Statistisch nur 3 Mal im Jahr dreifaches Münchner Baby-Glück: Drillinge im Klinikum Harlaching geboren

Drillinge im Klinikum Harlaching geboren
Dreifachmutter mit ihren Jungs Davud, Damin und Isah - Foto: Klaus Krischock / Städtisches Klinikum München

München, 15. März 2017. „Vom ersten Schock über große Sorge und Vorfreude – es war alles dabei. Jetzt ist es ein wunderschönes Gefühl – und noch schöner, dass sie jetzt da sind“, beschreibt Drillings-Mama Irnesa (24) das Wechselbad der Gefühle bis zur Geburt. Drillinge kommen mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 1:7.000 auf die Welt – rein statistisch wäre das eine Drillingsgeburt pro Jahr im Städtischen Klinikum München. Denn mit über 6.000 Geburten pro Jahr erblicken hier im deutschlandweiten Vergleich der Geburtskliniken die meisten Babys das Licht der Welt. Insgesamt kamen in München 2016 rund 18.000 Kinder zur Welt; durchschnittlich bedeutet das zwei bis drei Mal im Jahr Drillinge für München.

Bereits früh im laufenden Jahr verzeichnet das Harlachinger Klinikum 2017 die statistisch obligatorische Drillingsgeburt: „Das ist ein guter Start – so kann es jetzt weitergehen“, schmunzelt der Chefarzt der Neonatologie Prof. Marcus Krüger und betont erfreut: „wirklich wichtig ist, dass alle drei Jungs sich in einem guten Gesundheitszustand befinden und auch die Mutter wohlauf ist.“ Mütter die Drillinge erwarten, gelten als Risikoschwangere, da „die Entwicklung der Kinder und auch die Gesundheit der Mutter besonders intensiv überwacht werden müssen und das Risiko einer Frühgeburt deutlich erhöht ist“, so Prof. Krüger.

Insgesamt werden jährlich mehrere Hundert Risikoschwangerschaften im Harlachinger Klinikum betreut. Chefarzt der Frauenklinik Prof. Dieter Grab erklärt: „Wir sorgen dann für eine enge Einbindung der Eltern, viele gemeinsame Gespräche bereits Wochen vor der Geburt und eine nahtlose Verzahnung von Pränataldiagnostik, Geburtshilfe und Neonatologie.“ Die enge Anbindung der Geburtsklinik an die angeschlossene Kinderklinik und das Perinatalzentrum Level 1 (d.h. die höchste Versorgungsstufe für Frühgeborene) ermöglicht eine sichere Versorgung bei Risikoschwangerschaften und für Früh- oder Neugeborene. „Wir haben bereits viele Wochen vor der Geburt ausführlich mit den Experten über alles gesprochen, kannten die Abläufe und haben uns gut aufgehoben gefühlt. Auch wegen der medizinischen Versorgung haben wir uns bewusst für das Klinikum entschieden“, erzählt die frischgebackene Dreifachmutter.

Für Mutter Irnesa und Vater Sabahet sind die drei Jungs Isah, Davud und Damin die ersten Kinder. Und gleich alle auf einen Schlag. Die Drillinge kamen am Morgen des 14. Februar fast 9 Wochen zu früh auf die Welt. Von der Einleitung bis zur Entbindung und Nachbereitung dauerte die Geburt rund fünf Stunden. Innerhalb von wenigen Minuten waren alle Kinder beim Kaiserschnitt auf der Welt – für jeden Drilling stand ein eigener Neugeborenenspezialist bei der Erstversorgung zur Verfügung. Insgesamt waren bei der Geburt 21 Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte und Hebammen beteiligt. Die Geburtsgewichte betrugen 1490g, 1400g und 1190g. Mit einer Entbindung neun Wochen vor dem Termin gelten die Drillinge als Frühgeborene. Nach dem guten Start geht es nun darum, die Drei möglichst bald und gut genährt nach Hause entlassen zu können. Die frischgebackenen dreifachen Eltern aus München mit bosnischen Wurzeln sind froh, dass alles so reibungslos geklappt hat und freuen sich, dass sie auch in einigen Wochen regelmäßig daheim von einer Pflegekraft aus dem Klinikum begleitet werden, die im Rahmen der ambulanten Nachsorge weiterhin für die Eltern mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.

„Die Expertise unseres Pflegeteams spielt bei Kindern unter 1500 Gramm Geburtsgewicht für uns Ärzte eine entscheidende Rolle, um den Start ins Leben und die Entwicklung positiv zu gestalten. Die besondere Fürsorge sowie ein intensiver Kontakt zu den Eltern in einer Ausnahmesituation ist darüber hinaus ein wichtiger Schwerpunkt, der unsere Pflege auszeichnet“, beschreibt Chefarzt Prof. Krüger die Rolle der Pflege.

Insgesamt erhöht das Städtische Klinikum München im Rahmen seiner Neuausrichtung die Kapazitäten im Geburtsbereich um weitere 1.500 Geburten pro Jahr im Rahmen der Klinikneubauten an den Standorten Harlaching und Schwabing. Gebündelt werden diese perspektivisch an den beiden Standorten Schwabing und Harlaching, auch weil hier mit angeschlossenen Kinderkliniken sowie Neonatologien auf der höchsten Versorgungsstufe Neugeborene und Frühgeborene optimal betreut werden können. Beide Kliniken decken das gesamte Spektrum der Pädiatrie ab – vom extrem kleinen Frühgeborenen bis zum Jugendlichen.

Der seit Anfang Januar für diese neonatologische Versorgung verantwortliche Chefarzt Prof. Marcus Krüger wird die beiden Perinatalzentren eng vernetzen und weiter entwickeln.