Tarifrunden Einzelhandel und Großhandel 2023: Beschäftigte im Handel streiken auch am 05.12.2023

ver.di ruft zum Großstreiktag am 05.12.2023 kurzfristig auch Beschäftigte des Einzelhandels und des Großhandels auf, die Arbeit niederzulegen. Wie angekündigt, streiken an diesem Tag bereits die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Freistaats Bayern.

Unter dem Motto „Weihnachten steht vor der Tür – wir auch“ wollen die Handelsbeschäftigten im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft den Druck auf die mittlerweile 7 Monate andauernden Tarifverhandlungen erhöhen. Aufgerufen werden in besonderem ausgewählte Filialen von Edeka und Rewe, das Lidl Zentrallager in Graben, das Lager Rewe Eitting, die Ikea Einrichtungshäuser Brunnthal und München sowie Filialen der Modeketten Zara und H&M.

Die Beschäftigten aus dem Handel reihen sich in die Demonstration und die Kundgebung der Streikenden Landesbeschäftigten ein.

Ablauf
10:30 Uhr Sammeln auf dem Odeonsplatz (vor der Feldherrnhalle
11:00 Uhr Abmarsch Demonstrationszug durch das Univiertel
12:00 Uhr Kundgebung auf dem Odeonsplatz (vor der Feldherrnhalle)

Hintergründe
Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 4,5 % und 5,3 % Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 €. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 % und 3,1 % an. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.

Diese Angebote gleichen nicht annähernd die exorbitant hohe Steigerung der Lebenshaltungskosten in den letzten beiden Jahren aus.

Statement
Heinrich Birner, ver.di Geschäftsführer in München:
„Die Handelskonzerne haben in den letzten zwei Jahren die Preise für die Endkunden kräftig erhöht. Ihre eigenen Beschäftigten wollen sie dagegen mit Peanuts abspeisen. Das ist Kapitalismus pur. Deshalb ist es ein starkes Warnsignal an die Arbeitgeber, wenn sich die Beschäftigten im Handel jetzt auch noch in den Großstreiktag einsteigen.“