25. Prostata-OP mit Laser durchgeführt: Neue Fachabteilung Urologie setzt auf modernste Technik

25. Prostata-OP mit Laser durchgeführt: Neue Fachabteilung Urologie setzt auf modernste Technik
Chefarzt Professor Wael Khoder vor einem Lasergerät. © Helios

Weniger Schmerzen, keine Narbe, schnellere Erholung: der Holmium-Laser macht’s möglich. Chefarzt Professor Wael Khoder ist ein ausgewiesener Experte der Lasertherapie –und bietet das schonende Verfahren jetzt in der Urologie am Helios Amper-Klinikum an.   

Hans Fischer ist der 25. Patient, dessen Prostata mithilfe eines Lasers erfolgreich behandelt wurde. Möglich macht das die sogenannte Holmium-Laser-Enukleation, kurz HoLEP. Dieses minimalinvasive und schonende Verfahren kann auch sehr große Drüsen über die Harnröhre entfernen und ersetzt damit die früher übliche OP mit einem Schnitt durch die Bauchdecke. Die Fachabteilung Urologie und Kinderurologie am Helios Amper-Klinikum Dachau bietet seit Kurzem als eine von wenigen Kliniken in Oberbayern die Lasertherapie bei der Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung an.

Prostata wächst im Alter
„Mit mir wird ein sehr zufriedener Patient entlassen“, sagt Hans Fischer. Der 77-Jährige hatte eine 200 Gramm schwere Prostata – das Normalgewicht liegt zwischen 20 und 25 Gramm. „Die Prostata kann sich ab dem 50. Lebensjahr vergrößern“, erklärt Chefarzt Professor Wael Khoder. „Das verursacht eine Störung und Schmerzen beim Wasserlassen und kann bis zu einem Nierenversagen führen.“ Der Hausarzt riet Hans Fischer zu einer Lasertherapie, die gerade bei einer stark vergrößerten Prostata sinnvoll ist. Er schickte ihn zu der neuen Fachabteilung Urologie und Kinderurologie des Amper-Klinikums, die Mitte Februar dieses Jahres gestartet ist.

Morcellator zerkleinert Prostata
„Mit dem Einsatz des Holmium-Lasers bieten wir unseren Patienten viele Vorteile“, sagt Urologie-Chefarzt Professor Khoder. „So ist die Blutung bei diesem Eingriff gegenüber herkömmlichen Verfahren viel geringer. Das ist besonders bei Patienten, die Blutverdünnungsmedikamente einnehmen, wichtig.“ Bei einer Operation mit dem Laser müssen sie diese Medikamente nicht absetzen. Weitere Vorteile der Lasertherapie: „Weniger Schmerzen, keine operative Narbe, schnellere Erholung und ein kürzerer stationärer Aufenthalt“, erläutert Professor Khoder. „Diese Behandlung ist für sehr große Prostatadrüsen geeignet, denn das Abtragen des Gewebes kann erheblich gründlicher durchgeführt werden.“

Der Operateur geht dabei mit dem Laser durch die Harnröhre und verschiebt die Drüsen in der Prostata zunächst in die Harnblase. „Dort werden die Drüsen dann mithilfe einer speziellen Maschine, dem Morcellator, zerkleinert und entfernt – ohne dass wir einen Bauchschnitt ansetzen müssen“, sagt Professor Khoder. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: „Die Prostata kann anschließend vom Pathologen komplett untersucht werden.“

Der Krankenhausaufenthalt beträgt bei dem Laserverfahren im Schnitt drei bis vier Tage, bei der herkömmlichen Operation sind es mindestens acht Tage. Hans Fischer konnte bereits nach drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen: „Ich bin sehr froh, dass ich hier im Amper-Klinikum operiert worden bin.“

Experte mit langjähriger Laser-Erfahrung
Mit Professor Khoder verfügt die Urologie des Amper-Klinikums Dachau über einen sehr erfahrenen und sorgfältigen Operateur, der die Lasertechnik bereits seit Jahren an verschiedenen Kliniken erfolgreich angewendet hat. Der neue Chefarzt der Urologie und Kinderurologie kommt vom Universitätsklinikum Freiburg, wo er als stellvertretender Direktor der Urologischen Klinik und als Sektionsleiter Robotik und minimalinvasive Urologie gearbeitet hat.

Mit der Etablierung dieser Technik am Amper-Klinikum Dachau erfüllt die Fachabteilung Urologie und Kinderurologie die Empfehlung der nationalen und europäischen Fachgesellschaften, das Verfahren HoLEP neben den bisher üblichen Verfahren als Standardtherapie für große Prostatadrüsen anzuwenden. Die Wirksamkeit des Verfahrens ist durch zahlreiche internationale Studien belegt.