Im Rahmen von umfangreichen Ermittlungen wegen Diebstahl von Rezeptvorlagen aus einer Arztpraxis wurde festgestellt, dass ein Mann diese selbst ausfüllt und nutzt, um damit bei verschiedenen Apotheken an sog. Ausweichdrogen zu gelangen. Dabei handelt es sich um starke Schmerzmittel, welche verschreibungspflichtig sind und geeignet, um illegale Drogen zu ersetzen. Der Mann verwendete dabei wechselnde Namen (Alias-Personalien) und gab verschiedene Krankenkassen an, so dass die Identität des Tatverdächtigen zunächst nicht klar war. Insgesamt konnte eine Serie von 33 Fälschungen festgestellt werden.
Die erkennbar angegangenen Apotheken wurden daher von dem Fachkommissariat über die Ermittlungen und die Täterbeschreibung informiert. Am Montag, 25.02.2019 meldete sich dann eine Apotheke mit dem Hinweis, dass der mutmaßliche Täter soeben mit einer Rezeptfälschung eines der genannten Schmerzmittel erhalten wollte.
Unter dem Vorwand, dass das verlangte Mittel momentan nicht verfügbar wäre, wurde eine Abholung für den Folgetag vereinbart. Dabei konnte der 36-Jährige durch die Sachbearbeiter des Rauschgiftkommissariats 84 vorläufig festgenommen werden.
Im Rahmen einer Wohnungsdurchsuchung wurden weitere Blanko-Rezepte sowie Utensilien zur Herstellung der falschen Rezepte sichergestellt. Das Tatmotiv dürfte eine Medikamentenabhängigkeit des 36-Jährigen sein. Bei den angegebenen Krankenkassen entstand ein Schaden in Höhe von mehreren hundert Euro. Der 36-Jährige wurde wegen Urkundenfälschung und Diebstahl angezeigt.
