Handwerk & Design 2022: Endlich wieder groß(artig) 06. – 10.07.2022

Handwerk & Design 2022: Endlich wieder groß(artig) 06. - 10.07.2022
© GHM / Thomas Plettenberg

Die «Handwerk & Design» bietet dem internationalen Kunsthandwerk im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse ein eigenes Forum. Vom handgemachten Brillengestell bis zum Lampenschirm aus Porzellan, von der preisgekrönten Uhr bis zur Sonderschau junger künstlerischer Talente: Vom 6. bis 10. Juli 2022 bietet die Halle B5 Besucherinnen und Besuchern erstmals und einmalig im Sommer handwerklich hergestellte Produkte in höchster Qualität.

Trotz Pandemie und Terminverschiebung: Die «Handwerk & Design» findet 2022 in bewährter Form auf dem Messegelände München statt. Einzige Veränderung: Treffpunkt ist dieses Jahr die Halle B5, in zentraler Lage gleich nach dem Haupteingang Ost. Auf 11.000 Quadratmetern präsentieren fast 400 TeilnehmerInnen gestaltendes Handwerk in höchster Qualität, hergestellt als Unikate oder in Kleinserien. Hier trifft meisterhafte technische Ausführung auf ein ausgeprägtes Bewusstsein für gute Gestaltung. Individuell, nachhaltig und in lokalen Kleinbetrieben hergestellt, vereinen die kunsthandwerklich hergestellten Produkte die Themen der Stunde. Hier kann man Dinge entdecken, die sich in keinem Katalog finden.

Luxus für den Alltag: Handgemacht und voll im Trend

Der Schwerpunkt liegt auf Mode- und Textilarbeiten, sowie auf Schmuck. Aber auch Glas, Keramik, Holz, Papier und viele weitere Materialien und Gewerke sind zu erleben.

Voll im Trend sind derzeit beispielsweise Teppiche: Nach einer Phase blanken Parketts und glatter Fliesenböden wollen es viele Menschen derzeit wieder etwas kuschliger unter den Füßen haben. Beispielhaft dafür steht Michelle Mohr und ihre handgemachten Teppiche aus Wolle (www.michellemohr.de). Wolle wärmt hervorragend, ist schmutzabweisend, waschbar und umweltfreundlich: Die Textildesignerin aus dem Wendland arbeitet mit der Wolle von Schafen ihrer Umgebung, so bleiben Transportwege kurz.

Individualität wird bei Achim Hackemesser vonUnikatbrillen großgeschrieben. Seine Brillen aus Naturhorn, Aluminium und Leder (www.unikat-brille.de) sind echte Hingucker. Gestell und Gläser kommen bei dem geprüften Augenoptiker aus einer Hand und können nach Kundenwünschen hergestellt werden. Auf maschinelle Bearbeitung durch CNC-Fräsen wird hier bewusst verzichtet, vielmehr sind es die Spuren der Handbearbeitung, die der fertigen Brille ihren Charakter verleihen.

Echte Handarbeit gehört auch für Uhrmacher Rainer Brand zum Kerngeschäft (www.rainerbrand.de). Seine preisgekrönten Armbanduhren kommen ganz ohne aufdringliches Dekor aus. Das gilt auch für das Uhrwerk: schnörkellos und mit samtmatter Oberfläche setzt es ganz auf die Schönheit der klaren Konstruktion. Denn wer sich heutzutage für einen mechanischen Zeitmesser entscheidet, handgefertigt von einem Uhrenmacher, mit dem man persönlich sprechen kann, setzt damit auch ein Zeichen für das Handwerk.

Beispielhaft für die hohe handwerkliche und gestalterische Qualität auf der «Handwerk & Design» steht auch CUTschmuck aus Nürnberg (www.cutschmuck.de): Die beiden Silberschmiede bzw. Gold- und SilberschmiedemeisterDavid Dott und Anne Fischer haben nach ihrer handwerklichen Ausbildung noch an der Kunstakademie studiert. Ihre Kettenanhänger, Ohrringe und Manschettenknöpfe bilden die Kanten geschliffener Edelsteine als feine Relieflinien nach. Dabei arbeiten die beiden ausschließlich mit recyceltem Gold und Silber.

Luxus für den Alltag kommt auch aus dem Porzellanatelier von Claudia Biehne aus Leipzig (www.porcelight.com). Die Keramikerin hat an der renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle studiert. Sie macht aus dem weißen Gold nicht nur Skulpturen, sondern auch Lampenschirme. Denn Porzellan hat eine Besonderheit: Wird es dünn genug gearbeitet, ist es lichtdurchlässig.

Ausgewählte Expertise mit geballtem Angebot

Um die hohe Qualität der ausgestellten Arbeiten zu gewährleisten, wurden alle Aussteller der «Handwerk & Design» handverlesen ausgewählt. Die Designer und Macher stehen für ihre Produkte – und zwar wortwörtlich: Sie sind vor Ort und stehen für Fragen und Gespräche bereit.

Besonders interessant für junge Besucher: Die Themenfläche „Wege zum Design“ des Coburger Designforums Oberfranken e.V. (www.c-d-o.de). Hier liegt der Fokus auf dem Nachwuchs und den Ausbildungsmöglichkeiten in Bayern. Wer mit einem Handwerksberuf liebäugelt und besonderes Interesse für Gestaltung mitbringt, kann sich hier informieren, wie der Weg ins Handwerk aussehen könnte. Lernende aus bayerischen Schulen für Holz-, Metall- und Steinbearbeitung, sowie für Glas-, Schmuck- und Flechtwerkgestaltung sind vor Ort und vermitteln einen Einblick in ihre Ausbildung und den Beruf.

