Entscheidende Diagnose: Neues Team der Urologie operiert erfolgreich 100. Patienten

Entscheidende Diagnose: Neues Team der Urologie operiert erfolgreich 100. Patienten
Professor Wael Khoder (2.v.l.) mit dem neuen Team der Fachabteilung Urologie und Kinderurologie. © Helios

Chefarzt Professor Wael Khoder startete am 14. Februar dieses Jahres mit der neuen Fachabteilung für Urologie und Kinderurologie am Helios Amper-Klinikum Dachau. Mittlerweile steht nicht nur die komplette Mannschaft – seine Kollegen und er haben schon mehr als 100 Patientinnen und Patienten behandelt.   

Eine Empfehlung führt Nicole Drechsler ins Amper-Klinikum. Eine Bekannte hatte ihr geraten, sich an Professor Wael Khoder, Chefarzt der Urologie, zu wenden. Drechsler leidet seit November vergangenen Jahres immer wieder unter schmerzhaften Blasenentzündungen und einem heftigen Ziehen in der Niere. „Das ist nur eine Zyste“, hatte ihr ein Urologe erklärt, den sie in der Praxis aufsuchte. Doch die erste Diagnose war unvollständig – und der Anfang einer Odyssee, die sie über zwei Krankenhäuser im Großraum München schließlich zum Amper-Klinikum nach Dachau führt. „Die Ärzte haben mir zuerst Antibiotika verschrieben. In einer Klinik wurde mir dann eine Harnleiterschiene gesetzt, damit sich die Niere entleeren kann“, berichtet die 26-Jährige. Doch die Schmerzen kamen immer wieder und wurden stärker. „Die Harnleiterschiene musste raus, ich sollte wieder Antibiotika nehmen.“ Doch das wollte Nicole Drechsler nicht länger.

Schonende Methode der Schlüssellochchirurgie führt zum Erfolg

Sie ist der 100. Patient der neuen Fachabteilung für Urologie und Kinderurologie am Amper-Klinikum, die am 14. Februar dieses Jahres an den Start ging. „Dort wurde mir schnell geholfen. Ich bin sehr zufrieden mit der Behandlung von Professor Khoder“, berichtet sie. „Er war freundlich und behutsam, hat sich alle Unterlagen gründlich angeschaut und sich unabhängig von den Ergebnissen anderer Experten eine eigene Meinung gebildet.“

Die Diagnose des Fachmanns wird später durch ein MRT des Bauchraums bestätigt: Ursachen für die starken Schmerzen sind ein großer Abszess in der linken Seite der Hufeisenniere und ein daraus resultierender Harnstau. Eine Hufeisenniere ist eine angeborene Fehlbildung mit einer teilweisen Verschmelzung der normalerweise getrennt liegenden Nieren. „Der Abszess musste operativ entfernt werden, um einer Blutvergiftung vorzubeugen und den Druck auf den Harnleiter zu entlasten“, erklärt der Chefarzt der Urologie. Er führte eine minimalinvasive retroperitoneoskopische Abtragung der infizierten Zyste durch. Bei der Retroperitoneoskopie handelt es sich um eine besonders schonende Form der Schlüssellochchirurgie. „Die Niere wird hinter dem Bauchraum operiert. Das vermeidet mögliche Verletzungen der Bauchorgane und Gedärme“, so Professor Khoder. „Diese Methode führt zu weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Erholung der Patientin. Hinzu kommt der kosmetische Vorteil gegenüber der offenen Chirurgie, die einen längeren Schnitt benötigt.“

Neues Team der Urologie ab Mai komplett

Der neue Chefarzt der Urologie und Kinderurologie kommt vom Universitätsklinikum Freiburg, wo er als stellvertretender Direktor der Urologischen Klinik und als Sektionsleiter Robotik und minimalinvasive Urologie gearbeitet hat. Zu seinem Team in Dachau zählen neben Oberarzt Mohamed Shaalan die Funktionsoberärzte Dr. Stefan Ascher und Anne Sommer sowie Assistenzarzt Andreas Bruckmeier. Eine weitere Kollegin, Assistenzärztin Dr. Stefanie Radinger, komplettiert die Mannschaft ab Mai.

Gemeinsam bieten sie das gesamte Spektrum der Urologie, Uro-Onkologie, minimalinvasiven Uro-Chirurgie und Kinderurologie an. Dazu zählt beispielsweise die Behandlung von bösartigen Tumoren wie Harnblasen- oder Hodenkrebs oder einer gutartig vergrößerten Prostata mit Einsatz eines Lasers. Auch die Entfernung von Harnleiter-, Blasen- und Nierensteinen gehört zu den zahlreichen Leistungen der Fachabteilung. „Unsere Abteilung ist mit der modernsten Technik inklusive eines da-Vinci-Operationssystems ausgestattet. Die Behandlungsqualität entspricht den aktuellsten universitären Standards“, so der Chefarzt.

Sehr zufrieden mit der Behandlung ist Patientin Nicole Drechsler. Der Eingriff verlief problemlos, schon drei Tage später konnte sie nach Hause entlassen werden. „Ich bin so froh, dass es mir endlich wieder bessergeht.“