
Die Halbjahresbilanz des Tourismus in München zeigt mit 3,9 Millionen Ankünften (+49,5 Prozent) und 8,4 Millionen Übernachtungen (+36,3 Prozent) von Januar bis Juni 2023 ein positives Gesamtergebnis. Während die Anzahl der Gäste noch knapp hinter den Zahlen von vor der Pandemie liegen (-4,0 Prozent), übertreffen die Übernachtungen bereits um 83.000 (+1,0 Prozent) das Ergebnis des ersten Halbjahres 2019. Der Inlandsreisemarkt ist dabei der entscheidende Faktor für die gute Tourismusentwicklung. Noch nie kamen in einem ersten Halbjahr so viele Gäste aus dem Inland nach München: Die 2,4 Millionen Ankünfte bedeuten ein Mehr von 700.000 Gästen gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 (+41,6 Prozent). Mit knapp fünf Millionen Übernachtungen konnte das Vorjahresergebnis um eine Million Übernachtungen (+26,7 Prozent) gesteigert werden, gegenüber 2019 sind das 470.000 Übernachtungen mehr (+10,5 Prozent).
Neben dem Inlandsmarkt sind es die beiden anderen DACH-Märkte Österreich und Schweiz, die im ersten Halbjahr 2023 mit positiven Tourismuszahlen hervorstechen.
Der für den Tourismus zuständige Referent für Arbeit und Wirtschaft Clemens Baumgärtner: „Die Zahlen für das erste Halbjahr 2023 sind beeindruckend und machen Hoffnung auf mehr im Jahresergebnis. Sie zeigen auch, dass unsere Erholungsstrategie greift. Neue Rekorde im Tourismus sind kein Selbstzweck. Nur, wenn wir ausreichend Gäste in der Stadt haben, kann die touristische Infrastruktur auf hohem Qualitätsniveau erhalten werden. München hat hier viel zu bieten. Das kommt auch den Münchnerinnen und Münchnern zugute.“
Die bayerische Landeshauptstadt zählte 241.000 Übernachtungen aus Österreich (+44,7 Prozent) und 232.000 Übernachtungen aus der Schweiz (+47,0 Prozent). Beide Märkte liegen damit bei den Übernachtungen auch über dem vorpandemischen Ergebnis von 2019 (+8,1 beziehungsweise +5,3 Prozent). Insgesamt verzeichnen die DACH-Märkte bei den Übernachtungen einen Anteil von fast 65 Prozent, eine Steigerung von 8 Prozentpunkten gegenüber der Vorpandemiezeit.
Die Auslandsmärkte Münchens erholen sich ebenfalls, allerdings in den meisten Fällen etwas langsamer. Insgesamt besuchten im ersten Halbjahr dieses Jahres 1.459.210 Gäste aus dem Ausland die bayerische Landeshauptstadt und generierten 3.417.903 Übernachtungen. Das sind knapp 590.000 mehr als das Jahr davor (+64,8 Prozent) und eine Steigerung von rund 1,2 Millionen Übernachtungen (+53,1 Prozent). Zur Vorpandemiezeit sind das knapp 15,5 Prozent bei den Gästen und 10 Prozent bei den Übernachtungen weniger.
Viele der für München so wichtigen westeuropäischen Märkte konnten im ersten Halbjahr deutlich zulegen und sind auf einem guten Weg, die Ergebnisse von vor der Pandemie bald wieder zu erreichen. Münchens Präsenz in diesen Märkten mit Fokus auf Italien und Frankreich auch während der Corona-Jahre zahlt sich jetzt aus.
Als Beispiel sei hier Italien erwähnt. Mit 249.000 Übernachtungen konnte das Vorjahresergebnis um 83 Prozent oder 116.000 Übernachtungen gesteigert werden. Zu den Übernachtungszahlen von vor der Pandemie fehlen allerdings noch gut 21.000 Übernachtungen (-7,9 Prozent). Auch Großbritannien (221.000 Übernachtungen, +66,3 Prozent), Spanien (123.000 Übernachtungen, +17,8 Prozent), Skandinavien (119.000 Übernachtungen, +43,2 Prozent), Frankreich (116.000 Übernachtungen, +48,2 Prozent) sowie die Niederlande (105.000 Übernachtungen, +47,7 Prozent) finden zurück zu alter Marktstärke.
