Tierpark Hellabrunn: Wiedereröffnung des Orang-Utan- und Drill-Hauses im neuen Gewand

Wiedereröffnung des Orang-Utan- und Drill-Hauses im neuen Gewand
Foto: Tierpark Hellabrunn / Marc Müller

Am Samstag pünktlich vor Weihnachten beschert der Tierpark Hellabrunn seinen Gästen einen völlig neu gestalteten Besucherbereich im Orang-Utan- und Drill-Haus innerhalb der Geozone ‚Welt der Affen‘. Hellabrunn stärkt damit ein weiteres Mal seine Position als überregionaler Kompetenzträger für Primaten und bietet den Besuchern ab sofort noch umfangreichere Edukations- und Bildungsinhalte im Hinblick auf die beiden hochgefährdeten Tierarten.

Die letzten vier Wochen waren noch abwechslungsreicher und unterhaltsamer als sonst für Matra, Sitti, Isalie und ihre Artgenossinnen auf der Orang-Utan-Anlage sowie für Bakut, Kaduna und die anderen Drills auf der gegenüberliegenden Drill-Anlage: Fleißige Handwerker waren von früh bis spät vor den neugierigen Blicken der tierischen Bewohner im Einsatz und unterzogen den Besucherbereich des Gebäudes einer grundlegenden gestalterischen, aber auch technischen Erneuerung, die sich sehen lassen kann.

Das gelungene Zusammenspiel von naturnaher Innenarchitektur und innovativer Gestaltung der Edukationstafeln ist zentraler Bestandteil dieses neuen Raumkonzepts. Beides vermittelt dem Besucher einen Eindruck vom Lebensraum der beiden Arten – dem tropischen Regenwald. Aufwendig gestaltete Infotafeln, interaktive Elemente und eine Vielzahl an Anschauungsobjekten nehmen den Besucher mit in das Reich von Drill und Orang-Utan.

Die Ausstellung stellt den Drill und den Sumatra-Orang-Utan als faszinierende Arten vor, macht den Besucher auf die Besonderheiten der Affenarten aufmerksam und erklärt die Anpassungen an ihre Umwelt. Im Fokus stehen neben dem Lebensraum Regenwald selbst, natürlich auch die Gefährdung beider Affenarten, die Ursachen für die Zerstörung des Regenwaldes und die Beiträge, die jeder zum Erhalt der Regenwälder leisten kann.

Außerdem werden spezielle Artenschutzprojekte für den Drill und den Sumatra-Orang-Utan vorgestellt, die der Tierpark seit vielen Jahren unterstützt: Der Verein „Rettet den Drill“ engagiert sich in Nigeria und Kamerun für Projekte der Organisation PANDRILLUS, die dem Erhalt des Drills in seinem natürlichen Lebensraum dienen. Auf Sumatra bemüht sich die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) um den Schutz des Bukit Tigapuluh Nationalparks, wo seit 2003 mehr als 180 verwaiste Orang-Utans ausgewildert wurden. Aus der Umweltreihe ‚Global Ideas‘, einer Initiative der Deutschen Welle‘, zeigt der Tierpark exemplarisch eine spannende Filmdokumentation über die Auswilderung des Orang-Utan-Weibchens Dora, in der ihre Reise aus menschlicher Obhut zurück in ihren natürlichen Lebensraum thematisiert wird.

Wer die beiden Artenschutzprojekte unterstützen möchte, kann sein Glück am interaktiven Spenden-Stocherkasten probieren. Die Spendenstation ist den Futterbeschäftigungskästen der Orang-Utans nachempfunden, an denen man das Geschick der Orang-Utans beobachten kann. Mit einem Metallstab muss die Spende über ein Labyrinth aus mehreren Ebenen in einen der beiden Spendentöpfe am Boden des Spenden-Stocherkastens manövriert werden.

Die neue Besucherhalle wurde auf Seiten der Orang-Utan-Innenanlage zudem mit einem „Begegnungstunnel“ ausgestattet, in dem sich Mensch und Tier – natürlich getrennt durch eine Glasscheibe – etwas näher kommen können. Abgerundet wird die Neugestaltung durch ein in das Gesamtkonzept integriertes Aquarium mit einer Vielzahl von asiatischen Fischen.

Tierparkdirektor Rasem Baban freut sich: „Nachdem die Außenanlage für die Orang-Utans bereits im letzten Sommer eine Überarbeitung erfahren hat, setzen wir den Modernisierungsprozess an diesem wichtigen Anlagenbereich fort. Die hochwertigen Edukations- und Aufklärungsinhalte zu diesen beiden hochgefährdeten Primatenarten setzen neue Maßstäbe und schärfen das Profil des Tierpark Hellabrunns als engagierte Umwelt- und Bildungseinrichtung. In der Reihe unserer Tierhäuser ist ein weiterer wunderbarer Ort zum Lernen und Entdecken entstanden, dessen Besuch sich gerade in den kommenden Feiertagen und an Schlecht-Wetter-Tagen anbietet.“