Präventionsaktion der Münchner Polizei gegen Zweiraddiebstahl

Präventionsaktion der Münchner Polizei gegen Zweiraddiebstahl

Der beste Diebstahlsschutz ist nur so stark wie die Vorsicht seines Besitzers groß ist. Darauf hat Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel am Freitag (16.09.2022) zu Beginn einer mehrwöchigen Präventionskampagne gegen den Diebstahl von Zweirädern (wie Fahrrad, E-Bike, E-Scooter, Mopeds) in München hingewiesen. „Sie entscheiden, wann und wie Sie Ihr Fahrrad oder Ihren Roller gegen Diebstahl sichern“, betonte der Polizeipräsident und erklärte zugleich: „Die wichtigste Regel lautet bei jedem Zweirad stets: Anschließen statt nur Abschließen.“

Im vergangenen Jahr 2021 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums München insgesamt 6.108 Fahrraddiebstähle registriert – Tendenz steigend. Der Polizeipräsident, der selbst begeisterter Fahrradfahrer ist, ergänzte: „Der Trend besonders zum Diebstahl hochwertiger Fahrräder setzt sich fort, denn der Schadensdurchschnitt hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren fast verdoppelt.“ Die Schadenssumme in München ist zuletzt im Jahr 2021 beinahe auf fünf Millionen Euro angestiegen.

Deshalb startete das Polizeipräsidium München in Kooperation mit dem Münchner Sicherheitsforum e.V. erstmals die Präventionskampagne „Schützen Sie Ihr Zweirad!“. Mit den angebrachten Präventionsanhängern sensibilisiert die Münchner Polizei die Zweiradbesitzer und informiert über verschiedene Möglichkeiten der Diebstahlssicherung.

Doch auch Fahrzeugteile werden bei Langfingern immer beliebter: Wertvolle Zubehörteile, wie beispielsweise Fahrzeugbatterien von elektrischen Fahrrädern / Motorrollern oder E-Scootern, sollten deshalb vor dem Abstellen möglichst entnommen oder besonders gesichert werden. „Machen Sie es Fahrzeugdieben schwer und bieten Sie diesen keine Gelegenheit“, appellierte Hampel, denn schon mit einfachen Tipps kann ein Zweirad sowie dessen Zubehör wirksam gegen Diebstahl gesichert werden:

Abschließen und Anschließen

Gut sichtbar Abstellen

Zusätzliche (stabile) Sicherheitsschlösser

Dokumentation und Codierung

Die Vorsitzende des Münchner Sicherheitsforums e.V. und Kommunalreferentin Kristina Frank ergänzte: „Ich hab’s ja im Blick – denkt man oft und verzichtet darauf, Roller oder Radl angemessen zu sichern. Die Konsequenz: Diebstähle nehmen zu. Besonders hochpreisige Modelle, z.B. E-Bikes, wecken großes Interesse bei den Langfingern. Deswegen starten die Polizei München und das Münchner Sicherheitsforum eine Aktion, um zu sensibilisieren: Achtung – Diebe sind unterwegs! Auf unseren Flyern, die an Zweirädern in der Stadt angebracht werden, stehen wertvolle Tipps, wie man Dieben keine Chance lässt. Oder zumindest die besten Chancen hat, sein Radl wiederzubekommen. Denn wer sein Zweirad liebt, der passt drauf auf.“

Immer wieder gelingt es der Münchner Polizei Tatverdächtige beim Fahrraddiebstahl festzunehmen. Besonders hilfreich ist es dann, wenn über individuelle Sachnummern die rechtmäßigen Eigentümer gestohlener Zweiräder oder Fahrzeugteile ermittelt werden können. „Damit werden nicht nur potentielle Täterinnen und Täter abgeschreckt, sondern nach einem Diebstahl auch ein Weiterverkauf erschwert“, so der Polizeipräsident.

Viele Fahrradgeschäfte oder Vereine bieten deshalb auch eine individuelle Fahrradkennzeichnung (Fahrrad-Codierung) mit den wichtigsten Daten für die Polizei und die Versicherungen an. Der Vorteil: Polizei oder Fundbüro können mit dieser speziellen Klebe- oder Gravurcodierung sofort die Eigentümerin / den Eigentümer des Zweirads erkennen und im Falle eines Diebstahls informieren – ohne zusätzliche Registrierung in einer zentralen Datenbank.

Gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) bietet die Münchner Polizei deshalb an folgenden Terminen eine individuelle Codierung von Zweirädern oder geeigneten Zubehörteilen an:

16.09.2022 (Freitag) von 11:30 bis 16:00 Uhr, Odeonsplatz (Platz vor der Feldherrnhalle)

08.10.2022 (Samstag) von 10:00 bis 14:00 Uhr, Orleansplatz

12.10.2022 (Mittwoch) von 15:00 bis 19:00 Uhr, Rotkreuzplatz

Damit das Zweirad mit einer individuellen Nummer versehen werden kann, sollten die Eigentümer unbedingt – neben dem eigenen Fahrzeug – einen Eigentumsnachweis (z.B. Kaufvertrag oder Rechnung) und ein Ausweisdokument mitbringen. Die Codierung erfolgt durch den ADFC und kostet bis zu 15 Euro.

Brigitte Wittmann, Leiterin des ADFC-Codierteams: „Ein codiertes Fahrrad ist für Diebe unattraktiver. Ist ein gestohlenes Fahrrad nämlich codiert, kann der Dieb das Rad nicht so einfach auf einem Flohmarkt oder online verkaufen. Mit der deutlich sichtbaren Codierung versieht man also sein Fahrrad zusätzlich zum Fahrradschloss präventiv mit einem Diebstahlschutz.“

Sollte das Zweirad oder Teile davon dennoch geklaut werden, sollte dies unbedingt auch angezeigt werden. „Bei der Anzeigenaufnahme werden immer ein Ausweisdokument sowie alle vorhanden Unterlagen über das entwendete Fahrzeug, wie beispielsweise einen Kaufbeleg oder eine Rechnung, benötigt. Bringen Sie außerdem – sofern vorhanden – den Fahrradpass und gegebenenfalls Informationen zur Codierung des Fahrrads mit“, ergänzte der Polizeipräsident.