Unvernunft kennt keine Grenzen – Nächtlicher Einsatz an der Isar

Unvernunft kennt keine Grenzen – Nächtlicher Einsatz an der Isar
Foto: © Wasserwacht München

Trotz etlicher Warnungen, die erhöhte Gefahr der Isar nicht zu unterschätzen und einem Bade- und Bootsfahrverbot in der Stadt haben sich am 09.08.2020 diverse Schlauchboote auf der Isar befunden.

Die Wasserwacht München-Mitte berichtet, es kamen doch immer noch einige Schlauchboote an der Wachstation vorbei geschippert. Tagsüber kam es glücklicherweise nur zu einem Einsatz, weil ein junger Mann mit einem Schwimmreifen in die Walze nach der Wehrkante gerutscht ist und durch die ehrenamtlichen Helfer gerettet werden musste.

Aber dann auch noch nachts auf dem Wasser zu bleiben ist an Leichtsinn kaum zu überbieten.

Der Alarm kam um 22.29 Uhr – ein Schlauchboot mit 3 Personen hängt am Großhesseloher Wehr, knapp außerhalb des Stadtgebietes.

Die Bootsbesatzung rief selbständig mit dem Handy den Notruf, als sie am Wehr gegen einen heruntergelassenen Abweiser getrieben wurden und sich dort nur noch festhalten konnten. Rechts von ihnen, große, angeschwemmte Baumstämme, links das offene Wehr mit einer lebensgefährlichen Wasserwalze.

Dies löste ein Großaufgebot aller verfügbaren Einsatzkräfte aus. Wasserwacht, Feuerwehr München und Feuerwehr Pullach, DLRG, Rettungsdienst und Polizei fuhren auf schnellstem Weg zur Unfallstelle, um den Freizeitkapitänen zu Hilfe zu kommen.

Diverse Strahler der Feuerwehr beleuchteten den Isarbereich am Wehr. Über eine Steckleiter stieg ein Pullacher Feuerwehrmann in vollständiger Absturzsicherungs-Montur zur Bootsbesatzung hinab um so einem nach dem anderen gesichert nach oben helfen.

Unterhalb des Wehrs warteten mehrere Boote im Wasser, falls einer der verunglückten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen abrutscht. Das Schlauchboot wurde im Anschluss oberhalb des Wehres gesichert, dies wird erst bei Tageslicht aus dem reißenden Fluss geborgen.

Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes bittet, das Bade- und Bootsfahrverbot der Stadt München und die Warnungen des Landkreises München zu beachten. Die Isar ist weithin sehr gefährlich, es befindet sich viel Treibgut im Wasser, welches auch an den Brückenpfeilern festhängt und extreme Gefahr für Schwimmer und Schlauchbootfahrer darstellt.

Solange das Wasser braun und trüb ist, führt die Isar mehr Wasser als normal. Die Seen und die Freibäder in der Stadt sind eine wesentlich bessere Alternative zum Abkühlen an diesen heißen Tagen.