Visayas-Pustelschweine im Hellabrunner Nashornhaus

Foto: Tierpark Hellabrunn / Joerg Koch

Das Nashornhaus hat neue Bewohner: Zwei Vasayas-Pustelschweine sind Ende Oktober aus dem Zoo Belfast in ihre neue Männer-WG nach Hellabrunn gezogen. Das quirlige Duo vertritt hier seine vom Aussterben bedrohten Artgenossen von den Philippinen.

„Wir freuen uns, unseren Besuchern mit den beiden Pustelschweinen eine sehr seltene Tierart präsentieren zu können“, so Zoodirektor Rasem Baban, „denn die Tiere sind in freier Wildbahn nur schwer zu beobachten.“

Ihren Namen verdanken die Pustelschweine ihrer Heimat, der philippinischen Inselgruppe Visayas, wo die wenigen verbleibenden Tiere vorwiegend im Regenwald leben. Da sie dem menschlichen Lebensraum oft nahekommen und Plantagen verwüsten, werden sie hartnäckig verfolgt und sind daher laut der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) vom Aussterben bedroht. Auf drei von sechs Inseln ihres Verbreitungsgebiets sind sie sogar bereits ausgestorben.

Der Tierpark Hellabrunn beteiligt sich am Europäischen Zuchtbuch für Pustelschweine und bietet den beiden Keilern auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) eine neue Bleibe. Dass es sich dabei um zwei männliche Tiere handelt, ist kein Problem. „Es ist wichtig, innerhalb des Zuchtprogramms auch gleichgeschlechtliche Gruppen in Zoos zu halten, um das EEP zu entlasten“, erklärt Kurator Carsten Zehrer. „Wir stellen in Hellabrunn dafür gerne den Platz  zur Verfügung“, so Zehrer. In europäischen Zoos leben insgesamt circa 150 Tiere.

Aufgrund ihres seltenen Vorkommens ist über Visayas-Pustelschweine noch sehr wenig bekannt. Ihr Fell ist dunkel gefärbt und sie haben kostrastreiche Gesichtszeichnungen. Die Männchen wiegen zwischen 35 und 40 Kilogramm, Weibchen zwischen 20 und 25 Kilogramm.

Während sie in freier Wildbahn schwer zu beobachten sind, sind die Schweine im Tierpark Hellabrunn sowohl auf der Außenanlage als auch im Haus zu sehen.