Für handwerklich hergestellte Produkte mit besonderem Augenmerk auf der Gestaltung ist die «Handwerk & Design» ein wichtiges Forum. Neben einzelnen Produzentinnen und Produzenten nutzen daher auch immer mehr Verbände die Möglichkeit, sich auf der Messe vorzustellen und den Besuchern ihr geballtes Wissen zu präsentieren. Aus Bayern ist beispielsweise die GEDOK München e.V. mit dabei (www.gedok-muc.de). Der Verein fördert professionell künstlerisch tätige Frauen. Eine hochkarätige Auswahl von Arbeiten seiner Mitglieder präsentiert der Bayerische Kunstgewerbeverein (www.bayerischer-kunstgewerbeverein.de) inklusive aller Gewinner und Finalisten des jährlichen BKV-Preises für junges Kunsthandwerk.

Auch die Berufsverbände für Angewandte Kunst Berlin, Brandenburg, Niedersachen und Rheinland-Pfalz sowie weitere Handwerksorganisationen aus Hessen und Sachsen kommen nach München, um die Arbeiten ihrer Mitglieder auf der «Handwerk & Design» zu präsentieren – und um sich natürlich auch ein wenig mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu messen.

Sonderschauen von Weltrang

Internationale Spitzenwerke des gestaltenden Handwerks und der angewandten Kunst versammeln die von der Handwerkskammer für München und Oberbayern organsierten Sonderschauen EXEMPLA, SCHMUCK und TALENTE – Meister der Zukunft. Experten und Fachleute reisen aus aller Welt an, um hier die innovativsten Arbeiten der Branche zu sehen.

Das Besondere in diesem Jahr: Nach mehrmaligen Verschiebungen kann die EXEMPLA endlich ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Neben neuen Entwicklungen wird daher auch ein „Best-of“ bisheriger Messen gezeigt: Aussteller, die in den vergangenen Jahrzehnten beim Publikum besonders große Erfolge feierten, wurden noch einmal auf die Messe geladen – natürlich mit weiterentwickelten Produkten! Der Glasapparatebauer Sigi Franz aus Burghausen zum Beispiel beeindruckte das Publikum schon vor einigen Jahren sowohl mit Glasapparaten für Labore als auch mit gläsernen Kunstwerken. Seinen Betrieb „Glaspunkt“ (www.glaspunkt.de) hat er bereits in jüngere Hände übergeben. Jetzt sind die Nachfolger vor Ort und zeigen, wie sie die Zukunft gestalten.

Seit Jahrzehnten wahre Publikumsmagneten sind die „Lebenden Werkstätten“ der EXEMPLA. Auch in diesem Jahr werden Künstler und Kunsthandwerkerinnen vor Ort arbeiten. So etwa die Goldschmiedin Bettina Dittlmann, die erst vor kurzem den renommierten Danner-Preis gewonnen hat. In einem kleinen Studio-Ofen wird sie die Technik des Emaillierens zeigen, außerdem schmieden sie und ihr Mann Michael Jank live und vor Ort ihre „Fürimmerringe“: klassisch aufgedornt aus einem einzigen Stück Metall.

Trotz schwierigster Reisebedingungen wird auch der japanische Fassmacher Hisanori Tanaka zur EXEMPLA kommen, um hier sein Handwerk vorzuführen: Hisanori Tanaka ist bekannt für seine Sake-Fässer aus Zedernholz und Bambus, aber auch Bottiche für Reis und Gemüse oder Badezuber, hergestellt in einer 200 Jahre alten Technik: Tanaka hält die Gefäße nicht nur mit den Händen, sondern auch mit seinen Füßen. Er arbeitet also „mit allen Vieren“.

Junge GestalterInnen bis 35 Jahre sind auf der Sonderschau TALENTE – Meister der Zukunft zu entdecken. Unter Hunderten Bewerbungen aus allen Bereichen von Glas über Textil bis Papier und Holz wurden die vielversprechendsten Künstlerinnen und Künstler aus 30 Ländern mit frischen Ideen, Materialerkundungen und Infragestellungen althergebrachten Denkens ausgewählt. Hier zeigt sich überdeutlich, welche vielfältigen Möglichkeiten Handwerk und Gestaltung in sich tragen.

Die Sonderschau SCHMUCK gilt auch über 60 Jahre nach ihrer Gründung als wichtigste Schau im zeitgenössischen künstlerischen Schmuck. Kuratiert wurde sie in diesem Jahr von der australischen Künstlerin Helen Britton. Die traditionelle kleine Einzelausstellung im Rahmen der SCHMUCK ist in diesem Jahr Robert Baines gewidmet. Der Australier gilt als moderner Alchimist, dessen enormes Wissen um Metallverarbeitung die Grundlage für seinen unkonventionellen Schmuck bildet.

Weitere internationale Schmuckkunst ist an den Ständen der FRAME zu sehen: Einige der wichtigsten Schmuckgalerien der Welt werden hier zusammenkommen, von Fixpunkten der Szene wie der Galerie Marzée aus Amsterdam, Platina aus Stockholm oder Rosemarie Jäger aus Hochheim bis zu ganz neuen Galerien z.B. aus Paris.