Fertig-Wraps im Check: Viel Teig, wenig Füllung

Fertig-Wraps im Check: Viel Teig, wenig Füllung
Symbolbild

Verbraucherzentralen prüfen „Ready-to-eat“-Snacks 

Wraps sind beliebte Zwischenmahlzeiten, die viele Supermärkte, Discounter oder Shops am Bahnhof anbieten. Die Verbraucherzentralen haben in einem bundesweiten Marktcheck vorverpackte Wraps aus verschiedenen Einkaufsorten untersucht. Das Ergebnis: Die schnelle Zwischenmahlzeit ist überwiegend fleischhaltig, entpuppt sich nicht immer als ausgewogen und ist teilweise weniger gut gefüllt als gedacht.

Teig mit Soße statt gut gefüllter Wraps

Insbesondere in der günstigsten Preiskategorie im Check fiel auf, dass die Anbieter die Wraps so schneiden und präsentieren, dass sie gut gefüllt wirken. Beim Essen entpuppen sich einige dieser Wraps jedoch als Teig mit Soße und wenig Füllung. Im Vergleich zu Pizza oder Bowls, bei denen der Belag oder die Komponenten deutlich zu sehen sind, merken Verbraucherinnen und Verbraucher bei Wraps erst beim Verzehr, wie viel Inhalt sich tatsächlich darin versteckt. „Die Schnittfläche sollte ehrlich zeigen, was Verbraucher vom Inhalt erwarten können und nicht über die tatsächliche Menge der Füllung hinwegtäuschen“, sagt Jutta Saumweber, Referatsleiterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern. Wer es genauer wissen möchte, muss auf die Nettofüllmenge und die Zutaten achten.

Wenig pflanzliche Alternativen insbesondere für kleines Geld

In den meisten der 79 überprüften Wraps ist entweder Fleisch oder Fisch zu finden. Weniger als jeder dritte Wrap im Check ist vegetarisch oder vegan gefüllt, obwohl Experten der Gesundheit und Umwelt zuliebe eine pflanzenbetonte Ernährung empfehlen. Wer auf den Preis schaut, findet sogar noch weniger pflanzenbasierte Angebote. In der günstigsten Preiskategorie bis drei Euro, in der die meisten Wraps erhältlich sind, gibt es kaum vegetarische Angebote. Mehr als 90 Prozent dieser Wraps sind mit Fleisch oder Fisch gefüllt. „Es braucht daher mehr pflanzliche Wrap-Angebote gerade in der günstigen Preiskategorie“, so Jutta Saumweber. Vegetarische Varianten sind eher im höherpreisigen Segment zu finden, in dem die teuersten Produkte mehr als acht Euro kosten.

Kalorien in Wraps: (k)eine leichte Sache

Im Durchschnitt hat ein Wrap 450 Kilokalorien pro Portion. „Einzelne Produkte erreichen sogar über 700 Kilokalorien. Das ist vergleichbar mit einem Döner oder einer Tiefkühlpizza und damit keine leichte Mahlzeit mehr für zwischendurch“, so die Ernährungsexpertin. Hilfreich zur Orientierung ist der Nutri-Score. Von den untersuchten Wraps sind allerdings nur knapp die Hälfte mit dieser farblichen Orientierungshilfe gekennzeichnet. Das erschwert einen Vergleich der Wraps untereinander und damit die Auswahl für Verbraucher.

Viele Zusatzstoffe und wenig Vollkorn

Bis auf einen Bio-Wrap enthalten alle Wraps zahlreiche Lebensmittelzusatzstoffe, die sich überwiegend in den Füllungen befinden. Aber auch der Fladen kann Zusatzstoffe enthalten. Nur drei der 79 Wraps sind zudem mit Vollkornmehl hergestellt. „Wer die Menge an Zusatzstoffen in seinem Essen reduzieren und gleichzeitig den Ballaststoffgehalt und somit das Sättigungsgefühl erhöhen möchte, belegt am besten selbst Vollkorn-Wraps“, empfiehlt Jutta Saumweber. Solche selbst gefüllten Wraps mit unterschiedlichen Zutaten können viele Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Ballaststoffe liefern. Außerdem eignen sich Wraps hervorragend zur Resteverwertung.

Weitere Informationen
Weiterführende Informationen zum Marktcheck mit Abbildungen zu ausgerollten Fertig-Wraps, Tipps für Verbraucher für den Einkauf und Ideen zum Selbermachen finden sich auf der Website der Verbraucherzentralen: www.verbraucherzentrale.de/marktcheck-wraps-2025.

Zur Vorgehensweise des Marktchecks
Für den bundesweiten Marktcheck besuchten die Verbraucherzentralen im Zeitraum von Juni bis August 2025 zahlreiche Verkaufsstellen für „Ready-to-eat“-Produkte sowohl in (Groß-)Städten als auch im ländlichen Raum. In 30 Läden wurden die Tester fündig. Dazu zählten Supermärkte, Discounter, Biomärkte sowie Verkaufsstellen und Kioske in Bahnhöfen. Im Fokus standen vorverpackte, verzehrfertige Wraps, also gefüllte Weizenfladen.

Insgesamt wurden 79 Produkte erfasst. Bewertungskriterien waren die Produktbezeichnung, Zutatenliste, Nährwerttabelle, Preisangaben und Nettofüllmenge. Zusätzlich erfassten die Tester den Nutri-Score. Um zu prüfen, ob die Füllung tatsächlich den Erwartungen entspricht, öffneten die Verbraucherzentralen stichprobenartig einzelne Wraps.