Auf Schnüffelkurs in Hellabrunn

Auf Schnüffelkurs in Hellabrunn
Foto: Tierpark Hellabrunn / L.Reininger

Vergangene Woche war der Ausbildungskurs der Münchner Polizeihundestaffel zu Gast im Tierpark Hellabrunn. Fünf Polizeibeamte und ihre zukünftigen Diensthunde nahmen die Vielzahl an unterschiedlichen und ausgefallenen Gerüchen zum Anlass, eine abschließende Trainingseinheit in Hellabrunn zu absolvieren.

Es ist schon dunkel, als die Polizisten an einem Abend in der vergangenen Woche Proben von Rauschgift, Drogen, Geld und Sprengstoff auf der Außenanlage des Elefantenhauses verstecken. Die Hellabrunner Elefanten sind währenddessen natürlich im Haus und bekommen von der Aktion auf ihrer Außenanlage kaum etwas mit. Die Verstecke, in denen übrigens auch für die Elefanten hin und wieder eine Leckerei versteckt wird, sollen an diesem Abend von Hunden der Münchner Polizeihundestaffel erschnüffelt werden. Im Rahmen ihrer Ausbildung haben sie gelernt, verschiedenste Substanzen zu finden und den Fund mit einem Bellen dem Hundeführer anzuzeigen. Die Herausforderung in Hellabrunn: Die Substanzen trotz des intensiven Elefantengeruchs zu finden.

Sowohl für die Hunde als auch für die betreuenden Polizeibeamten ist das Training an diesem Abend aufregend und abwechslungsreich – für manche ist es das erste Mal im Tierpark!  Bevor es auf die Elefantenanlage ging, wurde bereits in der großen Lagerhalle, wo unter anderem Heu und Stroh für die Tiere aufbewahrt wird sowie in einer leerstehenden Tieranlage ausführlich geschnüffelt und trainiert. In der Lagerhalle übten die Beamten mit ihrem jeweiligen Diensthund, einen Einbrecher zu finden und zu stellen. Lautes Gebell inklusive. Eine Person zu stellen und an der Flucht zu hindern, ist für einen ausgebildeten Polizeihund ein absolutes Erfolgserlebnis – und im Dienst als Schutzhund eine seiner wichtigsten Aufgaben. 

Auch die aktuell leerstehende Markhor-Anlage wurde für das Training genutzt – hier war die Aufgabe für den Hund, einen Menschen in seinem Versteck zu finden und dann entsprechend für den Polizeibeamten bemerkbar zu machen. Durch die vielen Gerüche der verwinkelten Anlage mit Stallungen schon eine etwas schwerere Aufgabe als in der Lagerhalle. Das gesamte Training erfolgte in mehreren Durchgängen und für jeden der fünf Hunde in Ausbildung einzeln. Natürlich mit Pausen dazwischen – in den gerne auch mal der Tiger in der gegenüberliegenden Anlage inspiziert wurde – kann man es als Polizeihund mit dem eventuell auch aufnehmen?

Die Münchner Polizeihundestaffel besteht insgesamt aus 51 Diensthunden, die nach einer rund zweijährigen Ausbildung etwa acht Jahre im Dienst sind und einen wichtigen Beitrag bei der Verbrecher-, Waffen- und Substanzsuche leisten. Hundeführer und Diensthund leben während der gesamten Dienstzeit und auch darüber hinaus zusammen und bilden ein festes Team.

„Der Besuch im Tierpark Hellabrunn war für die Hunde sicherlich eine besondere Erfahrung – schließlich gibt es hier eine Vielzahl von Gerüchen, die in München an anderen Orten nicht alltäglich sind“, so Tierparkchef Rasem Baban und weiter „Daher bieten wir der Münchner Polizei gerne die Gelegenheit, die Tiere hier zu trainieren. Immerhin wissen auch wir, wie wichtig ein fundiertes Training mit Tieren ist, um mit Ihnen gemeinsam arbeiten zu können.“

In Hellabrunn werden unter anderem Löwen, Elefanten, Mähnenrobben und Eisbären trainiert, um kleinere medizinische Untersuchungen ohne Narkose durchführen zu können und den Alltag der Tiere mit Übungen zu bereichern.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.