Tötungsdelikt in Untermenzing: Polizei kann eine Tatverdächtige festnehmen

Symbolbild

Wie bereits berichtet, wurde am Freitag, 13.01.2023, nach 14:00 Uhr ein 76-Jähriger in seiner Wohnung tot aufgefunden. Es zeigte sich im weiteren Verlauf, dass das Opfer von einer bislang unbekannten Person getötet wurde.

Die diesbezüglichen Ermittlungen wurden durch das Kommissariat 11 (Tötungsdelikte) des Polizeipräsidiums München geführt. Am Tatort wurden dazu intensive Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt. In diesem Rahmen konnte hier ein weibliches DNA-Muster festgestellt werden, das zunächst niemanden zugeordnet werden konnte. Aufgrund der umfangreichen Folgeermittlungen wurde nun die Ermittlungsgruppe “France“ beim Kommissariat 11 gegründet. Im weiteren Verlauf konnte die wahrscheinliche Tatzeit auf Montag, 09.01.2023 in den Vormittagsstunden eingegrenzt werden. Außerdem stellte sich heraus, dass der allein lebende 76-Jährige für Alltagstätigkeiten zum Teil auf die Hilfe von anderen Personen angewiesen war.

Im Rahmen der weiteren Ermittlungen wurde schließlich aus dem erweiterten Bekanntenkreis des Opfers auch eine 51-jährige türkische Staatsangehörige mit Wohnsitz in München bekannt. Sie bestätigte bei einer ersten Überprüfung eine Bekanntschaft zu dem Opfer über ihren Vater, verweigerte jedoch die freiwillige Abgabe einer DNA Speichelprobe. Am Donnerstag, 01.06.2023 erfolgte bei ihr nun der Vollzug eines erlassenen, richterlichen Beschlusses zur Entnahme und molekulargenetischen Untersuchung einer Blutprobe.

Durch die Rechtsmedizin München wurde nun ein zeitnaher Vergleich mit den offenen Tatortspuren durchgeführt. Dieser Vergleich zeigte, dass die 51-jährige Frau eindeutig Verursacherin tatrelevanter Spuren am Tatort ist. Von Seiten der Staatsanwaltschaft München I wurde daraufhin am Freitag, 02.06.2023 Haftbefehl beantragt, der durch das Amtsgericht München am selben Tag erlassen wurde. Die nunmehr Tatverdächtige wurde konnte in der Folge noch im Laufe des späten Nachmittags des 02.06.2023 durch Polizeibeamte der Polizeiinspektion Moosach festgenommen werden. Die 51-Jährige wurde in die Haftanstalt verbracht und am Folgetag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Haftfortdauer an, so dass sie sich nun in Untersuchungshaft befindet.

Die Hintergründe zur Tat bzw. das eigentliche Tatmotiv bedürfen nach wie vor weiterer Ermittlungen. Seitens der Tatverdächtigen werden derzeit keine Angaben zum Tatvorwurf gemacht. Als mutmaßliche Tatwaffe kommt nach den Ergebnissen der Obduktion in erster Linie ein einseitig geschliffenes Werkzeug, z.B. ein Messer in Betracht. 

Die Ermittler suchen dazu immer noch ein fehlendes Mobiltelefon “bea-fon SL 630“ des 76-Jährigen. Zudem wurde bekannt, dass auch seine Armbanduhr vermisst wird, zu der jedoch keine weiteren Informationen vorliegen.

Zeugenaufruf:
Wer hat am Montag, den 09.01.2023 in den Vormittagsstunden insbesondere im Bereich München Untermenzing Francestraße auffällige Beobachtungen gemacht oder kann etwas zum Verbleib des o.g. Handys, der fehlenden Armbanduhr bzw. zu dem Bekanntenkreis und den Lebensumständen des Opfers sagen?

Personen, die hierzu sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich mit dem zuständigen Kommissariat 11, EG France, Tel. 089 2910-0 oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.