Unbekannter mit Bierflasche attackiert – Polizeiliche Kontrolle einer Personengruppe eskaliert

Unbekannter mit Bierflasche attackiert - Polizeiliche Kontrolle einer Personengruppe eskaliert
Foto: Bundespolizei

Unbekannter mit Bierflasche attackiert – Polizeiliche Kontrolle einer Personengruppe eskaliert – Masken-Streit in der S-Bahn – Beleidigungen und Hitlergruß gegen Sicherheitskräfte – Halbschranke umfahren

Zur Aufnahme und Schlichtung zweier Gewaltdelikte von Personengruppen musste die Bundespolizei am Samstag (13. März) ausrücken. In einer S-Bahn war es vor dem Marienplatz am 12. März zu einer körperlichen Attacke wegen fehlendem Mund-Nase-Schutz gekommen. Ein Wohnsitzloser fiel am 13. März im Hauptbahnhof durch rechtsradikale Parolen auf. Eine 70-Jähirge befuhr trotz Rotlicht und gesenkter Halbschranke am 12. März einen Bahnübergang.

Nr. 1:

Ein Zeuge meldete gegen 23 Uhr über den Polizeinotruf eine körperliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Jugendlichen am Bahnhof Starnberg. Daraufhin verlegten Streifen der Landes- und Bundespolizei zum Bahnhof Starnberg.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand steht ein 18-jähriger aus Tutzing im Verdacht, einen bislang unbekannten Geschädigten geschlagen zu haben. Dabei führte der Polizeipflichtige eine abgebrochene und scharfkantige Bierflasche mit sich. Ob oder wie er mit der Bierflasche auf den Geschädigten eingewirkt hat, ist Gegenstand der Ermittlungen der sachbearbeitenden Bundespolizei. Der Geschädigte verließ den Tatort vor Eintreffen der Polizei mit der S6 in Richtung Tutzing. Der vom Tatort geflüchtete Polizeipflichtige konnte während einer Nahbereichsfahndung angetroffen werden. Bei dem 18-jährigen Deutschen wurden blutende Wunden an den Händen festgestellt. Diese zog sich der mit 1,02 Promille alkoholisierte möglicherweise durch die abgebrochene Bierflasche zu. Eine medizinische Versorgung war nicht notwendig. Der Tutzinger wurde vorläufig festgenommen und zur Bundespolizeiinspektion  München verbracht.

Eine Anfrage im Klinikum Starnberg bezüglich eingelieferten oder mit Schnittverletzungen vorstellig gewordenen Personen verlief negativ. Der 18-jährige Deutsche wurde nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen von der hiesigen Dienststelle entlassen. Nun werden Videoaufzeichnungen der S-Bahn und vom Bahnhof Starnberg von der wegen Gefährlicher Körperverletzung ermittelnden Bundespolizei ausgewertet. Die Identität des bislang unbekannten Geschädigten ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Er wird gebeten, sich bei der Bundespolizeiinspektion München zu melden.

Nr. 2:

Gegen 19:30 Uhr wurde die Bundespolizei über ein aktuell stattfindendes Körperverletzungsdelikt im Bereich einer Trambahnhaltestelle am Ostbahnhof in Kenntnis gesetzt und von der Landespolizei um Entsendung von Kräften gebeten. Zwei Streifen befragten während der Absuche des infrage kommenden Bereiches eine größere Personengruppe (amtsbekanntes Bahnhofsklientel). Hierbei wurden auch einzelne Personen kontrolliert. Im Rahmen dieser Personenkontrollen gab sich ein 33-jähriger Slowake gegenüber den Beamten sehr aggressiv und unkooperativ. Er trat immer wieder in aggressiver Art und Weise auf die Beamten zu, ballte die Fäuste und unterschritt mehrfach die eingensicherungsrelevante Distanz zu den Einsatzkräften

Da sich der in Milbertshofen Wohnende nicht beruhigte und die Beamten ständig befürchten mussten, von ihm angegriffen zu werden, wurde er zu Boden gebracht und dort fixiert. Während dieser Maßnahme spuckte der 33-Jährige in Richtung der Beamten. Zudem versuchte er nach den Bundespolizisten zu treten und diese in Hände oder Arme zu beißen, was jedoch beides erfolglos blieb. Als der Slowake sich gegen die Fesselung vehement wehrte, gelang es den Beamten nur mit großer Kraftanstrengung, ihn an Händen und Füßen zu fesseln. Während der gesamten Maßnahmen beleidigte er die eingesetzten Beamten verbal.

Noch während dieser Maßnahme trat ein 50-jähriger Ungar aus der Gruppe dem Geschehen hinzu und versuchte, die mit dem Slowaken am Boden beschäftigten Beamten von diesem wegzuziehen. Daraufhin wurde der in Giesing Wohnende durch weitere Beamte ebenfalls zu Boden gebracht und fixiert. Auch er sperrte sich gegen die Fesselung. In der weiteren Folge beleidigte der als politisch motivierter Straftäter Rechts Bekannte einen dunkelhäutigen Bundespolizisten rassistisch.

Ein bis dahin völlig unbeteiligter 40-jähriger Serbe trat nun auf die betreffende Personengruppe zu und suchte Streit mit den Personen aus der Gruppe. Kurz vor einer weiteren körperlichen Auseinandersetzung aufgrund des provokanten und streitlustigen Verhaltens im Landkreis Pfaffenhofen Wohnenden wurde auch dieser von den Beamten nicht zu Beruhigende zu Boden gebracht und fixiert, um eine weitere Eskalation der Gesamtlage zu verhindern.