Eine sehr positive Entwicklung in den letzten Jahren über die Pandemiezeit hinweg nehmen viele Märkte Osteuropas und liegen mit ihren Übernachtungszahlen zum Teil deutlich über dem Niveau des ersten Halbjahres 2019. Die meisten Übernachtungen in diesem Marktsegment generiert der Markt Polen mit 78.000 Übernachtungen (+11,0 Prozent gegenüber 2019), gefolgt von der Tschechischen Republik mit 47.000 Übernachtungen (+24,6 Prozent gegenüber 2019) und Rumänien mit ebenfalls 47.000 Übernachtungen (+24,5 Prozent gegenüber 2019).
Eine Ausnahme ist in diesem Marktsegment der für München ehemals nicht unwichtige russische Markt, der nahezu komplett eingebrochen ist. Die registrierten 36.000 Übernachtungen bedeuten einen Rückgang gegenüber der Vorpandemiezeit um 187.000 Übernachtungen oder 83,7 Prozent.
Am weitesten vom vorpandemischen Tourismusvolumen entfernt ist aktuell das Marktsegment Asien. Im ersten Halbjahr konnten in München bislang nur rund 70 Prozent der Übernachtungen von vor der Pandemie registriert werden. Jedoch zeigen einige der wichtigen asiatischen Märkte gerade in den letzten Monaten deutliche Zeichen des Aufschwungs. So liegen die Übernachtungszahlen Chinas mit 86.000 Übernachtungen im ersten Halbjahr 2023 noch gut 112.000 Übernachtungen unter dem Vorpandemieniveau (-56,6 Prozent), gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies aber einen Zuwachs von 336,2 Prozent. Die meisten Übernachtungen aus diesem Markt kamen aus Südostasien (132.000 Übernachtungen, +56,2 Prozent) und den Arabischen Golfstaaten (129.000 Übernachtungen, +20,3 Prozent). Die kontinuierliche Bearbeitung dieser Märkte auch während der Pandemie generierte eine dauerhafte Präsenz Münchens, die sich nun in entsprechenden guten Tourismuszahlen widerspiegelt. Sehr erfreulich ist zudem die Entwicklung des wichtigsten Auslandsmarktes für München, den USA. Mit 463.000 Übernachtungen konnten die Zahlen gegenüber dem Vorjahr um 51,8 Prozent gesteigert werden. Damit fehlen zum Vergleichszeitraum 2019 nur noch knapp 15.000 Übernachtungen (-3,1 Prozent). Auch hier zahlt sich aus, dass München während der letzten Jahre im Markt immer sichtbar war, den Kontakt mit den wichtigsten Veranstaltern aufrecht gehalten hat und nach Beendigung der Beschränkungen sofort wieder buchbar war.
Groß scheint auch die Reiselust der Australier zu sein. Nachdem der Markt während der Pandemie kaum touristische Nachfrage generiert hat, kann München nun für das erste Halbjahr wieder knapp 63.000 Übernachtungen aufweisen, das sind genau so viele wie vor der Pandemie.
Top 15 der Märkte mit den meisten Übernachtungen Januar bis Juni 2023:
1. Deutschland 4.950.599
2. USA 463.206
3. Italien 248.769
4. Österreich 240.770
5. Schweiz 232.207
6. Großbritannien 221.040
7. Südostasien 131.610
8. Arab. Golfstaaten 129.083
9. Spanien 122.841
10. Skandinavien 119.418
11. Frankreich 115.877
12. Niederlande 104.699
13. China 86.024
14. Polen 77.889
15. Sonstiges Europa 76.794