MVG: Tram geht nach und nach wieder in Betrieb – Tram 19 abschnittsweise im Laufe des Abends

MVG: Tram geht nach und nach wieder in Betrieb - Tram 19 abschnittsweise im Laufe des Abends
Symbolbild

Die Strecken der Trambahn sind seit Freitagabend, 1. Dezember, nicht mehr sicher befahrbar. Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) räumen seit Samstag durchgehend Schnee, Matsch und Eis von den Strecken.

Im Laufe des Abends ist geplant die Linie 19 abschnittsweise in Betrieb zu nehmen. Als nächstes wird am Dienstag die Linie 20 den Betrieb in Abschnitten aufnehmen. Bis auf Weiteres fahren auf der nachfragestärksten Linie 20 im Abschnitt Karlsplatz (Stachus) – Westfriedhof noch ersatzweise Busse.

Straßenverkehr drückt Eis in die Rillenschienen
An den Übergängen, wo die Straße die Schienen kreuzt, drücken Autos Schnee, Matsch und Eis in die Rillenschienen, was dort bei den aktuellen Temperaturen gefriert. Dort, wo Eis in den Rillen festgefroren ist, besteht die Gefahr einer Entgleisung. Ein Sonderfahrzeug und eine Trambahn sind bei den Räumarbeiten bereits entgleist. Das Sonderfahrzeug ist aufgrund eines daraus resultierenden Gestängebruchs aktuell nicht einsetzbar. Momentan kann das Eis nur mit Salz, Kratzeisen und schwerem Gerät gelöst werden. Die Trupps arbeiten sich meterweise vor.

Enteisung und Räumungsarbeiten mit allen Kräften
Tramfahrer, die gerade keinen Fahrdienst machen können, unterstützen bei den Räumarbeiten mit Eiskratzern und Salz. Teilweise bekommen sie auch kurzfristig eine Einweisung in die Bedienung von Sonderfahrzeugen und -aufgaben. Oft gefriert es aber an den bereits geräumten Abschnitten wieder. Andere Verkehrsbetriebe haben ihre Unterstützung zugesagt, bspw. aus Nürnberg. Darüber hinaus werden bei Schneeräumarbeiten im Bereich der Straßen auch immer wieder Schneemengen auf das Gleis geräumt.

Haltestellen bei der Trambahn – und auch beim Bus – waren durch die Räumdienste der Landeshauptstadt kaum geräumt, so dass die Busse mitunter auch nicht halten können, obwohl sie im Einsatz sind.

Die MVG informiert über die aktuelle Betriebslage mit Tickertexten und Durchsagen an den Haltestellen, auf mvg.de sowie in der Mobilitäts-App MVGO.

Zu den Vorwürfen der Fahrgastverbände
Die Analyse der Verbände verkennt eine wesentliche Tatsache: Im Gegensatz zum Jahr 2006, in dem ähnlich viel Schnee fiel, haben wir es jetzt mit frostigen Temperaturen zu tun. Im Unterschied zu heute herrschte damals nach dem Schneefall aber Tauwetter. Insbesondere im Bereich der Überfahrten wird viel Schneematsch vom Straßenverkehr in die Rillen hineingedrückt. Dieser vereist bei den aktuell tiefen Temperaturen und führt dazu, dass die Räumfahrzeuge aufklettern und entgleisen können. Aus diesem Grunde müssen die Rillen zunächst mit erheblichem manuellem Aufwand eisfrei gemacht werden. Darüber hinaus müssen die Oberleitungen von Schnee und Eis befreit werden.

Der Busverkehr musste aus Sicherheitsgründen vollständig eingestellt werden, weil die Straßen und die Haltestellen nicht geräumt und damit nicht befahr- und begehbar waren. Wir hatten auch bereits mehrere Unfälle zu verzeichnen. Derzeit haben wir noch erhebliche Störungen und müssen aufgrund der Lage auf den Betrieb mit Anhängern (Buszüge) verzichten. Außerdem haben wir bereits mehrere schadhafte Busse, die an nicht geräumten Haltestellen mit vereisten Schneehaufen kollidiert sind.