Zur Bereinigung dieser Gemengelage wurden weitere Einsatzkräfte von Bundes- und Landespolizei zum Ostbahnhof entsandt. Gemeinsam konnte die Lage schlussendlich unter Kontrolle gebracht werden.

Im Zuge der Ermittlungen kristallisierte sich heraus, dass es sich bei dem 40-jährigen Serben um einen Beteiligten der eingangs gemeldeten Schlägerei handelte. Er wies Gesichtsverletzungen auf, die durch Rettungssanitäter vor Ort erstbehandelt wurden. Im Anschluss wurde er in Begleitung von Einsatzkräften der Bundespolizei zum Zwecke weiterer Untersuchungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Die anderen beiden Angreifer wurden nicht verletzt, ebenso nicht die beteiligten Bundespolizisten.

Da sich der Ursprungssachverhalt, dessen entstehen ebenso wie die Geschehnisse Gegenstand der Ermittlungen sind, im Zuständigkeitsbereich der Polizei des Freistaats Bayern zutrug, übernimmt diese zuständigkeitshalber die Endsachbearbeitung. Nach Abschluss der polizeilichen und strafprozessualen Maßnahmen wurden der Slowake und der Ungar von der Dienststelle des Reviers im Ostbahnhof entlassen. Auch der Serbe konnte nach kurzer Behandlung das Krankenhaus freien Fußes verlassen.  Alle drei Beteiligten waren alkoholisiert, möglicherweise auch durch andere berauschende Mittel enthemmt.

Der Vorfall war in hohem Maße öffentlichkeitswirksam. Teilweise hatten Autofahrer angehalten, mehrere Passanten mit ihren Smartphones gefilmt. Zudem wurden zahlreiche Wartende an der dortigen Trambahnhaltestelle auf die Situation aufmerksam.

Nr. 3:

Bereits am Freitagvormittag (12. März) hielten Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit am S-Bahnhaltepunkt Marienplatz zwei Personen nach einer körperlichen Auseinandersetzung in einer S-Bahn fest. Ein 31-jähriger deutscher aus der Au forderte in einer gut besetzten S-Bahn einen 71-jährigen Deutschen aus Feldkirchen auf, einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Nach kurzer verbaler Auseinandersetzung holte der Ältere mit der Hand aus und schlug dem Jüngeren mit der Faust ins Gesicht. Beide Betroffene und eine Zeugin verließen daraufhin am Marienplatz den Zug. Der Geschädigte erlitt zwar Schmerzen aufgrund des Schlags, benötigte jedoch keine ärztliche Behandlung. Nach Abschluss aller Maßnahmen wurden die Beteiligten vor Ort auf freien Fuß belassen. Die Bundespolizei ermittelt wegen Körperverletzung und bringt den 71-Jährigen zudem wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz zur Anzeige.

Nr. 4:

Gegen 18:45 Uhr sollte ein mit 1,54 Promille alkoholisierter Wohnsitzloser von Mitarbeitern der Deutsche Bahn Sicherheit aufgrund eines bestehenden Hausverbotes aus dem Hauptbahnhof verwiesen werden. Im Bereich des Ausgangs Bayerstraße beleidigte er die Security-Beschäftigten durch Zeigen seines ausgestreckten rechten Mittefingers. Eine Streife des kommunalen Außendienstes des Kreisverwaltungsreferates München unterstütze die DB-Mitarbeiter. In der weiteren Folge streckte der 53-jährige Pole seinen rechten Arm zum „Hitlergruß“ nach oben und rief laut hörbar „Sieg Heil“. Der Sachverhalt entfaltete eine gewisse öffentliche Wirkung, da die Tathandlung durch Passanten und Reisende wahrgenommen wurde. Der Wohnsitzlose trat bisher nicht mit ähnlich gelagerten Delikten in Erscheinung. Gegen ihn wird von der Bundespolizei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Nr. 5:

Wegen eines Gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr am Freitagnachmittag ermittelt die Bundespolizei gegen eine 70-jährige deutsche Fahrzeuglenkerin. Die Frau aus Berg am Laim befuhr den Bahnübergang Thomas-Hauser-Straße in München – trotz geschlossener Halbschranke und Rotlicht. Dabei wäre es beinahe zu einer Kollision des Personenkraftwagens und einem Güterzug gekommen. Der Güterzug kam vom Rangierbahnhof München-Nord und fuhr Richtung Salzburg. Am Bahnübergang Thomas-Hauser-Straße bemerkte der Lokomotivführer am Bahnübergang einen weißen Fiat Panda. Dieser fuhr trotz gesenkter Halbschranke und rotlichtzeigende Lichtzeichenanlage auf die Schienen. Der 56-jährige Lokomotivführer leitete eine Schnellbremsung ein und gab einen Achtungspfiff ab. Der Personenkraftwagen setzte daraufhin wieder zurück, sodass eine Kollision verhindert werden konnte. Nachdem sich der DB-Mitarbeiter das Kfz-Kennzeichen gemerkt hatte sowie eine Beschreibung der Fahrzeuglenkerin abgeben konnte, statte ihr die Bundespolizei einen Besuch ab.