Wiesn 2018: Münchner Polizei zieht Halbzeitbilanz

Symbolbild

Halbzeit beim 185. Münchner Oktoberfest. Die Münchner Polizei blickt nach einem auch witterungsbedingt schönen und ruhigen Wiesn-Auftakt auf eine zunächst entspannte erste Wiesnwoche.

Ein Vorfall am Augustinerzelt in dessen Folge eine Person verstarb, trübt die friedliche und familiäre Stimmung auf der Theresienwiese. Der Blick auf die Zahl der Gesamteinsätze spiegelt die Entwicklung der Vorjahre wieder. 869 (2017: 919).

In der Mehrheit der 475 statistisch erfassten Delikte (550) ist sogar ein z.T. deutlicher Rückgang zu verzeichnen (durchschn. -13,6%).

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Körperverletzung
Im Bereich der Körperverletzungsdelikte liegen die Fallzahlen mit 129 angezeigten Taten um -14,1% unter dem Niveau des Vorjahres (149). Im Deliktsbereich der gefährlichen Körperverletzung ist jedoch ein leichter Anstieg der diesjährigen Zahlen von 38 auf 41 Anzeigen zu verzeichnen.

Tatmittel Maßkrug
Beim Tatmittel Maßkrug war ein erheblicher Rückgang von -33,3% festzustellen. 12 (18). Vier Beschuldigte konnten bisher festgenommen werden.

Gewalt gegen Polizeibeamte
Auffällig ist die steigende Zahl der Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte. Bei 14 (11) Widerstandshandlungen wurden insgesamt 10 Beamte verletzt. Ein Trend, der sich auch im täglichen Dienst der Münchner Polizei abzeichnet.

Sexualdelikte
Eine deutliche Tendenz nach unten verzeichnet der Gesamtbereich der Sexualdelikte (-38,2%). Nach der Neufassung des Sexualstrafrechts umfasst der Begriff Sexualdelikte alle Handlungen mit sexuellem Hintergrund (insbesondere sexuelle Belästigungen mit körperlichem Kontakt „Grapschen“).

In 21 (34) Fällen wurden Strafanzeigen erstellt. 14 Täter konnten festgenommen werden. Darunter auch zwei Beschuldigte von Vergewaltigungstaten.

Die Neufassung des Sexualstrafrechts zum besseren Schutz der sexuellen Selbstbestimmung im November 2016 führte bei Betroffenen zu einer gesteigerten Sensibilität, derartige Taten konsequent zur Anzeige zu bringen.

Taschendiebstahl
Große Volksfeste ziehen leider auch immer ungebetene Gäste an. In den vergangenen Jahren konnten die Fallzahlen von Taschendiebstählen (2017: 102) deutlich reduziert werden (-16,7%). Um diese erfreuliche Entwicklung beizubehalten, sind auch 2018 Taschendiebfahnder mit internationaler Unterstützung auf der Wiesn eingesetzt. Bisher wurden insgesamt 85 Fälle von Taschendiebstahl bekannt.

Als Besonderheit im Bereich der Taschendiebstähle ist zu erwähnen, dass Täter in der Mehrzahl Diebstähle an getragenen oder abgelegten Bekleidungsstücken begehen. Diebstähle aus Handtaschen sind deutlich weniger zu verzeichnen. Dies dürfte sich aus dem Taschenverbot auf dem Festgelände begründen.

Betäubungsmittelgesetz
Zur Halbzeit des Oktoberfestes wurden 128 (150) Anzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt und dabei 121 (145) Personen festgenommen. Bei den aufgefundenen Betäubungsmitteln handelte es sich überwiegend um Cannabis (86 Fälle), gefolgt von Kokain (32 Fälle).

Am achten Wiesntag (Samstag, 29.09.2018) wurden mit Abstand die meisten Verstöße gegen das BtmG festgestellt (40 Anzeigen). Angeführte Fallzahlen begründen sich mit dem erhöhten und gezielten Kontrolldruck im Deliktsbereich Betäubungsmittel, sowie der erweiterten und zielgerichteten Videoüberwachung.

Verkehrsmaßnahmen
Die Verkehrsmaßnahmen der letzten Jahre haben sich bewährt und wurden fortgeführt. Insbesondere durch die Herausnahme des Fahrzeugverkehrs im Bereich Bavariaring/Theresienhöhe, Beibehaltung der Parklizenzgebiete im Wiesnumfeld mit konsequenter Ahndung und Abschleppung Unberechtigter und dem Unterbinden des Abstellens von Wohnmobilen, auch in diesem Jahr zum Tragen kommen.

Die erweiterte Sonderfläche für Wohnmobile am Messegelände Riem war gerade an den Wochenenden mit 1235 (823) Fahrzeugen gut belegt, hatte jedoch jederzeit noch Kapazitäten frei.

Sicherheitskonzept des Veranstalters
Die kontinuierlichen Anpassungen am Sicherheitskonzept in enger Abstimmung mit der Festleitung tragen der Sicherheit auf der Festwiese Rechnung und erfüllen insbesondere das erhöhte Sicherheitsbedürfnis der Besucherinnen und Besucher. Besonders bei der Bewältigung der Maßnahmen zur Umwettersituation am Sonntag, 23.09.2018, bestätigte sich die lückenlose und professionelle Zusammenarbeit aller betroffenen Behörden und Organe.

Facebook / Twitter
Die Münchner Polizei ist auch während der Wiesn in den sozialen Netzwerken aktiv. Wir informieren über aktuelle Themen rund um das Oktoberfest sowie über besondere Polizeieinsätze auf dem Festgelände (und das nicht nur im Gefahrenfall) unter
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Der 11-stündige Twitter-Marathon #wiesnwache am 28.09.2018 zeichnete sich wieder als voller Erfolg ab und erreichte 7,3 Mio User.