Weniger Frühchen in Bayern durch Spezialisten-Netzwerk

Frauenärzte, Perinatalzentren und DAK-Gesundheit reduzieren mit Programm „Willkommen Baby“ die Frühgeburtenrate nachhaltig

Im vergangenen Jahr sind im Freistaat 8313 der insgesamt 109.600 Neugeborenen zu früh zur Welt gekommen. Diese von Gesundheitsministerin Melanie Huml in dieser Woche veröffentlichte Zahl entspricht 7,6 Prozent der Neugeborenen. Dagegen liegt die Frühchen-Rate beim Programm „Willkommen Baby“ der DAK-Gesundheit in Bayern bei sechs Prozent. Mehr als die Hälfte aller im Land niedergelassenen Gynäkologen und Perinatalzentren – Einrichtungen zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen – beteiligen sich an dem Netzwerk. Bislang profitierten mehr als 10.000 bayerische Mütter und ihre Babys von dem seit 2008 laufenden Programm. Ergänzende Leistungen, die über den gesetzlichen Rahmen deutlich hinausgehen, sorgen seit sechs Jahren für weniger Frühchen im Freistaat.

„Vorausschauende Betreuung und zusätzliche Vorsorgemaßnahmen in einem Spezialisten-Netzwerk aus niedergelassenen Frauenärzten und Perinatalzentren sind der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Sophie Schwab, Vertragschefin der DAK-Gesundheit in Bayern. „Die Ergebnisse über diesen langen Zeitraum bestätigen das.“ Während nach Humls Angaben im vergangenen Jahr 7,6 Prozent der Neugeborenen als Frühchen auf die Welt kamen, liegt die Rate beim Programm „Willkommen Baby“ seit Jahren konstant  um mehr als 1 Prozentpunkt unter dem bayerischen Durchschnitt. Im aktuell ausgewerteten Zeitraum von April 2011 bis März 2013 nahmen 3375 werdende Mütter am Programm der Kasse teil, wovon 204 ihr Baby zu früh zur Welt brachten. Das entspricht einer Frühchen-Rate von 6,0 Prozent.

Mehr als 750 bayerische Frauenärzte und neun Perinatalzentren sind an diesem Erfolg beteiligt. „Die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Frauenärzten und das erweiterte DAK-Angebot verbessern die Versorgung der betroffenen Frauen und senken die Frühgeburtenrate nachweislich“, sagt Dr. med. Peter Hausser, Landesvorsitzender Bayern im Berufsverband der Frauenärzte e.V.

Zusätzliche Leistungen für werdende Mütter
„Mit dem Programm `Willkommen Baby´ gehen wir auf die besonderen Bedürfnisse schwangerer Frauen ein und bietet zusätzliche Leistungen, die nicht zum gesetzlichen Leistungskatalog gehört und sonst selbst bezahlt werden müssten“, so die DAK-Vertragschefin. Das Konzept bietet den werdenden Müttern beispielsweise eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung, einen Toxoplasmose-Test sowie die Selbstmessung des Säuregehaltes der Scheide. Durch diesen Selbsttest lassen sich Hinweise auf eine Infektion frühzeitig erkennen. Die Schwangeren können zudem den erweiterten zweistündigen Glukosetoleranz-Test in Anspruch nehmen – im Gegensatz zur üblichen Mutterschaftsvorsorge sofort und ohne Umweg über einen Vortest. Mit diesem konnte bei jeder vierten Schwangeren der sogenannte Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Die Teilnahme am Programm „Willkommen Baby“ ist für alle Versicherten der DAK-Gesundheit freiwillig und kostenlos. Darüber hinaus bietet die Krankenkasse allen Schwangeren eine besondere Mütterberatung an –sowohl persönlich in ihren Servicezentren als auch online. Weitere Informationen gibt es in jedem bayerischen Servicezentrum der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/spezialistennetzwerk.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat 6,2 Millionen Versicherte, davon rund 850.000 in Bayern.