Streik ab Donnerstag, 24.03.2022 in der Druckindustrie – Zwei Münchner Druckhäuser sind aufgerufen

Streik ab Donnerstag, 24.03.2022 in der Druckindustrie - Zwei Münchner Druckhäuser sind aufgerufen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Druckindustrie zum Streik auf. In den Münchener Druckereibetrieben wird der Streik am Donnerstag, 24. März 2022, beginnen und am Samstag, 26. März 2022, enden. In München werden die Betriebe Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH (Südwestdeutsche Medien Holding GmbH (SWMH) sowie das Druckhaus Dessauerstrasse (Mediengruppe Ippen) aufgerufen.

ver.di fordert für die Beschäftigten in der Druckindustrie 5,0 Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. „Für die Lohnforderung gibt es gute Gründe: Die Lohnzuwächse waren zuletzt niedrig und die Preise steigen auf Rekordhöhe“, sagt Andreas Reinshagen, für die Druckindustrie zuständiger Gewerkschaftssekretär in München.

Zwar erkennen die Arbeitgeber in der Druckindustrie einen Anspruch auf eine Lohnerhöhung grundsätzlich an. Nach zwei Verhandlungsrunden im Februar ist das Ergebnis aber mehr als dürftig. Lediglich 500 Euro Corona Prämie boten die Arbeitgeber an.

Bisher liegt kein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite vor. „Die Beschäftigten dürfen wegen eines immer höheren Personalabbaus in der Druckindustrie und stärkeren Arbeitsbelastung auf keinen Fall mit einer Einmalzahlung abspeist werden. Eine Lohnforderung von fünf Prozent ist aufgrund der hohen Inflation völlig berechtigt, um die Preissteigerungsrate mindestens auszugleichen“, sagt Harald Pürzel, ehrenamtlicher Vorsitzender des ver.di-Bezirks München.

Alexander Röck, Mitglied der bayerischen Tarifkommission und Drucker der Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH, hält dieses Angebot ebenfalls für unzureichend und ergänzt. „Wir möchten nicht weiter von der Lohnentwicklung abgekoppelt werden. Fünf Prozent sind aufgrund der hohen Inflation eine berechtigte Forderung.“

Bereits während der Corona-Pandemie habe es eine Verschiebung der Lohnerhöhung gegeben. Zudem haben viele Druckereien auch in München üppiges Kurzarbeitergeld kassiert, jedoch an die Beschäftigten keine Aufstockungsbeträge bezahlt.

Unternehmen haben die Möglichkeit die gesteigerten Kosten an die Kunden weiterzugeben, die Beschäftigten haben diese Möglichkeit nicht, denn sie sind am Ende der Nahrungskette. Die Löhne und Gehälter der Branche liegen im Vergleich mit anderen Branchen und der Gesamtwirtschaft deutlich zurück.