Feuerwehr München blickt zurück auf das Jahr 2022

Feuerwehr München blickt zurück auf das Jahr 2022

Jahrespressekonferenz der Feuerwehr

2022 war ein besonders einsatzreiches Jahr für die Feuerwehr München: Die Gesamtzahl der Alarmierungen lag im vergangenen Jahr um knapp 11 Prozent höher als noch 2021. Die Feuerwehr wurde 2022 zu 99.492 Einsätzen alarmiert, im Vergleich zu 89.815 Einsätzen im Jahr 2021 und 80.678 Einsätzen im Corona-Jahr 2020. Diese Zunahme der Alarmierungen ist auf eine Steigerung der Anforderungen im Rettungsdienst über die Notrufnummer 112 zurückzuführen.

Im Bereich der Brandbekämpfung ergaben sich aus 7.748 Alarmierungen 1.475 bestätigte Brände, davon 1.303 Kleinbrände, 161 Mittelbrände und 11 Großbrände. Darunter fiel auch der Einsatz von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr am 20. August 2022. Der Samstag begann morgens um sechs Uhr mit dem Großbrand im Prinzregentenbad und erreichte nach mehreren Sportveranstaltungen und einem gewaltigen Unwetter seinen Gipfel in Helene Fischers Megakonzert in Riem. Diese parallelen Einsätze zeigen einmal mehr, dass sogenannte komplexe Lagen für die Feuerwehr München immer stärker zum Alltag gehören.

Am häufigsten rückten 2022 die folgenden Fahrzeuge aus: Für den Rettungsdienst das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF Thalkirchen) mit 4.737 Einsätzen – das sind im Durchschnitt knapp 13 Einsätze in 24 Stunden. Für die Feuerwehr das 1. HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) der Feuerwache 1 mit 2.384 Einsätzen; das macht im Durchschnitt sechs bis sieben Einsätze pro Tag.

Doch 2022 war auch ein Jahr der Umbrüche: Das Leid des russischen Angriffskrieges brachte nicht nur Tausende von Geflüchteten nach München, sondern auch ein Umdenken im Bevölkerungsschutz. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr arbeiteten dabei als gut eingespieltes Team nicht nur in komplexen Lagen, sondern auch im Alltag zusammen.

Weitere Zahlen – Daten – Fakten 2022

Freiwillige Feuerwehr

Hervorragende Unterstützung bei über 3.200 Einsätzen im ganzen Stadtgebiet erhielt die Berufsfeuerwehr München durch die Freiwillige Feuerwehr (FFM). In damals noch 21 Abteilungen engagierten sich 1.145 Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt ehrenamtlich. Seit 2023 verfügt die FFM über 22 Abteilungen. Fachberater*innen und Sondereinheiten wie die Einheit Wasserfördersystem, die Informationsund Kommunikationseinheit, die Kradmelder- und Flughelferstaffel sind ständig einsatzbereit.

Ukraine-Krise

Mitglieder der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr München leisteten rund 40.000 Einsatzstunden im Rahmen der Ukraine-Krise. Anfang März 2022 organisierte die Freiwillige Feuerwehr die Logistik für den Versand von Hilfsgütern der Landeshauptstadt München nach Kiew. Etwa zeitgleich erreichten die ersten Flüchtenden die Landeshauptstadt. Über 500 freiwillige Feuerwehrfrauen und -männer übernahmen in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten. Zahlreiche Münchnerinnen und Münchner halfen direkt vor Ort und wurden von der Freiwilligen Feuerwehr organisiert, die als Schnittstelle zum Krisenstab der Gefahrenabwehr unter Leitung der Branddirektion agierte.

Erste Wiesn nach der Pandemie

Nach der zweijährigen Zwangspause durch Corona fand 2022 wieder das Oktoberfest statt. 5,5 Millionen Besucherinnen und Besucher genossen das Volksfest trotz des nasskalten Wetters. Die Abteilung Einsatzvorbeugung ist in der Branddirektion am stärksten mit dem Oktoberfest befasst. Sie überprüft und genehmigt vorher die Bestuhlungs- und Rettungswegpläne auf dem Festgelände. Während der Wiesn kontrollieren täglich bis zu sechs Beamt*innen die Zelte auf Rettungswege, mögliche Brandgefahren und eine drohende Überfüllung.

Für die anwesende Wiesn-Wache der Feuerwehr gab es 2022 dagegen wenig zu tun: zwei Kleinbrände im Freien. Außerdem hängten die Einsatzkräfte einen Gullydeckel ein, entfernten einen Ring vom Finger und beseitigten zwei Ölspuren auf den Straßen zwischen Buden und Zelten.

Die Branddirektion stellte bis zu drei Notarzteinsatzfahrzeuge, die auf dem Festgelände 138 Einsätze fuhren. Die Integrierte Leitstelle alarmierte insgesamt 1.876 Einsätze auf dem Gelände der Wiesn.

Ausblick auf 2023: Acht neue Kleinalarmfahrzeuge (KLAF)

Die Branddirektion München hält derzeit sechs Kleinalarmfahrzeuge für kleinere technische Hilfeleistungen vor. Diese Fahrzeuge sind bereits seit 2006 im Dienst und müssen altersbedingt ersetzt werden. Ab Juni 2023 stehen der Feuerwehr München acht neue Kleinalarmfahrzeuge zur Verfügung.

Sie werden beispielsweise zu zeitunkritischen Türöffnungen, der Beseitigung von Ölspuren, dem Verschalen von Fenstern und Türen nach Sturmschäden oder zum Beseitigen von Wasserschäden alarmiert. Dafür sind die Fahrzeuge mit unterschiedlichsten Gerätschaften und Werkzeugen ausgestattet. Zum Einsatzspektrum der Kleinalarmfahrzeuge gehört auch das Einfangen und Transportieren von verletzten oder gefährlichen Tieren.

Die neuen KLAF bieten außerdem auf ihrer Ladefläche Platz für zwei Rollcontainer und können für verschiedene Logistikaufgaben und Transporte z. B. von kontaminierten Einsatzgeräten verwendet werden. Diese Möglichkeit bestand bei den alten Kleinalarmfahrzeugen nicht. Die neuen Fahrzeuge erweitern dadurch die Einsatzmöglichkeiten für die Feuerwehr München maßgeblich. Mehr Informationen sowie Zahlen, Daten und Fakten finden Sie in unserem Jahresbericht 2022 auf

http://www.feuerwehr-muenchen.de