Welt-Gibbon-Tag am am 24. Oktober 2016 in Hellabrunn

Foto: Daniela Hierl

Am Aktionstag am 24. Oktober 2016 informieren ehrenamtliche Artenschutzbotschafter und Tierpfleger über die hochbedrohten kleinen Menschenaffen aus Südostasien. Im Rahmen eines Gibbon-Quiz gibt es tolle Preise zu gewinnen und mit etwas Glück bekommt man sogar das eine Woche alte Jungtier der Silbergibbons zu Gesicht!

Der Welt-Gibbon-Tag wurde von der Welt-Naturschutz-Union (IUCN) ins Leben gerufen. Er soll die unbekannten Gibbons international bekannter machen und auf die große Bedrohung für die grazilen Kletterkünstler aufmerksam machen.

Auch der Tierpark Hellabrunn feiert mit verschiedenen Aktionen am Montag, den 24. Oktober mit. Ehrenamtliche Artenschutzbotschafter informieren die Besucher über Lebensweise, Lebensraum und Ursachen der starken Bedrohung. Außerdem gibt es seit einer Woche putzigen Nachwuchs bei den Silbergibbons. Weitere Höhepunkte sind zudem die Tierpfleger-Sprechstunden um 11 und 15 Uhr. Dabei berichten die Tierpfleger über die im Tierpark lebende Silbergibbon- und Siamang-Familien und stehen für Fragen zur Verfügung.

Hellabrunn ist der einzige Zoologische Garten in Deutschland, in dem man die seltenen Silbergibbons beobachten kann. In ihrer Heimat, der indonesischen Insel Java, wird der Bestand auf nur noch etwa 2.500 Tiere geschätzt. Hauptursache für die starke Bedrohung ist das Abholzen der Regenwälder für die Holz- und Papierproduktion und vor allem auch für den Anbau von Ölpalmen in großen Monokulturen. Auf Java sind nur noch circa 5 Prozent des ursprünglichen Regenwaldes erhalten.

Im Tierpark Hellabrunn lebt aktuell eine Gruppe von fünf Silbergibbons. Diese besteht aus dem Elternpaar Peter, geboren am 4. Juli 1988 in Hellabrunn und Pangrango, die am 15. Januar 1997 in England zur Welt kam. Die drei Jungtiere wurden 2012, 2014 und im Oktober 2016 in Hellabrunn geboren.

Insgesamt gibt es, je nach Systematik, bis zu 19 verschiedene Gibbonarten. Auch in Hellabrunn kann man mit den Siamangs eine weitere stark bedrohte Gibbonart beobachten. Diese stammen von der indonesischen Insel Sumatra sowie der malaiischen Halbinsel und sind ebenso durch Bejagung und Abholzung bedroht.

Wenn sich ein Gibbon-Paar gefunden hat, bleibt es für den Rest seines Lebens zusammen und bildet zusammen mit seinen noch nicht erwachsenen Jungtieren einen kleinen Familienverband von bis zu sechs Tieren. Jeden Morgen singen die Tiere einzeln oder im Duett, um ihre Revieransprüche zu signalisieren und ihre Bindung zueinander zu stärken. Die typische, sehr bekannte Fortbewegungsweise der Gibbons ist das Schwinghangeln von Ast zu Ast. In der Regel werden Gibbons bis zu 35 Jahre alt, in Menschenobhut können sie sogar 45 Jahre erreichen.

Wer die Münchner Gibbons in besonderem Maße unterstützen möchte, hat die Möglichkeit einer Tierpatenschaft. Mit dieser Patenschaft unterstützen die Paten den Tierpark nicht nur bei der Pflege und Versorgung der Tiere, sondern engagieren sich damit auch nachhaltig für den Artenschutz.