Weihnachtsferien: Touren- und Sicherheitstipps vom DAV

Weihnachtsferien: Touren- und Sicherheitstipps vom DAV

Nach einem besonders weißen Start in die Wintersaison ist vier Tage vor Weihnachten vom Schnee nicht mehr viel übrig – zumindest in den Tälern. Wo über die Feiertage Touren im Schnee möglich sind, und was es dabei zu beachten gilt, erklärt der Deutsche Alpenverein.

Erst Triebschnee dann Sonne: Vorsicht vor Freizeitdruck! 

Die Tage vor Weihnachten sind geprägt von starken Winden und ergiebigem Niederschlag. Auch an Weihnachten selbst sollten diese noch anhalten. Für die beiden Weihnachtsfeiertage kündigen die Wetterdienste aber deutlich besseres Wetter an – mit weniger Wind und einigen Sonnenstunden. 

Für die Berge bedeutet das: Schnee – viel Schnee! Die Schneefallgrenze sinkt am nördlichen Alpenrand auf 800 bis rund 1200 Meter, verbreitet kommen innerhalb weniger Tage ein Meter Neuschnee und mehr hinzu. Dabei fällt der Schnee dort mit orkanartigem Wind – bis zu 100 km/h werden zum Beispiel für den Jenner (1874 m) in den Berchtesgadener Alpen vorhergesagt. 

“Wenn viel Schnee mit viel Wind fällt, dann entsteht eine besonders heikle Lawinensituation”, erklärt Stefan Winter, Ressortleiter Breitensport und Bergführer: “Wir erwarten in den nächsten Tagen durch den Triebschnee einen Anstieg der Lawinengefahr. Der Sturm verfrachtet den lockeren Neuschnee und es können gebundene Schneebretter entstehen”, warnt der Experte. „Gefahrenstellen liegen meist in windabgeneigtem Gelände und überdauern in schattigen Hängen über einen längeren Zeitraum.“ 

Das Problem an Weihnachten: “Direkt nach dieser Sturmfront wird es sonnig. Das ist dann eine besonders gefährliche Situation: Der Sonnenschein suggeriert, dass alles in Ordnung ist, gleichzeitig lockt der frische Pulverschnee”, so Winter und weiter: “Doch die Schneedecke ist vom Sturm noch lange nicht verfestigt – das ist dann eine Lehrbuch-Situation für besonders lawinengefährliche Tage.” 

Aus diesem Grund rät Experte Winter zu Vorsicht und defensiver Tourenwahl: “Unbedingt sollte man die Einschätzungen der Lawinenwarndienste berücksichtigen (Lawinenlagebericht) und mit einem besonnenen Auge auf Tour gehen: Das letzte, was man doch will, ist ein Unfall an Weihnachten.” 

Links:

Tourentipps vom DAV 

Egal ob Winterwandern, Schneeschuh- oder Skitouren: Der Winter bietet viele Möglichkeiten für Aktivitäten draußen. Der DAV hat eine Liste mit leichten Touren zusammengestellt, die besonders schneesicher sind. Auch auf diesen Touren sind Lawinen möglich. Wer im Winter im freien Gelände unterwegs ist, sollte die nötige Ausrüstung mit sich führen und das Wissen um Lawinen mitbringen.