Vierköpfigen ungarische Einbrecherbande festgenommen

Symbolbild

München, 09.02.2017. Nach umfangreichen Ermittlungen des Kommissariats 53 (Einbruchsdiebstahl) konnte eine vielköpfige ungarische Einbrecherbande, bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen, wegen einer Vielzahl von Wohnungseinbrüchen ermittelt werden.

Zudem konnten alle Bandenmitglieder bereits festgenommen werden. Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen gingen von einem Wohnungseinbruch im September 2015 aus. Aus einer Wohnung in der Münchner Innenstadt wurden hierbei unter anderem zwei sehr wertvolle Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert entwendet.

In Zusammenarbeit mit der ungarischen Polizei konnten die beiden Ölgemälde in Budapest bei einem 44-jährigen ungarischen Staatsbürger aufgespürt und sichergestellt werden. Sogleich wurde bei dem 44-Jährigen eine Vielzahl von weiteren Gegenständen sichergestellt. Mehrere dieser sichergestellten Gegenstände konnten daraufhin als Tatbeute aus weiteren Wohnungseinbrüchen im Bereich München zugeordnet werden.

Ermittlungen im Umfeld des 44-Jährigen ergaben Bezüge zu zwei in München wohnhaften 37 und 47 Jahre alten Prostituierten aus Ungarn.

In der Folge stellte sich heraus, dass diese beiden Frauen jeweils Beziehungen zu den zukünftigen Opfern von Wohnungseinbrüchen aufbauten und zum Teil mehrere Wochen bei diesen wohnhaft waren. Dies diente dazu die Vermögensverhältnisse und die Aufbewahrungsorte der Wertgegenstände der Opfer auszukundschaften. Die Opfer selbst wurden im Vorfeld gezielt in Kneipen angesprochen, da sie dort einen vermögenden Eindruck machten.

Nachdem sich die Prostituierten das Vertrauen der Opfer erschlichen hatten, lockten sie diese an den Tattagen unter einem Vorwand aus deren Wohnung, um deren Abwesenheit sicher zu stellen. Anschließend brachen die anderen Bandenmitglieder absprachegemäß in die Wohnung der Geschädigten ein. Dieser Tatmodus wurde von der Bande bei drei Delikten angewandt.

Bei den anderen Einbrüchen bestanden keine Bezüge zwischen den Tätern und den Opfern. Mitte April 2016 wurden schließlich aufgrund der bislang gesammelten Beweise mehrere Wohnungen in München durchsucht. Hierbei konnte erneut umfangreich Diebesgut aus Wohnungseinbrüchen in München sichergestellt werden. Zudem konnte eine der beiden Prostituierten angetroffen und festgenommen werden. Aufgrund der Beweislage wurde Haftbefehl gegen die Dame erlassen.

Durch die Staatsanwaltschaft München I wurde daraufhin ein europäischer Haftbefehl gegen die drei Mittäter der Dame beantragt, der durch das Amtsgericht München erlassen wurde. Alle drei Mittäter, darunter auch der 44-Jährige aus Budapest, wurden zwischenzeitlich in Ungarn festgenommen und bis Ende 2016 von Ungarn nach Deutschland ausgeliefert.

Aktuell konnten der Bande zehn Wohnungseinbrüche nachgewiesen werden, die in wechselnder Zusammensetzung, jedoch immer mindestens zu Dritt ausgeführt wurden. Zudem konnten den beiden Damen noch ein Handtaschendiebstahl nachgewiesen werden.

Nach Angaben der beiden geständigen festgenommenen Täterinnen, hat die Bande allerdings noch weitere Wohnungseinbrüche oder Einbruchsversuche in München begangen. Beide gaben an, sich aufgrund der Vielzahl der Delikte, nicht mehr an jede einzelne Tat genau erinnern zu können. Ebenso seien die beiden männlichen Täter auch mehrmals alleine losgezogen, um Einbrüche zu begehen. Aufgrund dieser Aussagen ist von einer hohen Dunkelziffer von weiteren Delikten auszugehen, die von dieser Bande begangen wurden.