbilanz und nennen das schöne Wetter als Hauptgrund. Die Wasserknappheit an manchen Orten und die große Hitze an manchen Tagen sind dabei nur Randerscheinungen. Thomas Auer von der Höllentalangerhütte im Wettersteingebirge sagt zum Beispiel: „Das war im Großen und Ganzen ein sehr zufriedenstellender Sommer. So wünschen wir uns das auch für nächstes Jahr!“

 

Für die Planung bei vielen Touren sind die exakten Hüttenöffnungszeiten wichtig. Generell gilt: Hütten in mittleren Lagen haben in der Regel bis Mitte Oktober oder länger geöffnet, Hütten im Hochgebrige schließen bereits jetzt. Die tagesgenauen Öffnungszeiten der wichtigsten Hütten im deutschen und angrenzenden Alpenraum gibt es auf alpenverein.de. Je nach Wetterlage können sich die Öffnungszeiten allerdings kurzfristig verschieben. Wenn das Wetter schön ist, haben viele Hütten auch länger geöffnet! Sinnvoll ist deshalb immer, sich vor der Tour telefonisch bei der Hütte zu erkundigen.

Praktische Tipps: Darauf ist im Herbst besonders zu achten
Mit den zehn Empfehlungen des DAV zum Bergwandern ist man das ganze Jahr sicher unterwegs. Im Herbst müssen Wandertour und Ausrüstung jedoch den Verhältnissen angepasst werden, da die Bergsportlerinnen und Bergsportler in dieser Jahreszeit mit wechselnden Temperaturen, kürzeren Tagen, kühlen Nächten und Schnee in höheren Lagen konfrontiert sein werden. So startet man gut vorbereitet und sicher in die Herbstwandersaison:

  1. Kürzere Tage berücksichtigen: Während man im Juli noch um neun Uhr abends die Aussicht genießen kann, geht Anfang Oktober schon zwei Stunden früher die Sonne unter. Außerdem wird es nachts sehr schnell kalt. Kürzere Touren senken das Risiko, sich im Dunkeln zu verlaufen oder zu verletzten. Eine Stirn- oder Taschenlampe leistet außerdem bei einbrechender Dunkelheit gute Dienste.
  2. Warme Kleidung: Zusätzlich zur normalen Wanderausrüstung sollte warme Kleidung im Rucksack nicht fehlen. Eine weitere warme Schicht, beispielsweise eine Fleecejacke, gehört ebenso in den Rucksack wie eine Mütze. Auch ein Ersatz-Shirt schadet nicht: Bei Nässe und starkem Wind kühlt man deutlich schneller aus.
  3. Veränderte Wegverhältnisse: In schattigen Bereichen sind Wege oftmals nass und rutschig, auch wenn der Boden „um’s Eck“ warm und trocken ist. Besondere Vorsicht beim Gehen in schattigen Bereichen ist daher wichtig – und natürlich gutes Schuhwerk. Außerdem findet man in höheren Lagen vermehrt Schnee und vereiste Stellen. Wer hoch hinaus will, sollte die entsprechende Ausrüstung dabei haben (Gamaschen, evtl. Grödel bzw. Steigeisen) und über Bergerfahrung verfügen.
  4. Verhältnisse checken: Große Temperaturunterschiede zwischen Tal und Berg gibt es zu allen Jahreszeiten. Im Herbst herrscht oben aber oftmals schon Winter, während man unten noch im T-Shirt wandern kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Wetterbericht im Vorfeld der Tour zu überprüfen. Das Bergwetter auf alpenverein.de liefert den täglichen Wetterbericht im Alpenraum. Dieser lässt sich nach Ort und Region filtern und zeigt den Trend für die nächsten Tage an. Zusätzlich bietet der Bergbericht einen guten Überblick über das Wetter im Alpenraum für das jeweils kommende Wochenende. Er erscheint jeden Donnerstag um 16 Uhr auf alpenverein.de/bergbericht.

Das sind die besten Herbsttouren
Die ideale Herbsttour in den bayerischen Alpen sollte abwechslungsreich, sonnig, nicht zu hoch und eventuell mit einer Möglichkeit zur Einkehr auf einer noch geöffneten Hütte kombinierbar sein. Unter alpenvereinaktiv.com stehen Touren zur Verfügung, die diesen Kriterien entsprechen. Auch zwei mehrtägige Wanderungen sind dabei. Zur Mitnahme in die Berge sind die Touren ausdruckbar oder in der dazugehörenden kostenlosen App auf dem Smartphone offline zu speichern.

Herbst in den Bergsteigerdörfern
Bergsteigerdörfer sind besondere Ausgangspunkte für Herbstwanderungen und perfekte Ziele für mehrtägige Aufenthalte über lange Wochenenden, wie zum Beispiel über den Feiertag am 3. Oktober. Seit diesem Sommer gibt es in vier Ländern Bergsteigerdörfer: Neben Österreich, Südtirol und Deutschland zählt auch Slowenien mit der Gemeinde Jezersko dazu. Neu aufgenommen wurden 2018 auch das ladinische Dorf Lungiarü und die bayerische Gemeinde Kreuth. Bergsteigerdörfer sind ideale Aufenthaltsorte für Fans von nachhaltigem Tourismus und Affinität zum Bergsport: Dort hat die Natur Vorrang, Schutzgebiete werden erhalten und gepflegt, seilbahntechnische Erschließungen sind kein Thema, sanfter Tourismus ist in der Gemeindepolitik kein Fremdwort, Kultur und Brauchtum werden gelebt. Im Schulterschluss mit den Gemeinden setzen sich die alpinen Vereine in den Bergsteigerdörfern für eine nachhaltige und umweltschonende Tourismusentwicklung im Alpenraum ein. Bergwandertipps für die einzelnen Bergsteigerdörfer stehen hier zur Verfügung. Allgemeine Informationen zu den Bergsteigerdörfern gibt es unter alpenverein.de/bergsteigerdoerfer.