Winzer in Not: Falscher Mehltau bedroht die Wein-Ernte

2. August 2016. Unwetter, Starkregen und Dauerregen bringen die deutschen Winzer – vor allem im Südwesten – in Existenznot. In Rheinland-Pfalz zum Beispiel sind bereits im ersten Halbjahr 2016 die Niederschlagsmengen eines gesamten Jahres gefallen. Für die Winzer eine Katastrophe, denn der nasse Sommer führt zum verstärkten Pilzbefall der Reben und bedroht die Ernte. Seit Wochen kämpfen die Winzer in den Weinbauregionen deshalb schon gegen den Befall von Falschem Mehltau (Plasmopara viticola), um ihren Wein zu retten.

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In Rheinland-Pfalz, dem Bundesland mit der größten Weinanbaufläche, wird der Ernteausfall bislang auf ca. 20 Prozent geschätzt; in einzelnen Lagen droht sogar ein Totalausfall. Vor allem die 1.300 Öko-Winzer im Land haben Probleme: Die besonderen Bestimmungen für Bio-Weinbaubetriebe begrenzen die Auswahl und den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel. Der Einsatz von Kupfer, des wichtigsten Pflanzenschutz-Wirkstoffs bei ökologischer Bewirtschaftung, stößt an seine Grenzen. Kupfer wird durch den Regen immer wieder von der Rebe abgewaschen und dringt nicht, wie systemische Pflanzenschutzmittel, in die Pflanze selbst ein. Deshalb hat die Landesregierung Rheinland-Pfalz nun einen Großversuch mit dem Wirkstoff Kalium-Phosphonat auf dem Staatsweingut Bad Kreuznach gestartet, dem sich die Bio-Winzer anschließen können.