Warnstreik am 9. Oktober: Einschränkungen beim Bus, U-Bahn und Tram vsl. nicht betroffen

Symbolbild

Die Gewerkschaften haben erneut zu Warnstreiks im ÖPNV aufgerufen. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) soll am Freitag, 9. Oktober bestreikt werden. Betroffen ist nach Gewerkschaftsangaben dieses Mal vor allem der Busbetrieb.

Nach aktuellem Kenntnisstand soll in München bis zum Mittag gestreikt werden. Der Aufruf von Verdi betrifft den Zeitraum von 3.30 Uhr bis 12 Uhr. dbb Beamtenbund und Tarifunion bestreiken die MVG teilweise bis 14 Uhr. Die Aufrufe richten sich an alle Busfahrerinnen und Busfahrer in den für die MVG relevanten Tarifverträgen TV-N und TV-MVG. Ob Verdi auch die Beschäftigten bei den privaten Bus-Kooperationspartnern der MVG zu Arbeitskampfmaßnahmen aufruft, ist bisher nicht bekannt.

U-Bahn, Tram und S-Bahn fahren
Bei U-Bahn und Tram soll es nach Gewerkschaftsangaben nicht zu Einschränkungen kommen. Auch die S-Bahn (Betreiber: Deutsche Bahn AG) verkehrt planmäßig. Unregelmäßigkeiten im Regionalbusverkehr sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen.

Bus stark ausgedünnt
Ziel der MVG ist es, den Busbetrieb trotz des Warnstreiks soweit wie möglich aufrecht zu erhalten. Alle einsatzbereiten Fahrzeuge gehen daher zu Betriebsbeginn in den Fahrgastbetrieb. Zum jetzigen Zeitpunkt geht die MVG davon aus, dass ähnlich wie am vorvergangenen Dienstag (29. September) etwa die Hälfte der Busse ausrücken kann, sofern die privaten Partner der MVG nicht auch noch zu einem Streik aufgerufen werden.

Wieviele Fahrerinnen und Fahrer sich tatsächlich zum Dienst melden und welche Linien bedient werden können, wird sich erst am Freitag herausstellen. Nach Streikende am Mittag sollen die Lücken im Busnetz möglichst rasch aufgefüllt werden. Es ist davon auszugehen, dass der Betrieb am Nachmittag wieder weitgehend planmäßig läuft.

Am Freitag wird die MVG ab ca. 6 Uhr auf www.mvg.de, auf ihrer Facebook-Seite, auf Twitter und in der App „MVG Fahrinfo München“ live über die aktuelle Betriebssituation berichten. Selbstverständlich werden die Fahrgäste auch über die elektronischen Anzeigen und mit Durchsagen über die Einschränkungen informiert.

„Wir bedauern, dass es durch den Warnstreik erneut zu Einschränkungen für unsere Fahrgäste kommt. Wir fordern die Gewerkschaften auf, auf weitere Zumutungen für unsere Kunden zu verzichten, den Tarifkonflikt am Verhandlungstisch zu klären und eine maßvolle Lösung anzustreben. Wenn wir den aktuellen Forderungen von Verdi entsprechen würden, bräuchten wir eine Fahrpreiserhöhung um weitere 3,3 Prozent. Die Preise müssten also um insgesamt 6,1 Prozent statt um 2,8 Prozent angehoben werden. Wer soll das finanzieren?“, so Ingo Wortmann, SWM Geschäftsführer Mobilität und MVG-Chef und Werner Albrecht, SWM Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor. „Wir werden wegen Corona auch 2021 deutliche Einnahmeeinbrüche zu verzeichnen haben. In der Folge müssen wir ein Sparprogramm auflegen. Dennoch bleiben unsere Arbeitsplätze sicher. Unsere Beschäftigten müssen sich, im Gegensatz zu anderen Branchen, daher keine Sorge um ihren Arbeitsplatz machen.“