„Brandneu“ :Neuer Look, neuer Sound, aufpoliertes Logo und doch unverkennbar – Wolfgang Petry im Interview

Am letzten Freitag veröffentlichte Wolfgang Petry nach mehr als acht Jahren sein neues Studio-Album mit dem vielversprechenden Namen „Brandneu“. Und Wolle hielt wie immer Wort, alles brandneu: Neuer Look, neuer Sound, aufpoliertes Logo und doch unverkennbar Wolfgang Petry, bodenständig, ehrlich, authentisch.

Ob er auf die Bühne zurückkehrt ist offen, aber er hat wieder „Bock“ auf Musik bekommen, wie er im Interview erzählt:

  1. Wie geht es ihnen und wie ist ihr Gefühl, jetzt, wo das Album „Brandneu“ in den Läden steht?

Mir geht’s richtig gut:

 

  1. Brandneu“ ist Album-Titel und Konzept zugleich. Was ist denn jetzt genau alles brandneu am Wolfgang Petry 2015?

Bin zehn Jahre älter geworden und liebe den Rock’ n Roll, rockig und poppigen Schlager, eben Musik.

  1. Wie wichtig ist es Ihnen, mit dem neuen Album Geld zu verdienen oder wieder Nummer 1 in den Charts zu werden. Was ist Ihnen wichtiger (oder ist es Ihnen egal)?

Grundsätzlich ist die Nummer 1 besser als die Nummer 37. Aber ich beobachte schon schmunzelnd, wie ein ganz großer Musikapparat daran arbeitet, dass es zur Nummer 1 wird. Ich persönlich nehme nur bedingt daran teil. Entscheiden tun die Menschen sowieso allein. Und das ist gut so.

  1. Wie kam es überhaupt zu der Idee, doch nochmal ein neues Album mit eigenen Songs aufzunehmen? Was war der ausschlaggebende Moment?

Den ersten Bock bekam ich beim Chöre singen für Achim’s Album „Mein Weg“ Der zweite Auslöser war die Arbeit mit René Lipps am Album „Mittendrin“ für Achim. Ich spürte eine andere und frische Herangehensweise und dann wollte ich selber auch ins Studio.

  1. Das Album überrascht mit coolen, rockigen Sounds. Waren sie im Herzen immer schon ein Rocker?

Rock ‘n Roll hat meine Jugend geprägt, das verliert man nicht.

  1. Haben sie keine Angst, dass die Schlagerfans nichts mit den neuen rockigen E-Gitarrenwänden anfangen können?

Es wird mit Sicherheit einigen Gegenwind geben! Mein Rat – 3 mal schütteln – ran an den Speck, alles wird gut! Und mal ganz ehrlich, wer mal ein Konzert von mir gesehen hat – das war immer rockiger Schlager.

  1. „Einmal noch!“ hat ja mittlerweile GOLD erreicht. Macht es sie stolz fast ohne jede aktive Medienarbeit so erfolgreich zu sein?

Schon merkwürdig, bis auf meine Stimme war ich gar nicht dabei. Bin stolz auf die vielen Fans.

  1. Wer kam auf die Idee zu diesem originellen Album-Cover, auf dem sie selbst ihr altes, vergilbtes Logo neu streichen?

Unser Grafiker bekam den Auftrag sich Gedanken zu machen und ich finde es großartig. Man kann es nicht besser darstellen.

 

  1. Welche Musiker haben im Studio eingespielt, war das ihre alte Band?

Das waren alles junge Musiker, die auch teilweise in Achims Band spielen.

  1. In welcher Arbeitsweise sind die Songs entstanden?

Alles in Vorproduktionen, dann haben die Musiker gespielt.

  1. Sie sind ja im Hintergrund so was wie der musikalische Berater ihres Sohnes Achim. Hat Achim bei „Brandneu“ umgekehrt auch in irgendeiner Weise mitgemacht?

Ohne Achim hätte ich René Lipps nie kennengelernt und es hätte wahrscheinlich letztendlich kein neues Album gegeben.

  1. Wie gefällt Achim ihr neues Album, ihr neuer Stil?

Ich glaube, ihm gefällt sein alter Herr in neuem Lack, aber ob das stimmt müssen Sie ihn fragen.

  1. Gibt es einen oder mehrere persönlichen Lieblingssong auf dem Album? Wenn ja, welche sind das?

Ich ertappe mich ständig jeden Tag ein anderes Lieblingslied zu haben.

Mal ist es „Spielerfrau“, mal „Brandneu“, mal „Kein Ort der Welt“ und dann „Epoche“. Am Ende passt jeder Song zu einer anderen Stimmung.

 

  1. In dem Song „Epoche“ ziehen sie eine Art Lebensresümee? Was für Gedanken kommen ihnen, wenn sie auf ihr bisheriges Leben zurückblicken?

Ich habe zwei gesunde Enkelkinder, einen Sohn in meinen Stapfen und meine Frau mit der ich schon seit über 40 Jahren durchs Leben gehe auf manchmal steinigen Wegen! Letztendlich möchte ich keine Sekunde vermissen.

  1. Das Album Brandneu ist sehr persönlich geworden, Titel wie „Kein Ort der Welt“,“ Fall mir in den Rücken“ oder „Mission“, erzählen ganze Geschichten aus ihrem Leben, wie kam es dazu?

René hörte mir einfach zu als ich aus meinem Leben erzählte und kam ständig mit neuen Zeilen und Ideen für die Songs. Alles tolle Momente der letzten Jahre, die sich jetzt in klasse Songs wiederfinden.

  1. Als letzten Titel auf dem Album haben sie ein richtiges Werk erstellt, mit über 10 Minuten einen Song für und über ihren Vater „Mio Padre“, war das schon immer mal ein Wunsch von ihnen?

Eines Tages kam René mit der Idee an ein zehnminütiges Lied zu machen, wie es halt früher in den 60igern und 70igern war. Fand ich gut. In weiteren Gesprächen fragte er mich, ob mein Vater noch lebt. Ich verneinte und schrieb alles auf, an das ich mich noch erinnern konnte. „Mio Padre“ war geboren. Mittlerweile hatten wir auch einen dritten Mann ins Boot gezogen (Tom Albrecht). Und so musizierten wir munter drauf los, schauten nicht nach rechts oder links, out oder in.

  1. Gibt es jetzt Ziele, Ideen oder gar Träume, wie es mit dem rundum erneuerten Wolfgang Petry in Zukunft weitergehen wird, soll, könnte?

Das Ungewisse ist im Moment mein Ziel. Ich lasse mich einfach treiben. Wichtig dabei ist nie mittelmässig zu werden.

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