Fasching und Tanz der Marktweiber auf dem Viktualienmarkt München 2023

Den Höhepunkt der narrischen Zeit markiert in München der „Tanz der Marktweiber“ am Faschingsdienstag. Um 9.30 Uhr war Startschuss des Faschingstreibens auf dem Viktualienmarkt. Die Münchner Faschingsgesellschaft heizte den Gästen mit einem Warm-up auf der Bühne im Biergarten ein. Das Bühnenprogramm startete offiziell um 10 Uhr mit der Begrüßung durch Bürgermeisterin Verena Dietl und Kommunalreferentin Kristina Frank. Es folgte der Auftritt des Narrhalla- Prinzenpaars samt Prinzengarde. Um 11 Uhr sorgten die „Tanzenden Marktweiber“ auf der Bühne mächtig für Stimmung. Im Anschluss ging es bis 19 Uhr stimmungsvoll mit Musik, Speisen und Getränken an den Ständen weiter.

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Zur Geschichte des Faschingsdienstags auf dem Viktualienmarkt:
Um ihren schlechten Ruf als „grantelnde Marktweiber“ aufzupolieren, begannen Marktfrauen vor über 100 Jahren zur Faschingszeit zwischen den Ständen herum zu tanzen. Der Tanz, die Faschingsmusik und nicht zuletzt der Gratis-Schnaps ließ manch grantelnde Marktfrau ihren sonst üblichen Zwist mit der Nachbarin vergessen.

In den 50er- und 60er-Jahren war der Tanz der Marktweiber noch ein Geheimtipp, wurde aber nach und nach zu einer großen Traditionsveranstaltung, bis die Tänzerinnen schließlich den gepflasterten Bereich des Biergartens in Beschlag nahmen und seit 1987 unter großem Medieninteresse auf einer Bühne am Maibaum/Biergarten tanzen.

Im Laufe der Jahre wurden sowohl Darbietung als auch die Kostüme der Damen immer professioneller. Die Proben beginnen schon viele Monate im Voraus und werden von einem ausgebildeten Tanzlehrer geleitet. Für ihr Kostüm ist jede Marktfrau selbst zuständig. Einige setzen sich selbst an die Nähmaschine, andere beauftragen einen Schneider. Im „richtigen Leben“ arbeite(te)n viele tanzenden Damen beispielsweise als Bäckerin, Honigverkäuferin oder Blumenhändlerin auf dem Viktualienmarkt.