Weihnachts- und Neujahrsdepression vorbeugen

Endlich wieder Zeit für sich und für seine Familie haben. Endlich abschalten, zur Ruhe kommen, sich wieder auf das Wesentliche besinnen – so stellen sich viele die bevorstehenden Weihnachtstage vor. Ein Vorsatz, der auch aus ärztlicher Sicht begrüßenswert ist: „Nur im entspannten Zustand können Psyche und Körper optimal regenerieren und sich so für die Herausforderungen des neuen Jahres stärken“, betont der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Universität München, Prof. Dr. med. Peter Falkai. Doch was ist, wenn die Tage der Ruhe und Besinnung gar nicht so positiv erlebt werden, wie man sich das erhofft hat? „Viele Menschen sind gegen Ende des Jahres ausgelaugt und erschöpft. Darunter leidet meist auch die Stimmung“, so Prof. Falkai. Ihnen rät der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, die Weihnachts- und Neujahrstage so zu gestalten, dass der Erholung wirklich genug Zeit eingeräumt wird: „Ein bisschen mehr Schlaf, Spaziergänge, das nette Treffen mit Freunden, ein gutes Buch lesen – was auch immer zur persönlichen Entspannung beiträgt, sollte trotz familiärer und anderer Verpflichtungen nicht zu kurz kommen.“ Manchmal kann es allerdings auch sein, dass sich hinter einer ausgeprägten Erschöpfung eine behandlungsbedürftige Erkrankung verbirgt. Infrage kommen ebenso körperliche (z.B. ein chronischer Infekt, eine Schilddrüsenunterfunktion) wie psychische Ursachen: „Als Initialstadium kennen wir dies als „Burn-out“, sagt Prof. Falkai. Aber auch eine Depression könne verantwortlich sein: „Gerade eine Depression manifestiert sich oft am Ende des Jahres, wenn der Druck nachlässt und die Symptome ins Bewusstsein kommen.“ In diesem Fall sei es, so Prof. Falkai, wichtig, sich ärztliche Hilfe zu suchen: „Ergibt eine gründliche körperliche Abklärung keinen wegweisenden Befund, sollte man sich an einen Psychiater wenden, um zu einer eindeutigen Diagnose zu kommen.“ Sei die Ursache bekannt, könne umgehend eine angemessene Therapie eingeleitet werden: „Depressionen und stressassoziierte Erkrankungen können heute gut psycho- und pharmakotherapeutisch behandelt werden“, erklärt Prof. Falkai.