Kaltenberger Ritterturnier – Ausstellung „TURNIER Wettkampf und Spiel“ im Bayerischen Nationalmuseum

Bis Anfang November 2022 läuft im Bayerischen Nationalmuseum in München eine Studioausstellung mit dem Titel „Turnier. Wettkampf und Spiel“. In der Ausstellung setzt sich das Museum mit der historischen Dimension und kulturellen Bedeutung der Wettkämpfe auseinander. Unterstützt wird die Studioausstellung vom Kaltenberger Ritterturnier, das im Juli als größtes Ritterturnier der Neuzeit auf Schloss Kaltenberg stattfindet.

„Ritterturniere waren eine Institution im Mittelalter“, sagt Prinz Luitpold von Bayern. „Und sie sind es noch heute, denn die ritterlichen Tugenden sind alles andere als aus der Zeit gefallen.“ Er muss es wissen, schließlich veranstaltet er alljährlich das größter Ritterturnier der Neuzeit auf seinem Schloss in Kaltenberg. Das Kaltenberger Ritterturnier ist wie seine historischen Vorbilder ein riesiges Spektakel mit Marktständen und Werkstätten entlang der Schlossstraßen, mit Musikanten und Gauklern sowie mittelalterlichen Lagern, die rund um die große Arena aufgebaut werden.

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In der Arena, die rund 10.000 Zuschauer fasst und zum Teil mit einer raffinierten freitragenden hölzernen Zeltkonstruktion überdacht ist, findet das eigentliche Ritterturnier statt, das als aufwändig inszenierte Liveshow jährlich ein neues Ritterepos erzählt. Vor allem bei den Tjosten, den ritterlichen Lanzengängen, bei denen erfahrene Stuntleute in Höchstgeschwindigkeit zu Pferd gegeneinander antreten, bekommt das Publikum in Kaltenberg eine Ahnung davon, welche sportlichen Höchstleistungen ein Turnier den Rittern abverlangt. 

„Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie den Menschen, die das Turnier in unserer Arena verfolgen, bei allem Spiel plötzlich bewusst wird, welche Ernsthaftigkeit hinter den Kämpfen steckt. Die Reiter galoppieren mit zirka 50 Stundenkilometern. Dabei müssen sie die Lanze perfekt in Position halten und einen Treffer landen.“, erklärt Prinz Luitpold von Bayern. Selbst wenn sich die mittelalterlichen Turniere über die Zeit von der reinen Kriegsübung zum ausschweifenden höfischen Fest entwickelten, blieb stundenlanges hartes Training die Grundlage, um beim Turnier bestehen zu können. „Echte Ritterlichkeit musste man sich erarbeiten. Sie war einem nicht qua Adelsstatus automatisch verliehen. Als Ritter konnte man sich nicht verstecken. Die Turniere legten ehrlich sämtliche Stärken und Schwächen eines Ritters offen. Ich denke, diese Ehrlichkeit ist einer der Aspekte, warum das Rittertum auch heute noch so viele Menschen begeistert.“

In der Ausstellung „Turnier“, die im Bayerischen Nationalmuseum in München am 6. April eröffnet wurde, ist die historische Dimension und kulturellen Bedeutung der Ritterturniere noch bis Anfang November Thema. Im Rahmen der Ausstellung werden auch Videos des Kaltenberger Ritterturniers zu sehen sein – wissenschaftliche Theorie trifft auf neuzeitliche Praxis. Das Kaltenberger Ritterturnier lädt unterdessen ab dem 15. Juli an drei Wochenenden wieder dazu ein, ein einzigartiges Livespektakel rund um die ritterliche Kultur zu erleben.

Mehr unter: www.bayerisches-nationalmuseum.de