Wiedersehen nach sechs Jahren

Wiedersehen nach sechs Jahren
Nach sechs Jahren ist Nanu wieder zu Hause - Bildnachweis: Nicoletta Tschakert

Nanu ist wieder da. Fast sechs Jahre lang gab es kein Lebenszeichen von der Katzendame, die Anfang September 2013 in München verschwunden war. Doch seit wenigen Tagen ist Nanu wieder bei ihrer Halterin.

Was war passiert? „Ich bin einige Wochen vorher umgezogen“, erzählt Nanus Halterin Nicoletta Tschakert. „Natürlich habe ich die Katzen anfangs im Haus behalten und sie langsam und schrittweise an die Umgebung gewöhnt, obwohl wir jetzt nur etwa 500 Meter von unserer alten Wohnung entfernt wohnen. Einige Tage, nachdem sie endgültig wieder auf eigene Faust raus durfte, kam Nanu nicht nach Hause zurück.“ Die intensive Suche blieb erfolglos. Wie erklärte sich die Halterin das Ausbleiben ihres Kätzchens? „Ich denke, sie wurde von den anderen Katzen, die schon länger hier in der Gegend wohnen, verjagt. Sie war schon immer ängstlich gegenüber anderen Katzen und am Abend ihres Verschwindens habe ich einen lauten Katzenschrei gehört. Vielleicht war das Nanu.“

Tatsächlich war die Katze all die Jahre vermutlich gar nicht weit weg von zu Hause. Sie wurde seit einigen Jahren immer wieder in einer etwa einen Kilometer vom Wohnort entfernten Schrebergartenkolonie gesehen und dort die letzten drei Jahre von einem Ehepaar versorgt. Sie haben sie ganz geduldig über Monate angelockt und soweit gezähmt, dass sie sie schließlich zum Tierarzt bringen konnten. Dort wurde sie geimpft, entwurmt und natürlich wurde der Transponder ausgelesen, den sie unter der Haut trägt. Damit war klar: Nanu hatte mal ein Zuhause. Ein Anruf bei TASSO brachte Klarheit, wo die scheue Katze vermisst wird. Ein weiterer Anruf, diesmal von TASSO bei Nicoletta Tschakert, ebnete Nanus Weg nach Hause. „Ich war erst völlig überfordert mit der Nachricht“, erzählt Nicoletta Tschakert. „Natürlich habe ich immer gehofft, dass dieser Anruf eines Tages kommt, aber sechs Jahre später? Damit habe ich nicht mehr gerechnet. Obwohl ich immer wieder geträumt habe, dass Nanu zurückkommt. Deswegen hatte ich auch richtig Gänsehaut und Tränen in den Augen, als TASSO mich anrief. Es ist ein Wunder!“

Dass Nanu wieder nach Hause zurückkommen darf, war keine Frage für Frau Tschakert. Diese neue Sicherheit scheint die Katze zu genießen. „Sie schläft sehr, sehr viel“, hat Nicoletta Tschakert bemerkt. „Viel mehr als ihr gleichaltriger Bruder ‚Chef‘, der ebenfalls bei uns lebt.“ Nanus Halterin ist sicher, dass die Katze ihr Zuhause und auch ihren Bruder wiedererkannt hat. Doch so ganz möchte sie sich noch nicht wieder öffnen. Die beiden Tiere, die damals Freunde waren, lernen sich nur langsam wieder kennen und auch Nanus Vertrauen zum Menschen muss sich erst noch wieder festigen. „In einem Moment genießt sie Streicheleinheiten, im nächsten wird ihr das zu viel“, beschreibt Nicoletta Tschakert Nanus langsame Annäherung. Doch sie ist sicher, mit ein wenig Geduld und Zeit wird Nanu bald wieder ganz zu Hause ankommen. „Ganz großes ‚Danke‘ an TASSO und auch an das Ehepaar, das Nanu aufgepäppelt, gezähmt und somit zu mir zurückgebracht hat!“

Die Geschichte von Nanu zeigt, wie wichtig die Kennzeichnung und Registrierung von Haustieren ist. Nur weil die Transpondernummer der Katze gemeinsam mit den Daten ihrer Halterin in der TASSO-Datenbank hinterlegt war, konnte sie auch nach so langer Zeit wieder nach Hause zurückkehren. Eine Erfolgsgeschichte, mit der sie nicht alleine ist: Denn pro Jahr bringt TASSO mehr als 87.700 Tiere wieder mit ihren Haltern zusammen. Wer sein Tier vermisst, sollte die Hoffnung also nicht allzu schnell aufgeben.