Studie über den Einsatz von Klinikclowns in Altenpflegeeinrichtungen

Studie über den Einsatz von Klinikclowns in Altenpflegeeinrichtungen
Prof. Dr. Michael Bossle (li.), Prof. Dr. Irmgard Tischner (3. v. li.) und Birgit Rathwallner (re.) von der TH Deggendorf trafen sich mit Elisabeth Makepeace (2. v. li.) und Katrin Ruiz (2. v. re.) vom Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. anlässlich des Starts der CAsHeW-Studie; Foto: Rosalinde Mader

CAsHeW- Studie (Studie zu Clownsinterventionen in Altenhilfeeinrichtungen – soziale Hilfeleistung unter Berücksichtigung emotionaler Wesensaspekte)

Klinikclowns sind regelmäßige Gäste in Altenpflegeeinrichtungen. Sie bescheren den Heimbewohnern im Rahmen ihrer „Visiten“ emotionale Zuwendung. Die Wirkung dieser Einsätze in der Altenpflege ist in Deutschland bisher kaum erforscht. Diese Lücke hat auch das Bundesministerium für Gesundheit erkannt und stellt für ein Forschungsprojekt der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) zusammen mit dem Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. Mittel in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung.

Die Zuwendungen des Bundesministeriums für Gesundheit ermöglichen die CAsHeW- Studie an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der THD zum Einsatz von Klinikclowns in der Altenpflege unter Leitung des Pflegewissenschaftlers Prof. Dr. Michael Bossle. Im Bereich der Forschungsmethodologie ist Prof. Dr. Irmgard Tischner, Professorin für Qualitative Gesundheits- und Sozialforschung in das Projekt eingebunden. In Kooperation mit dem Dachverband Clowns in Medizin und Pflege wird die Wirkungsweise erfolgreicher „Klinikclowns-Visiten“ bundesweit in größeren stationären Altenpflegeeinrichtungen analysiert, in denen die Einsätze der Klinikclowns seit mehreren Jahren stattfinden, um die Erfolgsfaktoren dieser emotionalen Zuwendung zu den Heimbewohnern festzuhalten. Zweck der dreijährigen Forschungsarbeit ist es, Qualifikationsanforderungen und Rahmenbedingungen der Clownsvisiten sowie der Aus- und Weiterbildung von Klinikclowns abzuleiten. Ihr Resultat dient der weiteren Professionalisierung und Qualitätssicherung der Arbeit der Klinikclowns im Altenpflegebereich. Prof. Dr. Michael Bossle erhofft sich, dass sich aus dem Projekt wesentliche Qualitätsmerkmale für die Beziehungsgestaltung mit älteren Menschen ableiten lassen: „Humor und Clownerie sind Türöffner für gute und gelingende Begegnungen. Wir erhoffen uns aus der Studie evidente Belege, die zeigen sollen, dass dieser Ansatz aus der stationären Altenhilfe nicht mehr wegzudenken ist. Wir freuen uns deswegen sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Dachverband Clowns und Medizin und Pflege“, so Prof. Dr. Michael Bossle.

Im Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V., dem einzigen bundesweiten Zusammenschluss regional arbeitender Klinikclowns-Vereine, sind aktuell 16 Vereine Mitglied, die den Einsatz von „Clowndoktoren“ organisieren. Regelmäßige Clownsvisiten finden in verschiedenen klinischen, pflegenden und therapeutischen Einrichtungen statt: bei Kindern in Krankenhäusern, Senioren in Altenheimen und auf geriatrischen und gerontopsychiatrischen Stationen, bei Menschen mit Beeinträchtigung, in der Palliativmedizin und im Hospiz. Mehr als 17.600 Einsätze pro Jahr der Clowns in Medizin und Pflege, die zum großen Teil durch Spenden finanziert werden, können so derzeit deutschlandweit realisiert werden. Seit seiner Gründung 2004 setzt sich der Dachverband für Professionalität und Qualitätssicherung der Clownerie in diesen sensiblen Arbeitsbereichen ein und konnte im Lauf der letzten 15 Jahre viele Unterstützer und Fürsprecher in Gesellschaft und Politik, Wissenschaft und Medizin gewinnen. www.dachverband-clowns.de