Willkommen, kleine Paulina: Nach fünf Jahren Pause freut sich Hellabrunn über Takin-Nachwuchs

Foto: Tierpark Hellabrunn/Marc Müller

München, 13.03.2015. Mishmi-Takine leben ursprünglich in den Hochgebirgen des Himalayas. Schon dem jüngsten Mitglied der fünfköpfigen Hellabrunner Takin-Herde – gerade einmal drei Wochen alt – ist anzusehen, welche Fähigkeiten Takine haben müssen: Klettern, kämpfen, Haken schlagen.

Die am 19. Februar geborene Paulina zeigt den staunenden Besuchern gerne ihre überraschenden Kletterkünste. Das kleine Mishmi-Takin ist nicht einmal einen halben Meter groß, schafft es aber bereits, einen Felsen zu besteigen, der mehr als doppelt so hoch ist wie es selbst. Bereits direkt nach der Geburt hat das zu dem Zeitpunkt etwa 6,7 Kilogramm schwere Takin-Kalb seine ersten Stehversuche absolviert, als Fluchttier ist dies lebensnotwendig. Ausgewachsene Mishmi-Takine können sogar drei bis vier Meter weit springen.

Zoodirektor Rasem Baban freut sich über den guten Verlauf von Geburt und ersten Lebenswochen: „Paulina kam am 19.2. nachmittags auf der Anlage in der Nähe des Hellabrunner Kinderlands zur Welt. Die Geburt verlief völlig unkompliziert und dauerte etwa zwei Stunden. Mittlerweile ist sie rund zehn Kilo schwer. Neben der nahrhaften Muttermilch von Mama Kim probiert Paulina schon fast alles aus, was auch große Takine gerne fressen, zum Beispiel Heu oder Fichtennadeln.“
Eine Trächtigkeit dauert bei Mishmi-Takinen sieben bis acht Monate. Takin-Jungtiere werden circa neun Monate lang gesäugt, danach gibt es in Hellabrunn für sie außer Heu auch Karotten, Mineralien und Pellets.

Bei Takinen tragen sowohl die Weibchen als auch die Männchen Hörner. Hörner-Ansätze sind auch bei der kleinen Paulina bereits seit dem dritten Lebenstag deutlich sichtbar. So sieht die Kleine tatsächlich aus wie eine Miniatur-Ausgabe ihrer Mutter, die vor fünf Jahren in Hellabrunn zur Welt kam und von den Tierpflegern gerne „Sport-Kim“ genannt wird, weil sie so jung und dynamisch ist. Paulina setzt alles daran, einmal alles genauso gut zu machen wie Mama. Kleine Kämpfe, um die Wirkung und Kraft der Hörner auszutesten gehören hier genauso dazu wie Papa Till zu ärgern. Der friedfertige, sechs Jahre alte Takin-Bulle, der seit Mai 2014 in München lebt, nimmt dies allerdings meist ganz gelassen hin. Wie im echten Leben: Beim ersten Kind ist man meist etwas nachgiebiger.

Allgemeine Infos zum Mishmi-Takin:
Der Mishmi-Takin lebt in freier Wildbahn im südöstlichen Tibet, im Südwesten der chinesischen Provinz Yunnan sowie in den angrenzenden Teilen des nordöstlichen Indiens und des nördlichen Myanmars. Noch ist diese Unterart der Takine nicht bedroht, durch starke Bejagung und die Zerstörung ihres Lebensraums sind Mishmi-Takine aber bereits selten.

Mit ihren stämmigen, kurzen Beinen und den breiten Hufen sind sie trittsicher und kommen in Höhen von bis zu 5.000 Metern vor. Ihr dichtes, zottiges Fell ist mit einem öligen Hautfett getränkt und schützt vor dem feuchtkalten Klima des Hochgebirge.