Über 100 helfende Hände zur Unterstützung der Pflege: München Klinik schafft zusätzliche Stellen

Über 100 helfende Hände zur Unterstützung der Pflege: München Klinik schafft zusätzliche Stellen
Symbolbild

Bis zu 100 Minuten und mehr. Solange dauert es, einen Bettplatz aufzubereiten, wenn eine Verlegung von einer Intensivstation notwendig ist. 100 Minuten, die eine Intensivfachkraft nicht bei ihren Patient*innen, sondern u.a. mit Reinigen verbringt. Alle Geräte müssen auseinandergebaut, desinfiziert, der Pflege-Wagen komplett ausgeräumt, gereinigt und eingeräumt werden. Im Frühdienst kann die Stationsassistent*in das übernehmen – in der Spätschicht und am Wochenende blieb diese Arbeit oft an der Pflege hängen. Jetzt soll ein Pflegeservice hier Entlastung schaffen.

Die München Klinik investiert in die Entlastung der Pflegenden von pflegeunterstützenden Tätigkeiten. Das Projekt wurde bereits in der München Klinik Schwabing pilotiert. Im Jahr 2022 ist jetzt die Ausweitung auf alle München Klinik-Standorte geplant. „Wir bieten, anders als im Piloten, unbefristete Stellen an und sind sehr zuversichtlich, dass wir in den kommenden Monaten die bis zu 55 Stellen an den fünf Standorten besetzen und die Pflegenden konkret entlasten können“, sagt Geschäftsführerin Susanne Diefenthal.

Gute Einarbeitung ist wichtig
Einige der „Neuen“ sind schon da. Christian Zimmer, Leitung für den Pflegeservice in Schwabing, kommt ursprünglich aus dem Hotelgewerbe. Eine seiner Aufgaben ist es, die Servicekräfte in Schwabing als Team aufzustellen, das sich gegenseitig in den Pools (Allgemeinstation, Intensiveinheiten und Kinderklinik) vertritt und unterstützt. Ziel ist eine konkrete Entlastung der Pflegenden auf Normal-, Intensivstationen und Kinderklinik von pflegeunterstützenden Tätigkeiten, die konkret den Beschäftigten des Pflegeservice zugeordnet sind. Jede im Konzept definierte Station wird durch eine Servicekraft aus dem Pool unterstützt. Abgedeckt werden soll ein Zeitfenster von 7- 19 Uhr an 7 Tagen in der Woche. Das setzt eine gute Einarbeitung voraus, hier haben die Kolleg*innen aus dem Zentralen Pflegemanagement in Schwabing bereits Erfahrungen gesammelt. Diese fließt jetzt in die Umsetzung an den anderen Standorten ein.

Pflegende als Fachkräfte stärken
Die Umsetzung wird eine deutliche Erleichterung in der Pflege mit sich bringen, setzt aber auch voraus, dass Pflege und Pflegeservice sich intensiv und gemeinsam einbringen. „Der Pflegeservice ist eine konkrete finanzielle Investition der München Klinik und soll die Rolle der Pflegenden als Fachkräfte stärken“, betont Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin Susanne Diefenthal. Im Pflegeschlüssel des Gesundheitssystems ist keine Refinanzierung von Unterstützungskräften in der Pflege vorgesehen. „Wir als München Klinik halten eine stärkere Ausdifferenzierung der Kompetenzen auf den Stationen für notwendig, um die Mitarbeiterzufriedenheit insgesamt zu steigern und Pflegekräfte fachbezogen einsetzen zu können“, betont Diefenthal.