Tierpark Hellabrunn: Eisbär Yoghi starb an chronischem Nierenversagen

Foto: Tierpark Hellabrunn/Marc Müller

Der erste Verdacht hat sich bestätigt, Eisbär Yoghi verstarb Mitte April an einem Nierenversagen. Das ergab die pathologische und histologische Untersuchung, die nun abgeschlossen ist. Die Ursache für das chronische Nierenversagen konnte jedoch nicht ermittelt werden.

Der Verdacht, dass der Hellabrunner Eisbären-Mann am 13. April an den Folgen eines Nierenversagens starb, hatte sich bereits bei den ersten pathologischen Untersuchungen erhärtet. Nun liegt das schriftliche Gutachten der Pathologie vor, welches diesen Verdacht final bestätigt.

Ähnlich wie bei einem menschlichen Organismus kann auch bei Tieren die Ursache eines chronischen Nierenversagens oftmals nicht mehr nachgewiesen werden. „Ein Nierenversagen kann die Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion sein, die bereits länger zurückliegt. Ein beginnendes Nierenversagen ist ein schleichender Prozess, der oftmals ohne klinische Symptomatik verläuft“, erklärt Hellabrunns Leitende Tierärztin Dr. Christine Gohl. Eine angeborene Fehlfunktion der Nieren sowie eine Herpesviruserkrankung können durch die umfangreichen Untersuchungen bei Yoghi jedoch ausgeschlossen werden.

Wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Tierärzte im Tierpark Hellabrunn ist die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Tierpflegern, die die Tiere tagtäglich betreuen und jede kleinste Unstimmigkeit beobachten. Da gerade Wildtiere jedoch die Anzeichen einer Erkrankung oder Schwäche möglichst lange verbergen, lassen sich manche Krankheiten erst sehr spät erkennen. „Eine Erkrankung der Nieren kann man beispielsweise nur durch regelmäßige Blutabnahme, Ultraschalluntersuchungen oder andere bildgebende Verfahren diagnostizieren. Dies ist bei Tieren wie Eisbären, Tigern oder Primaten schlicht nicht möglich, ohne die Tiere in Narkose zu legen. Im Rahmen jeder Narkose werden unter anderem die Blut- und Organwerte der Tiere erhoben. Allerdings muss immer abgewogen werden, wann und ob man ein Tier in Narkose legt, um jedes unnötige Risiko für das Tier zu vermeiden,“ erklärt Dr. Christine Gohl.

An der Felsenanlage, die Yoghi bis zuletzt bewohnte, werden derzeit kleinere Reparaturarbeiten vorgenommen, damit Giovanna und die kleine Quintana diese Anlage im kommenden Sommer erkunden und zusammen mit der Tundra-Anlage nutzen können.