Sicherer Start nach einer Nacht unter der Laterne

Wer sein Auto unter einer Laterne parkt, hat im Winter regelmäßig Probleme mit vereisten Scheiben und zugefrorenen Türen. Ein geeigneter Platz und die richtige Vorbereitung entscheiden mit darüber, wie schnell der Laternenparker sein Auto startklar machen und losfahren kann. TÜV SÜD hat fünf Tipps fürs problemlose Parken am Straßenrand zusammengestellt.

Vor dem Start an einem kalten Morgen nach einer Nacht mit heftigem Schneefall kratzt das Eiskratzen an den Nerven der Autofahrer. „Doch mit etwas Umsicht, Vorbereitung und der richtigen Ausrüstung gelingen Start und Fahrt“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD.

1. Ausrüstung: Eiskratzer und Schneebesen gehören zur Grundausrüstung. Wer sie mit ins Haus nimmt, muss nicht erst eine verschneite oder vereiste Autotür dafür öffnen. Nicht nur für den Laternenparker empfiehlt sich auch eine Schneeschaufel. Sie schafft nämlich sogar größere Mengen Schnee und Matsch weg, die der Räumdienst vielleicht in den Weg gelegt hat. In ganz schweren Fällen von Vereisung am Auto hilft eine Sprühflasche mit Enteiser.

2. Platz: Von Winterdienst aufgehäufte Schneewälle schränken oftmals die verfügbaren Abstellflächen ein. „Beim Parken also darauf achten, dass noch genügend Fahrbahnbreite für den Verkehr übrig bleibt“, sagt Lang. Je mehr Abstand, desto geringer ist auch die Gefahr, dass der Lack durch Splitt Schaden nimmt. Problematisch kann der Parkplatz unter einem Baum sein, wenn bei bestimmten Wetterlagen Wasser von den Ästen tropft und dann auf dem Blech gefriert.

3. Schutz: Eine Kunststoffhülle, die so genannte Laternengarage, ist ein probates Mittel, um das Auto vor direkten Witterungseinflüssen zu schützen. Doch die Folienhaube muss gut gesichert sein, beispielsweise mit Haken an den Stoßfängern oder durch starke Gummizüge. „Wenn das nicht geschieht und in der Nacht Wind aufkommt, kann die Hülle davonfliegen und Schaden anrichten“, sagt Eberhard Lang. Weil das Nummernschild weiterhin lesbar bleiben muss, sollte für es eine Aussparung oder ein Sichtfenster vorhanden sein.

4. Zeit: Ins Auto steigen, den Motor starten und losfahren – so schnell geht das im Winter selten. Es können ein paar Minuten Arbeit notwendig werden, um das Auto fit für die Fahrt zu machen. Die muss der Laternenparker einfach einplanen. Regel Nummer eins: Erst kratzen – dann starten. Den Motor während des Eiskratzens warmlaufen lassen, schadet Technik und Umwelt. Wer ausreichend Zeit einplant, ist zudem ohne Eile und sicherer unterwegs. Geduld, wenn beispielsweise Türschlösser oder Gummidichtungen angefroren sind. Gewalt kann da schnell einen teuren Schaden anrichten. Die Türdichtungen werden nach einer Behandlung mit Sprüh-Enteiser zumeist nach kurzer Zeit wieder frei.

5. Sorgfalt: Die Sicht nach vorn und nach der Seite muss vollständig gegeben sein. „Das heißt, dass die Windschutzscheibe und zumindest die beiden vorderen Seitenfenster komplett frei sein müssen“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Kleine Sehschlitze oder Gucklöcher können ein Bußgeld kosten. Das gleiche gilt, wenn das Auto nicht ausreichend vom Schnee gesäubert in eine Polizeikontrolle gerät. Regelmäßig beanstandet wird, wenn auf dem Dach noch eine „geschlossene Schneedecke“ vorhanden ist. Der Schnee auf dem Dach kann den nachfolgenden Verkehr gefährden, wenn er sich wie eine „Lawine“ während der Fahrt löst. Bei einer Vollbremsung rutscht er auf die Windschutzscheibe und nimmt dem Fahrer die Sicht. Die Heckscheibe darf theoretisch undurchsichtig bleiben, wenn das Auto – wie seit rund 25 Jahren vorgeschrieben – zwei Außenspiegel hat. Apropos Spiegel: Dies müssen natürlich auch eisfrei sein.